Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
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Begeisterung darauf reagiert. Als Reaktion auf die Ausschreibung zu den Starting<br />
Independent Investigators Grants reichten Nachwuchsforscher letztes Jahr ganze<br />
9 167 Vorschläge ein, und auf die Ausschreibung zu den Advanced Investigators Grants<br />
gingen dieses Jahr über 2 000 Vorschläge ein. Diese große Teilnahme zeigt die Attraktivität<br />
<strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> Forschungsrats und bestätigt, dass Finanzmittel für die Grenzforschung<br />
auf Bottom-up-Basis einem dringenden Bedürfnis in <strong>Europa</strong> entsprechen.<br />
Die Kommission ist davon überzeugt, dass solche Investitionen in die Grenzforschung<br />
langfristig erheblich zu einer Verbesserung unserer wissensbasierten Gesellschaft und einer<br />
Stärkung unserer Innovationsfähigkeit in der Forschung beitragen werden.<br />
Avril Doyle (PPE-DE). – Könnte die Kommission angesichts <strong>des</strong> Ziels der französischen<br />
Präsidentschaft, bis Ende 2009 einen Gestaltungsprozess für den <strong>Europäischen</strong><br />
Forschungsraum (EFR) aufzubauen, darlegen, welche Maßnahmen sie in Zusammenarbeit<br />
mit Mitgliedstaaten und Parlament durchführen will, um Bewertungsmethoden für die<br />
Wissenschaftspolitik auf den Weg zu bringen, mit denen tatsachengestützte politische<br />
Optionen für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung in der EU gewährleistet werden<br />
sollen?<br />
Welcher Fortschritt wird durch die Bekanntgabe der „Vision 2020“ für den <strong>Europäischen</strong><br />
Forschungsraum, den die französische Präsidentschaft, der Rat und die Kommission<br />
vereinbart haben, im gesamten Gestaltungsbereich hier im EFR erzielt?<br />
Janez Potočnik, Mitglied der Kommission. − Diese Frage geht, ehrlich gesagt, ziemlich<br />
weit. Wir glauben, es ist wichtig, dass wir uns mit den Mitgliedstaaten zur „Vision 2020“<br />
einig sind, da dies spätere Debatten darüber, was wir in <strong>Europa</strong> tun wollen, sicher abkürzen<br />
würde. Wir sollten nicht immer nur wiederholen, wohin wir gehen – darum geht es.<br />
Natürlich beginnt die Debatte nicht erst jetzt – die Idee wurde mit einem Grünbuch im<br />
Jahre 2000 eingeführt. Ich denke, dies ist sehr positiv, insbesondere angesichts der neuen,<br />
geänderten Realitäten, unter denen wir leben.<br />
Struktur und Gestaltung <strong>des</strong> EFR sind außerordentlich wichtig, <strong>des</strong>halb müssen wir geduldig<br />
sein. Natürlich werden wir nicht erfolgreich sein, wenn die Mitgliedstaaten nicht die Führung<br />
übernehmen. Wenn wir über den <strong>Europäischen</strong> Forschungsraum sprechen und diesen<br />
fördern, dann sprechen wir nicht hauptsächlich über die Erhöhung der Finanzmittel auf<br />
europäischer Ebene, sondern eher darüber, wie wir alle besser zusammenarbeiten können –<br />
etwas, das in den Grundlagen <strong>des</strong> institutionellen Rahmens einiger unserer stärksten<br />
Wettbewerber verankert ist, z. B. in den USA, an denen wir uns messen möchten. Deshalb<br />
streben wir das freiwillige Engagement der Mitgliedstaaten an, sodass wir mehr und besser<br />
als bisher zusammenarbeiten können.<br />
Was die Methoden der Wissenschaftspolitik angeht, so sind diese Gegenstand der<br />
Diskussion, auf die wir uns konzentrieren. Ich denke, dass diese Frage auf jeden Fall noch<br />
behandelt werden muss, kann aber jetzt nicht näher darauf eingehen. Ich weiß, dass der<br />
Ansatz <strong>des</strong> EFR im Grunde genommen eine der Entwicklungen ist, die <strong>Europa</strong> gegenwärtig<br />
am meisten braucht.