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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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� Durch die zahlreichen späteren Nutzungsphasen des Areals, bietet<br />

das Projekt außerordentlich gute Möglichkeiten zur Erforschung<br />

von langfristigen Transformations- und Traditionsketten. Neben<br />

der historischen Entwicklung der Nekropole sollen dabei in einer<br />

zweiten Ebene detailliert unterschiedliche Bestattungs- und Kultpraktiken<br />

in Bezug auf die Epoche und den sozialen Status untersucht<br />

werden. Chronologisch reicht das Befund- und Fundmaterial<br />

von den ersten Baumaßnahmen im Alten Reich (Unasfriedhof),<br />

über die Ausdehnung der östlichen Nekropole des späten Neuen<br />

Reichs, bis hin zu zahlreichen spätzeitlichen Grabschächten und<br />

spätantiken Nutzungsphasen. Ferner kann innerhalb einer jeweiligen<br />

Epoche auf ein heterogenes Fundmaterial zurückgegriffen<br />

werden, welches ein breites Bild von der einfachen Bestattung in<br />

einer Grube bis hin zu den monumentalen Tempelgräbern des<br />

Neuen Reichs aufzeigt. Vom Bau der Königsgräber in der<br />

2. Dynastie bis zur Nutzung der Nekropole in der frühchristlichen<br />

Epoche können über eine Zeitspanne von ca. 3500 Jahren sowohl<br />

religiöse, kulturelle als auch soziale und politische Wandlungen<br />

umfassend betrachtet werden.<br />

Projektlaufzeit<br />

� 2003-2015<br />

Betreuung<br />

� Dipl. Ing. Claudia Lacher<br />

Kooperationspartner<br />

� Prof. Dr. Peter Munro, TU Hannover/ FU Berlin (bis 2008)<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

12) Der prädynastische Fundplatz Maadi<br />

Maadi ist der namensgebende Fundplatz der chalkolithischen unterägyptischen<br />

Kultur, die in der ersten Hälfte des 4. Jts. das untere Niltal vom<br />

Fayum im Süden bis in die Region des heutigen Kairo sowie wahrscheinlich<br />

das gesamte Nildelta besiedelte. Im kulturellen Spannungsfeld zwischen<br />

der oberägyptischen Naqada-Kultur und der südlichen Levante hat<br />

der Fundort nicht nur eine Schlüsselfunktion für das Verständnis der politischen,<br />

gesellschaftlichen und kulturhistorischen Entwicklungen im Niltal,<br />

sondern auch für das der überregionalen Kontakte der Niltalkulturen<br />

zum palästinensischen Raum. Der Fundort erstreckte sich in einem etwa<br />

200m breiten Geländesteifen auf einem Dünenrücken der Flachwüste<br />

über ca. 1,5 km Länge entlang eines Wadis, liegt heute jedoch inmitten<br />

des Stadtgebietes von Kairo, ist zum großen Teil bereits überbaut und in<br />

den verbliebenen Resten akut gefährdet.<br />

Die Siedlung wurde durch großflächige, von M. Amer in den 1930er Jahren<br />

begonnene und später von I. Rizkana in den 1950er Jahren fortgesetzte<br />

Grabungen der Universität Kairo bekannt, die in den ersten<br />

Jahren durch die Abteilung Kairo des DAI unterstützt wurden (K. Bittel).<br />

Von W. Kaiser initiiert, sichtete J. Seeher in den 1980er Jahren das alte<br />

Fundmaterial und übernahm die damals immer noch ausstehende Publikation<br />

der Grabungsergebnisse.<br />

In Kooperation mit der ägyptischen Altertümerverwaltung und der Universität<br />

Kairo (in der ersten Kampagne) führte die Abteilung Kairo von<br />

1999 bis 2002 Untersuchungen in einem zur Zeit der Altgrabungen un-<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 408

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