Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
Mehrheit der Untersuchungen, dass eine Ernährung mit Bt-Maispollen keine Auswirkungen<br />
auf die Bienen hat. Ich kann noch hinzufügen, dass die kürzlich festgestellten massiven<br />
Bienenverluste, der so genannte „Colony Collapse Disorder“ (Völkerkollaps, CCD), in<br />
Nordamerika und auch in <strong>Europa</strong> nicht im Zusammenhang mit der Verwendung von<br />
gentechnisch veränderten Pflanzen zu stehen scheinen, da sie auch aus anderen Regionen<br />
gemeldet werden, in denen keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut werden. So<br />
wurden die in Süddeutschland festgestellten Bienenverluste eindeutig einer Vergiftung<br />
durch das Pestizid Poncho Pro zugeschrieben. Es gibt dafür auch eine lateinische<br />
Bezeichnung, die jedoch so kompliziert ist, dass ich sie lieber nicht verlesen möchte.<br />
Fazit: Die Maßnahmen der Kommission werden natürlich fortgesetzt und verstärkt. Sie<br />
werden den Imkern helfen, die gegenwärtigen Schwierigkeiten zu meistern, und sie<br />
ermutigen, ihre Tätigkeit fortzusetzen. Ich hoffe auch, das es dadurch wieder mehr<br />
Menschen gibt, die diesen Beruf ergreifen, da diese Tätigkeit eine extrem wichtige Rolle<br />
spielt, und zwar nicht nur für die biologische Vielfalt der EU, sondern auch aus<br />
wirtschaftlicher Sicht.<br />
Was die direkte Verantwortung meiner Kollegin, Kommissarin Fischer Boel, betrifft, so<br />
wird sie weiterhin dafür sorgen, dass die nationalen Bienenzuchtprogramme so effizient<br />
wie möglich eingesetzt werden. Zunächst müssen jedoch die Mitgliedstaaten ihre<br />
Haushaltsmittel angemessen einsetzen. Heute stehen uns je<strong>des</strong> Jahr 26,3 Millionen Euro<br />
an europäischen Geldern zur Verfügung. Dieser Betrag wird verdoppelt durch Gelder aus<br />
den Mitgliedstaaten – wir geben die Summe jedoch nicht aus. Wir geben 80 % dieser Gelder<br />
aus. Die Mitgliedstaaten geben nicht alle Mittel aus, die ihnen derzeit zur Verfügung stehen.<br />
Schließlich besteht die beste Lösung, dem Sektor eine Zukunft zu garantieren, darin, den<br />
Konsum von Honig aus der EU zu fördern. Seit 2004 steht Honig auf der Liste der Produkte,<br />
die auf dem Binnenmarkt gefördert werden können, und es wurden verschiedene<br />
Programme verabschiedet.<br />
Meine Antwort war etwas länger, weil ich Ihnen verdeutlichen wollte, dass wir diese Fragen<br />
ernst nehmen und dass sie sich – definitiv auch in meinem Bereich – darauf verlassen<br />
können, dass wir dies auch weiterhin tun werden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
und ihr langes Ausharren.<br />
Die Präsidentin. – Ich habe einen Entschließungsantrag <strong>des</strong> Ausschusses für<br />
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung gemäß Artikel 108 Absatz 5 der<br />
Geschäftsordnung erhalten (6) .<br />
Die Aussprache ist geschlossen.<br />
Die Abstimmung erfolgt am Donnerstag, den 20. November 2008.<br />
Schriftliche Erklärungen (Artikel 142)<br />
Filip Kaczmarek (PPE-DE), schriftlich. – (PL) Bienen sind wichtig für viele verschiedene<br />
Kulturen in vielen verschiedenen Teilen der Welt. Ihre Universalität ist kein Zufall.<br />
Bienenzucht ist seit Urzeiten ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft – es gab sie schon<br />
vor Beginn der Geschichtsschreibung. In Spanien wurde Honig bereits vor 6 000 Jahren<br />
gewonnen.<br />
(6) Siehe Protokoll.