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Jahresbericht der Königl. Schwedischen Akademie der ...

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organischen und unorganischen Körpern. Er sagt, dass man im<br />

gewöhnlichen Sprachgebrauche Lehen das innere von mechanischen<br />

und chemischen Kräften unabhängige Thätigkeitsvermöo-en<br />

eines Körpers verstehe. Dieses hat 5 Grade: 1. Organisches<br />

Leben, welches sowohl Thieren als Pflanzen zukommt. Man nimmt<br />

gewöhnlich an, dass es in Bewegung von Flüssigkeiten bestehe;<br />

diese Definition kann aber zu Irrthum Anlass geben» Der Verf.<br />

versteht unter organischem Leben : eine Wechselwirkung zwischen<br />

den Organen und den sie erfüllenden Flüssigkeiten; diese Wech-<br />

selwirkung kann ohne merkbare Bewegung stattfinden ; obgleich damit<br />

dennoch oft deutliche Bewegung <strong>der</strong> Flüssigkeiten verbunden<br />

ist. 2. Sensitives Leben, welchem das Empfinden und Wahrnehmen<br />

äusserer Eindrücke zukommt. 5. Actives Leben, welches<br />

im Begehren o<strong>der</strong> Ausdrucke von Vorstellungen durch Handeln<br />

o<strong>der</strong> Bewegung besteht. Beide letzteren Grade des Lebens gehören<br />

nur den Thieren an und machen zusammen das animalische<br />

Leben aus. Das organische Leben wirkt unaufliörlich ; das anima-<br />

lische in Zwischenräumen. — jjDie Organe für das organische<br />

Leben bei den Thieren sind alle die, durch welche die Assimilation<br />

geschieht; für das sensitive das Nervensystem; für das<br />

active Leben das Muskel System. Alle Organe, die dem animalischen<br />

Leben gehören , sind doppelt o<strong>der</strong> wenigstens symmetrisch;<br />

aber die dem organischen angehörenden sind es nicht.<br />

Den Pflanzen fehlt diese Symmetrie, diese Doppelheit. Die Ursache<br />

<strong>der</strong> Erscheinungen, die dem Leben angehören, wird Lebens-<br />

kraft genannt; ihr Wesen ist unbekannt, wie das <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Kräfte<br />

in <strong>der</strong> Natur ; man sieht nur ihre Wirkungen, begreift aber nicht,<br />

wie sie hervorgehen können.'* — Der Verf. definirt den Organismus<br />

so: 5, ein leben<strong>der</strong> und mittelst Saflbewegung in dazu eingerichteten<br />

Organen sich entwickeln<strong>der</strong> Naturkörper.** Solche Organismen<br />

sind entwe<strong>der</strong> Thiere o<strong>der</strong> Pflanzen.** Verf. sagt, dass<br />

es unmöglich sei, eine beson<strong>der</strong>e Definition für die Pflanzen zu<br />

geben , weil man keine Merkmale kennt , die ausschliesslich allen<br />

Pflanzen zukommen ; dass im Allgemeinen die organische Natur<br />

solche Definitionen nicht zulasse, und dass das, was das Wesen<br />

solcher Körper ausmacht, sich bei ihnen we<strong>der</strong> in allen ihren Zu-<br />

ständen, noch in allen ihren Formen finde.<br />

Das Wesentliche <strong>der</strong> Pflanzen liegt in ihrem Wachsen,<br />

o<strong>der</strong> ihrem Vermögen, durch äussere Theile zuzunehmen, dagegen<br />

ein Thier schon vom Anfange an alle seine Theile bestimmt hat<br />

und nicht mit neuen veruiehren kann, 5,Die Pflanze treibt beständig<br />

neue Theile und verlängert sich bis zu unbestimmtem Grade<br />

in jedem Blattwinkel ist Stoff zu einer Knospe o<strong>der</strong> einem Zweige<br />

9*<br />

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