Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

VORBEMERKUNGEN
Auf Grund der Evaluierung durch den Wissenschaftsrat war die Fortschreibung des Forschungsplans
aufgeschoben worden. Sie ist mittlerweile erfolgt, nach eingehenden Beratungen
in den Kommissionen und Abteilungen und Diskussionen in der
Direktorenkonferenz. Deshalb kann hiermit der neue Forschungsplan für die Jahre
2009 – 2012 vorgelegt werden. Allen, die daran mitgewirkt haben, sei dafür herzlich
gedankt.
Ein wesentliches Element dieses Forschungsplans ist sein Bemühen um eine noch stärkere
Profilierung der Arbeiten des Instituts. Die vielfältigen Verbindungen und Gemeinsamkeiten
in Fragestellungen und Arbeitsweisen sollten sichtbar gemacht werden.
Forschungen, die an verschiedenen Orten einzeln vorangetrieben werden, sollten zusammengeführt
bzw. aufeinander bezogen werden, und zwar nicht nur innerhalb der
Kommissionen und Abteilungen, sondern auch im Bereich des gesamten Instituts, ja
auch noch über dieses hinaus.
Die Grundlage für diese Profilierung bilden die Forschungscluster, die im Hinblick darauf
in den Jahren 2005 und 2006 konzipiert wurden und nunmehr seit rund drei Jahren
dank zusätzlicher Mittel aus dem Forschungspakt arbeiten. In ihnen stehen Analyse
und Vergleich der einzelnen Untersuchungen und Forschungen, zunehmend auch konzeptionell-theoretische
Bestimmung über die Projekte hinweg im Vordergrund, in jeweils
interdisziplinärer, interinstitutioneller und internationaler Optik bzw. Arbeitsweise.
Dabei bildeten naturgemäß die verschiedenen Projekte, die das Institut bereits weltweit
betreibt, den Ausgangspunkt. Seine Kommissionen und Abteilungen untersuchen
zum Teil sehr ähnliche Phänomene in verschiedenen kulturellen Kontexten der Alten
und der Neuen Welt. Deshalb hielten wir es für sinnvoll, bestimmte Sachverhalte vergleichend
zu untersuchen, in der Erwartung, damit zu einer besseren Kenntnis der Mechanismen
zu gelangen, die hinter den kulturellen Prozessen und historischen
Entwicklungen stecken. Insofern ist komplementär zu dem Forschungsplan immer auch
die Programmatik und Entwicklung der Cluster zu sehen. Über deren Arbeit informieren
die Homepage des Instituts sowie eine kürzlich erschienene Informationsbroschüre.
Auch die Cluster werden derzeit, in stetiger Rückkoppelung mit dem gesamten Forschungsplan,
weiterentwickelt.
Neben bzw. mit der vergleichenden Analyse erlaubt die Zusammenführung in den
Clustern zugleich, dass auch die ‚großen Fragen’ näher ins Auge gefasst werden können,
generell die nach der Herkunft und Existenz unseres Spezies, des Menschen, und
speziell die nach der Bedeutung menschlicher Lebens- und Denkformen, nach den
Rahmenbedingungen menschlicher Existenz, nach der Interaktion des Menschen mit
seinem Ambiente. Sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und dabei auch weit
vergangene Zeiten und fremde Zivilisationen in den Blick zu nehmen, belehrt uns über
uns selbst und über die Anderen wie das uns Fremde und erlaubt auch, unsere eigene
Existenz aus anderen Perspektiven zu sehen. Mit dieser Orientierung leistet das DAI
einen wichtigen und spezifischen Beitrag im Rahmen des kulturwissenschaftlichanthropologischen
Paradigmas. Darin liegt auch – zumal Archäologen mit vielen Kulturkreisen
und ihren aktuellen Konstellationen schon durch ihre konkrete Arbeit vertraut
sind – ein wesentlicher Beitrag zur Kulturpolitik. Hierzu gehört auch die stärkere
Berücksichtigung der Pflege des kulturellen Erbes (Management, Kulturerhalt).
Durch die Forschungscluster sind auch die übergreifenden, dem wissenschaftlichen
Service dienenden Bereiche der Zentrale (Architektur, Naturwissenschaft, IT, Bibliothek
Forschungsplan
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