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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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im Bereich des Wadi Ğufaina für die Landwirtschaft erschlossen.<br />

Gleichzeitig konnten so Teile der Nordoase mit Wasser versorgt werden,<br />

die über das alte Netz nicht mehr erreicht wurden. Die so bewässerten<br />

Flächen erstreckten sich bis direkt an die Mauern von<br />

Marib Stadt. Der Damm von al-Mabna bildet den Schlusspunkt der<br />

Jt.e alten sabäischen Bewässerungstechnologie.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Mit der Erforschung der Dammanlage von Al-Mabna wird das Bewässerungssystem<br />

der Oase von Marib in seinem Endstadium erfasst.<br />

Die Forschungen werden über die Ursachen für das<br />

endgültige Scheitern eines einstmals erfolgreichen Bewässerungskonzepts<br />

Auskunft geben.<br />

Projektlaufzeit<br />

� 2003-2010<br />

Betreuung<br />

� Dr. Iris Gerlach<br />

Kooperationspartner<br />

� HafenCity Universität Hamburg (Hydrologie)<br />

� Friedrich-Schiller Universität Jena (Epigraphik)<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

� Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />

b 8) Tayma, Saudi-Arabien<br />

Im Zentrum einiger Forschungsprojekte, die auf der Arabischen Halbinsel<br />

angesiedelt sind, stehen Fragen nach der Organisation antiken<br />

Karawanenhandels. In diesem Zusammenhang werden gezielt Oasensiedlungen<br />

untersucht, die an markanten Stellen des antiken Wegenetzes<br />

liegen. Hierzu gehört der aus der keilschriftlichen Literatur und<br />

der Bibel bekannte, im Nordwesten Saudi-Arabiens gelegene Siedlungsort<br />

Tayma, der sich aufgrund seiner geographischen Lage und<br />

umfangreichen Wasserressourcen im 2. und 1. Jt. v. Chr. zu einer<br />

ausgedehnten Oasensiedlung und Handelsstation an der so genannten<br />

Weihrauchstraße entwickelte.<br />

Zu jener Zeit war die Oase von einer ca. 15 km langen ‘Stadtmauer’<br />

umgeben, die eine Siedlung, Festungen, Gehöfte und Friedhöfe sowie<br />

Palmenhaine und landwirtschaftliche Felder einschloss. Die seit 2004<br />

in dem am höchsten erhaltenen, im Südwesten der Oase gelegenen<br />

Ruinengebiet durchgeführten Ausgrabungen des DFG-<br />

Langzeitprojekts haben den Nachweis von sechs Besiedlungsperioden<br />

mit jeweils bis zu fünf Bauschichten erbracht. Dabei wirft die sich abzeichnende<br />

Errichtung der ‚Stadtmauer’ von Tayma am Ende des<br />

3./beginnenden 2. Jt. v. Chr. neue Fragen zur Siedlungsentwicklung<br />

auf, die es künftig im Kontext der Siedlungsgesichte der Arabischen<br />

Halbinsel und benachbarter Regionen zu erforschen und zu bewerten<br />

gilt.<br />

In der Mitte des 6. Jh. v. Chr. residierte der letzte babylonische König<br />

Nabonid für zehn Jahre in Tayma. Der aus der Keilschriftliteratur bekannte<br />

Sachverhalt wird durch Felsinschriften in der Umgebung von<br />

Tayma sowie das Fragment einer im Zentrum der Oase ausgegrabenen<br />

neubabylonischen Königsstele bestätigt. Die Babylonier konnten<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

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