Jahresbericht der Königl. Schwedischen Akademie der ...

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Pflanze mit: „die Pflanzcneleinenle sind ursprünglich, was sie nach-
her verhleihen: geschlossene Schläuche/' ,,Sie entstehen nicht in
einem Medium von Luft, sondern von Sehleim, der anfänglich flüssig
ist, in die offenen Zwischenräume gedrängt wird und zu einem
festen Organe erhärtet, das die Schläuche verbindet." „Da sich
überall Zwischenraum flndet, so geht dieses Schleimorgan durch
die ganze Pflanze und bildet das Cement und die Communication
des Ganzen, nicht durch eine sich darin bewegende Flüssigkeit,
sondern durch seine von keinen Scheidewänden unterbrochene hygrometrische
(hygrophila) Substanz." „Die Schläuche sind jedoch
Organe jedes für sich und haben also selbst Organe (Membranen
und Körnchen). Sie haben 5 Entwickelungsslufen : Zellen, Röhren
und Gefösse," welche in der Pflanze eine nothwendige und
bestimmte Stellung annehmen, woraus auch eine nothwendige und
bestimmte äussere Form hervorgeht. — Verf. sagt, ,,dass man
also hieraus sieht, wie jede Pflanze in ihrem Innern eine Vegeta-
tion, eine kleine besondere Welt von Pflänzchen enthält, die sich
jedes für sich entwickeln, aber durch uns unbekannte Gesetze gezwungen
werden, zugleich zu wachsen und sich so zu stellen, dass
das Ganze dadurch eine äussere unumgänglich bestimmte Form er-
hält." Der Vf. erinnert daran, dass es im Thierreiche entsprechende
Erscheinungen gebe : ein Bienenschwarm Ijcsteht aus dreierlei
Bienen derselben Grundform, aber in 5 Entwickelungsgraden,
wie die Schläuche in der Pflanze; sie bilden jede für sich Individuen,
sind aber gezwungen, für ein einziges künstlich zusammenge-
setztes Ganze zu arbeiten, und, so wenig einer der Schläuche der
Pflanze einzeln für sich existiren kann, so wenig kann die Biene
einzeln existiren, obgleich sie ein Thier für sich ist." Diese Zusammenhaltungskraft
bei den Thieren wird Inst in et genannt, und
ist ein Phänomen „das wfr nicht begreifen," Die Tendenz der
Organe, ungeachtet ihres Für -sich -Wachsens dennoch zu Bildung
eines bestimmten Ganzen zusammenzuhalten, wird Polarität ge-
nannt, welche einige neuere Naturforscher nicht eigentlich als das
Verhältniss eines Organs zum Ganzen, sondern als das Verhält*
niss eines Organs zum andern erklärt haben, — eine Kraft, die
darin besteht, dass eine Bildung nothwendig eine andere Bildung
in ihrer Nähe voraussetzt, oder darin, dass die eine Bildung die
Stellung der angränzenden bestimmt." — Der Vf. führt Beweise
für das Dasein einer solchen Kraft an und bemerkt, dass die Kraft,
die man unter dem Namen der Polarität zur Erklärung organischer
Bildungen angewandt hat, nicht mit der Polarität in der unorga-
nischen Natur einerlei ist.
Im zweiten Cap, handelt der Verf. die ersten Entwickelungs-