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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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jüngste Neuzeit die Veränderung des Raumes und ihre Ursachen<br />

erfasst werden. Das regionale Glacis wird hinsichtlich seiner Bezüge<br />

zur Stadt voraussichtlich elitäre Separierungen, separierte Siedlungen<br />

benachbarter Ethnien, sowie die Kontinuität ländlicher<br />

Strukturen einerseits und flächendeckende Befundlücken andererseits<br />

offenbaren.<br />

Projektlaufzeit<br />

- 2006-2011<br />

Betreuung<br />

� Dr. Dietrich Raue<br />

� Ilka Klose, M.A.<br />

Kooperationspartner<br />

- Dr. Maria Gatto, Università di Roma La Sapienza/Yale University<br />

� Prof. Dr. Morgan de Dapper, Universität Ghent,<br />

Finanzierung<br />

� Sondermittel Clusterforschung (Cluster 3)<br />

3) Felsinschriften in der Region von Aswan<br />

Felsinschriften und Felsbilder stellen eine besonders markante und aufschlussreiche<br />

Komponente des archäologisch-historischen Denkmälerbestands<br />

der Region von Aswan dar. Die sachliche Voraussetzung für ihre<br />

Anbringung bildete die Felslandschaft des Ersten Nilkatarakts, in der allenthalben<br />

Felsblöcke und Felswände die Anbringung von Inschriften und<br />

Bildern erlaubten. Insgesamt dürfte es im Gebiet von Aswan um die<br />

8000 Felsinschriften aus pharaonischer Zeit (insbes. 2. Jt. v. Chr.) geben.<br />

Während anderwärts Felsinschriften in Steinbruchgebieten und an Wüstenstraßen,<br />

also an Orten limitierter Nutzung und Funktion angebracht<br />

wurden, stehen die Felsinschriften des Aswaner Gebiets im Umfeld eines<br />

regionalen Siedlungszentrums, der alten Stadt Elephantine mit ihren<br />

Tempeln, Steinbruchgebieten, Militäranlagen, Handelsstraßen usf. Daher<br />

bilden die Felsinschriften der Aswaner Region ein Material besonders reicher<br />

und besonders differenzierter archäologisch-historischer Aussagekraft.<br />

Während früher praktisch ausschließlich die prosopgraphische<br />

Dimension des Materials zur Kenntnis genommen wurde und die Inschriften<br />

den Ausgangspunkt einer Rekonstruktion administrativer<br />

Strukturen bildeten, erschließt ein umfassender archäologischer und<br />

insbesondere topographischer Zugang ein wesentlich reicheres Aussagepotential<br />

des Materials. Anhand der Inschriften sind z.B. Funktionsgebiete<br />

identifizierbar (Steinbrüche, Militärareale, Prozessionsstraßen, etc.),<br />

werden Fragen der lokalen Religion und ihrer Transformationen erkennbar<br />

sowie die Entwicklung medialer Kommunikationsformate und die<br />

Entstehung erster Formen von Öffentlichkeit verfolgbar. Solche Fragestellungen<br />

stehen im Zentrum des Projekts.<br />

Seit 1989 wurden im Rahmen institutionell unterschiedlich organisierter<br />

Projekttätigkeit kontinuierlich Inschriftenplätze umfassend archäologisch-epigraphisch<br />

dokumentiert. Dabei konnten sowohl zu Inschriften,<br />

die aus früheren Publikationen schon bekannt sind, grundsätzliche Verbesserungen<br />

der Lesung erzielt oder Inschriften in großer Zahl neu gefunden<br />

werden. Die Inschriften aus Elephantine konnten bereits<br />

abgeschlossen werden; Inschriften auf dem Westufer (Wadi Berber, Ge-<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 384

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