Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
(Beifall)<br />
Wir werden also sehen, zu welcher Entscheidung die betroffenen Regierungen kommen,<br />
und ich sage ausdrücklich Regierungen, was bisher in der Öffentlichkeit nicht stark genug<br />
gesehen wird.<br />
Wir haben auch in Schweden ein Problem mit einer anderen General Motors-Tochter,<br />
nämlich mit Saab, wo die Probleme strukturell sogar noch deutlich schwieriger sind. Wir<br />
haben außerdem ein Problem in Spanien, wo die beaufsichtigte Produktion eines neuen<br />
umweltfreundlichen Fahrzeugs in Frage gestellt wird. Ich sage aus europäischer Sicht, dass<br />
wir unser Möglichstes tun werden, um zu helfen, dass die europäischen Hersteller durch<br />
diese schwierige Zeit kommen und ihre Rolle als ein wirklicher Motor für nachhaltiges<br />
Wachstum und gute Arbeitsplätze in <strong>Europa</strong> auch in Zukunft spielen können.<br />
(Beifall)<br />
Vito Bonsignore, im Namen der PPE-DE-Fraktion. – (IT) Frau Präsidentin, verehrte<br />
Kollegen! Wir sprechen hier über den Fertigungssektor in der <strong>Europäischen</strong> Union, der ein<br />
Drittel der weltweit produzierten Autos herstellt. Der Sektor beschäftigt in <strong>Europa</strong> –<br />
zusätzlich zu der Beschäftigung im indirekten Sinne – drei Millionen Menschen, und er<br />
stellt für die Welt insgesamt eine der Schlüsselbranchen dar, was direkten Umsatz, indirekten<br />
Umsatz und die Gesamtzahl der Beschäftigten betrifft.<br />
Wir sollten in unserer heutigen Aussprache auch bedenken, dass die jüngsten Schätzungen<br />
für das nächste Jahr eine Verdoppelung der Arbeitslosenzahlen in der <strong>Europäischen</strong> Union<br />
vorhersagen. Ich persönlich halte diese Schätzung sogar für optimistisch. Ich stimme dem<br />
Herrn Kommissar zu, dass die Automobilindustrie bei den von uns geforderten<br />
Bemühungen, schadstoffarme und verbrauchsarme Autos zu produzieren, unterstützt<br />
werden sollte. Wir müssen Veränderung unterstützen, statt diejenigen zu bestrafen, die<br />
zurückfallen, und die finanziellen Mittel müssen an Innovationen gebunden sein. Die Hilfen<br />
zur Rettung von Autoherstellern mögen zwar als Belastung erscheinen, doch der Konkurs<br />
einiger dieser Unternehmen würde die EU viel, viel mehr kosten.<br />
Die Branche befindet sich in einer Krise, und zwar weltweit, und aus dieser Lage können<br />
wir uns mit technologischen Fortschritten befreien – hier sind wir einer Meinung –, also<br />
müssen wir uns entscheiden zwischen der Fertigung von Autos <strong>des</strong> 21. Jahrhunderts in<br />
<strong>Europa</strong> und dem Verlust dieser Produktion an Länder wie Indien oder China, die kurz davor<br />
sind, technisch einfache, kostengünstige Autos in großen Stückzahlen zu bauen.<br />
Es stimmt, dass die Banken jetzt keine Kredite mehr gewähren und die großen<br />
Automobilhersteller die Liquidität aufbrauchen, die sie zuvor aufgebaut hatten und die bis<br />
Mitte dieses Jahres vorhanden war, und dass der Markt deutlich geschrumpft ist und das<br />
Jahr 2008 mit negativen Zahlen abschließen wird – meiner Ansicht nach, Herr Jouyet, mit<br />
einer fast zweistelligen Prozentzahl – und meine Prognosen für 2009 sind pessimistisch.<br />
<strong>Europa</strong> hat eine große Chance: die strukturelle Veränderung der Branche mit langfristigen<br />
und zinsgünstigen Darlehen und Hilfen für die Forschung ohne Diskriminierung zu<br />
unterstützen.<br />
Robert Goebbels, im Namen der PSE-Fraktion. – (FR) Frau Präsidentin, liebe Kollegen!<br />
Angesichts der Rezession befürwortet die Sozialdemokratische Fraktion im <strong>Europäischen</strong><br />
Parlament eine solidarische und europäische Politik. Das gilt nicht nur für das