Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
immer weniger einträglich, und damit sinkt das Interesse der jungen Menschen daran. Es<br />
gibt verschiedene Themen, mit denen wir uns so schnell wie möglich befassen müssen.<br />
Erstens müssen wir die Forschung zu Parasiten, Krankheiten und Viren weiterentwickeln,<br />
die diese fleißigen Insekten dezimieren. Zweitens müssen wir Tests für Honig einführen,<br />
der aus Drittländern importiert wird. Alle Produkte müssen die entsprechenden<br />
Qualitätsauflagen erfüllen. Zudem muss das Herkunftsland auf dem Etikett angegeben<br />
werden. Drittens müssen wir eine Informationskampagne starten, bei der erklärt wird,<br />
welchen Nutzen Bienen für die Umwelt und Honig und andere Bienenprodukte für die<br />
menschliche Gesundheit haben.<br />
Wegen <strong>des</strong> Umfangs <strong>des</strong> Problems müssen wir finanzielle Unterstützung für die vom<br />
Untergang bedrohten Imkereien in Betracht ziehen. Die Imkergemeinschaft fordert<br />
verbilligten Zucker, mit dem die Bienen gefüttert werden. Angesichts seines hohen Nutzens,<br />
den der Bienenzuchtsektor für die Umwelt hat, sollte auch die Einführung eines speziellen<br />
Unterstützungssystems für diesen Sektor erwogen werden.<br />
Janusz Wojciechowski (UEN). – (PL) Frau Präsidentin! Ich möchte Frau Lulling<br />
gratulieren und ihr für ihren unermüdlichen und leidenschaftlichen Einsatz für die Interessen<br />
der europäischen Bienenzuchtbranche danken. Es ist gut, dass wir dieses Problem<br />
diskutieren, denn Imker in <strong>Europa</strong> und der ganzen Welt sind alarmiert und beunruhigt,<br />
weil ihnen die Bienen wegsterben.<br />
Die Ursachen dieses Phänomens werden derzeit untersucht. Zu den von den Forschern<br />
angenommenen Ursachen zählen die möglichen Auswirkungen der Biotechnologie und<br />
insbesondere <strong>des</strong> Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen, welche die Arbeit der Bienen<br />
beeinträchtigen könnten.<br />
Deshalb möchte ich der <strong>Europäischen</strong> Kommission, die den Anbau gentechnisch veränderter<br />
Pflanzen in der <strong>Europäischen</strong> Union genehmigt, folgende Frage stellen: Wie lauten die<br />
einschlägigen Testergebnisse, und was weiß man im Allgemeinen über den Einfluss von<br />
GVO auf den Zustand der Bienen in <strong>Europa</strong>?<br />
James Nicholson (PPE-DE). – Frau Präsidentin! Zuerst möchte ich Astrid zu ihrer Arbeit<br />
an diesem Thema beglückwünschen. Soweit ich weiß, befasst sie sich nun schon geraume<br />
Zeit mit der Frage der Bienen. Deshalb freue ich mich zu sehen, dass diese Entschließung<br />
<strong>des</strong> Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung dem Parlament Gelegenheit<br />
gegeben hat, über das Problem zu sprechen, vor dem der Bienenzuchtsektor derzeit steht.<br />
Obwohl das Thema viel Aufmerksamkeit und öffentliches Interesse erzeugt hat – vielleicht,<br />
weil es in gewisser Weise ein Novum ist –, sind wir uns durchaus <strong>des</strong>sen bewusst, dass die<br />
Probleme, vor denen wir stehen, in Wirklichkeit sehr ernst sind und möglicherweise<br />
verheerende Folgen haben könnten.<br />
Ich brauche wohl kaum jemanden an die Bedeutung zu erinnern – dies wurde ja bereits<br />
heute Abend betont –, welche Bienen nicht nur für die Herstellung wichtiger<br />
Nebenprodukte, z. B. Wachs und Honig, sondern auch für die Bestäubung und die<br />
Aufrechterhaltung gesunder Ökosysteme haben.<br />
Ich komme aus der Grafschaft Armagh in Nordirland, die auf der ganzen Insel als<br />
„Obstgarten“ bekannt ist. Hier sind Bienen unverzichtbar für die Bestäubung der<br />
Apfelbäume, und ich kann sagen, dass sich das Problem hier bereits stark bemerkbar macht.<br />
In dieser Hinsicht muss die Kommission dringend ihre Forschung intensivieren, um