Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
Ich will hier für meine Fraktion noch einmal unterstreichen: Unser Ziel bleibt ein<br />
rechtsverbindliches Verbot der Anwendung, der Lagerung oder Herstellung dieser absolut<br />
inhumanen Waffen, die für Jahrzehnte eine Geißel für die Zivilbevölkerung darstellen.<br />
Ich will auch noch einmal ganz deutlich machen, ihr Einsatz führt in Ländern – auch dort,<br />
wo die Europäische Union Polizei und militärische Kräfte im Einsatz hat wie in Afghanistan,<br />
Bosnien und im Kongo – genauso zu einer Gefährdung für unsere Mission wie auch für<br />
die Menschen selbst.<br />
Ana Maria Gomes, Verfasserin. – (PT) Am 3. Dezember werden die Staatsoberhäupter<br />
der 107 Länder, die die Konvention über Streumunition im Mai dieses Jahres angenommen<br />
haben, in Oslo zusammenzukommen, um diese zu unterzeichnen. Die Wahl <strong>des</strong><br />
3. Dezember ist kein Zufall. An ebendiesem Tag im Jahr 1997 wurde die Konvention über<br />
Antipersonenminen in Ottawa zur Unterzeichnung vorgelegt. Diese Instrumente haben<br />
nicht nur ihr Unterzeichnungsdatum gemein. Es ist beschämend, dass keine der<br />
Konventionen die Unterstützung von Ländern erhalten hat, die einen Großteil der<br />
Menschheit repräsentieren, darunter die Vereinigten Staaten, China, Indien, der Irak,<br />
Pakistan, Russland und Israel.<br />
Die Konvention von Oslo wurde in Dublin ausgehandelt, und 22 der 107<br />
Unterzeichnerstaaten sind Mitgliedstaaten der <strong>Europäischen</strong> Union. Wir hoffen, dass<br />
Zypern, Polen, Rumänien, Lettland und Griechenland ihre Vorbehalte demnächst aufgeben<br />
werden, um es damit der <strong>Europäischen</strong> Union zu ermöglichen, ihre Ablehnung dieser<br />
Waffen, die Menschen willkürlich töten und verstümmeln, durch eine geschlossene Front<br />
zum Ausdruck zu bringen.<br />
Diese Waffen sind nicht nur unmoralisch, sie sind für militärische Zwecke zunehmend<br />
nutzlos. Die Europäische Verteidigungsagentur selbst erklärt in ihrem „Langfristigen<br />
Planungsbericht über die europäische Verteidigungsfähigkeit und die<br />
Kapazitätsanforderungen“, dass:<br />
„man sich ernsthaft Gedanken über den künftigen Nutzen von nicht zielgerichteter Munition<br />
sowie Streubomben, Minen und anderen Waffen, die wahllos töten, machen muss.“<br />
(PT) Die europäischen Streitkräfte, und nicht nur sie, operieren zunehmend inmitten der<br />
Zivilbevölkerung, und ihr Ziel besteht immer weniger darin, einen leicht zu identifizierenden<br />
Feind zu vernichten. Demzufolge lässt sich Streumunition nicht mit dem humanitären<br />
Völkerrecht vereinbaren. Zudem ist ihr Nutzen begrenzt. Das internationale Recht, die<br />
moralische Verantwortung und die grundlegende militärische Logik sind sich darin einig,<br />
dass diese Waffen schnellstmöglich aus der Welt geschafft werden müssen. Daher ist es<br />
wesentlich, die weltweite Ratifizierung der Konvention von Oslo zu gewährleisten.<br />
Annemie Neyts-Uyttebroeck , Verfasserin. − (FR) Herr Präsident, Herr amtierender<br />
Ratsvorsitzender! Ich habe diese mündliche Anfrage im Namen meiner Fraktion unterstützt,<br />
um unsere Ablehnung von Streubomben und -munition aus Gründen zum Ausdruck zu<br />
bringen, die auf der Hand liegen, und auch, um unsere Unterstützung für die Haltung<br />
derjenigen Mitgliedstaaten zu zeigen, die die Konvention über ihr Verbot befürworten.<br />
Ich hoffe wie meine Kolleginnen und Kollegen, dass in den kommenden Wochen alle<br />
Mitgliedstaaten ohne Ausnahme diese Konvention unterzeichnen und sich daran halten<br />
werden, denn wie Sie wissen, hört man, dass einige Länder – darunter auch einige<br />
Mitgliedstaaten – entweder unter der Führung der Vereinigten Staaten oder nach deren<br />
Vorbild vorhaben, die Konvention zu umgehen, indem sie, wenn ich das so sagen darf, mit