Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
37<br />
Darüber hinaus geht es um eine Branche, die sich beispiellosen ökologischen<br />
Herausforderungen stellen muss. Zu einer Zeit, da wir uns auch noch mit der Annahme<br />
<strong>des</strong> Energie- und Klimapakets befassen, das eine der großen Herausforderungen für die<br />
Europäische Union darstellt, ist es eine Sache, den Zeitplan nicht einzuhalten – verlorene<br />
Zeit nicht aufzuholen, ist eine ganz andere.<br />
Darum ist dies eine außergewöhnliche Situation, und für die Präsidentschaft muss die<br />
europäische Reaktion diesen Herausforderungen angemessen sein. Die Reaktion muss drei<br />
Faktoren berücksichtigen.<br />
Erstens, was unsere Partner in Drittländern machen. Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
dieser europäischen Industrie erhalten. Zweitens müssen wir die Hauptziele der<br />
<strong>Europäischen</strong> Union wahren: Die Vorschläge der Kommission müssen das Erreichen der<br />
Ihnen bekannten Ziele <strong>des</strong> Energie- und Klimapakets fördern. Bezüglich der CO 2<br />
-Emissionen<br />
von Kraftfahrzeugen stehen wir meiner Ansicht nach kurz vor einer Vereinbarung, die<br />
jetzt im Rahmen der Verfahren erreicht werden kann, an denen dieses Parlament, die<br />
Kommission und der Rat beteiligt sind.<br />
Drittens müssen wir auch die Integrität <strong>des</strong> Binnenmarktes achten. Transparenz und<br />
Gleichbehandlung sowie Koordinierung sind ausschlaggebend, doch wenn solche Umstände<br />
vorliegen, wie wir sie derzeit erleben, schließt das keineswegs zeitweilige gezielte<br />
Unterstützungen aus, die auf der Grundlage von Zusagen seitens der Automobilindustrie<br />
festgelegt und gewährt werden.<br />
Ich nehme die von Kommissar Verheugen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Kenntnis,<br />
die ich für gute Initiativen halte und die von der Präsidentschaft unterstützt werden, sei es<br />
über Darlehen der <strong>Europäischen</strong> Investitionsbank für die wichtigsten ökologischen<br />
Investitionen, sei es über steuerliche Anreize, um die Nachfrage nach Autos besser mit<br />
Umweltaspekten in Einklang zu bringen, um die alternden Fahrzeuge auszutauschen, die<br />
immer weniger den Umweltanforderungen genügen, um die Kosten von Kraftfahrzeugen<br />
zu senken, was ebenfalls ein wichtiges Ziel zu sein scheint, und um sich weiter in Richtung<br />
wirtschaftlicherer Fahrzeuge zu bewegen. Schließlich halte ich in Krisensituationen auch<br />
die Bereitstellung von staatlichen Garantien in diesem Sektor für wichtig.<br />
Ich meine auch, dass wir Anreize für die Entwicklung der Ausbildung und – in bestimmten<br />
Fällen – der Umschulung benötigen, weil wir uns in den kommenden Wochen und den<br />
ersten Monaten <strong>des</strong> Jahres 2009 wohl leider auf eine noch schwierigere Lage einstellen<br />
müssen.<br />
Alles, was Kommissar Verheugen vorgeschlagen hat, scheint mir in die richtige Richtung<br />
zu gehen, und wir werden ihn unterstützen. Es ist jetzt eine Frage der Zeit: Wir müssen<br />
schnell handeln, und ich befürworte auch die von Herrn Goebbels vorgetragene Idee eines<br />
stabilen und offensiven europäischen Rahmens, um die Wettbewerbsfähigkeit dieser<br />
entscheidenden Industrie zu erhalten.<br />
Günter Verheugen, Vizepräsident der Kommission. – (DE) Frau Präsidentin, meine Damen<br />
und Herren! Ich finde es schade, dass Frau Harms nicht mehr da ist. Nach einer so<br />
ungewöhnlichen, die Grenze der Beleidigung erreichenden Attacke wäre es richtig gewesen,<br />
mir die Gelegenheit zu geben, ihr zu antworten. Ich werde das dann schriftlich tun. Aber<br />
ich weise das, was Frau Harms gesagt hat, im Namen der Kommission in Stil und Inhalt in<br />
aller Entschiedenheit zurück!<br />
(Beifall)