Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
14. Fragestunde (Anfragen an die Kommission)<br />
Der Präsident. − Als nächster Punkt folgt die Fragestunde (B6-0484/2008). Folgende<br />
Anfragen wurden an die Kommission gerichtet.<br />
Erster Teil<br />
Anfrage Nr. 33 von Stavros Arnaoutakis (H-0800/08)<br />
Betrifft: Information der Bürger über EU-Maßnahmen zu ihrem Schutz angesichts der<br />
internationalen Finanzkrise<br />
In der Plenartagung <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong> im März 2008 hat die Kommission als<br />
Antwort auf die mündliche Anfrage H-0075/ 08 über die Auswirkungen der internationalen<br />
Kreditkrise) (3) mitgeteilt, es sei mit einem Rückgang <strong>des</strong> Wachstums in der EU um<br />
0,5 Prozentpunkte, einem Anstieg der Inflation sowie einem Außenhandelsdefizit in Höhe<br />
von 185 Milliarden Euro für die 27 EU-Staaten zu rechnen. Die Kommission betonte, der<br />
beste Weg zur Bewältigung der Krise in der globalen Wirtschaft sei die Fortsetzung der<br />
Strukturreformen und der makroökonomischen Politik. Protektionismus sei keine Lösung.<br />
Heute wird deutlich, dass die Finanzkrise immer größere Ausmaße annimmt und auch<br />
Auswirkungen auf große Konzerne hat.<br />
Hat sich an den Zahlen, die die Kommission damals angegeben hat, etwas geändert? Wie<br />
wird die Kommission die europäischen Bürger über die Auswirkungen dieser Krise<br />
informieren? Welche konkreten Maßnahmen wird sie zum Schutz der europäischen Bürger<br />
ergreifen?<br />
Margot Wallström, Vizepräsidentin der Kommission. − Die Kommission legte am<br />
3. November ihre Herbstprognose vor, die darauf hindeutet, dass die Aussichten für die<br />
Wirtschaft düster sind: Das Wirtschaftswachstum dürfte 2009 zu einem Stillstand kommen<br />
und in der <strong>Europäischen</strong> Union nur um magere 0,2 % steigen.<br />
Im Verlauf von 2010 dürfte in den meisten EU-Volkswirtschaften allmählich eine Erholung<br />
einsetzen, und das Wachstum wird für die EU insgesamt voraussichtlich bei 1,1 % liegen.<br />
Infolge <strong>des</strong>sen wird in der EU für 2009 mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,8 %<br />
und für 2010 mit einem weiteren Anstieg gerechnet.<br />
Allerdings erwarten wir für das kommende Jahr einen raschen Rückgang der Inflation in<br />
der EU auf 2,4 %, die 2010 voraussichtlich weiter sinkt.<br />
Es besteht kein Zweifel daran, dass die vor uns liegenden Herausforderungen nicht einfach<br />
zu meistern sein werden. Daher arbeitet die Kommission derzeit an einer umfassenden<br />
Strategie zum Umgang mit der Finanzkrise und zur Begrenzung <strong>des</strong> Konjunkturrückgangs.<br />
Die Grundlage dieser Strategie ist in der Mitteilung mit dem Titel „From financial crisis to<br />
recovery: a European framework for action“ (Aus der Finanzkrise in den Aufschwung: Ein<br />
Aktionsrahmen für <strong>Europa</strong>) dargelegt, die beschreibt, wie die EU die nächsten Phasen der<br />
Krise geschlossen und koordiniert angehen sollte.<br />
Die Maßnahmen sollten auf drei Ziele ausgerichtet sein: Erstens, Aufbau einer neuen<br />
Finanzmarktarchitektur auf EU-Ebene; zweitens, Umgang mit den Auswirkungen auf die<br />
Realwirtschaft und drittens, Koordinierung einer globalen Reaktion auf die Finanzkrise.<br />
(3) Mündliche Antwort vom 11.3.2008.