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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

19-11-2008<br />

Körper von Wunden übersät war und der ein amputiertes Bein hatte. Er sagte: „Ich freue<br />

mich, Sie zu sehen. Ich habe überlebt“’. Ich wäre am liebsten gestorben, aber statt<strong>des</strong>sen<br />

habe ich ihn umarmt. Ich besuchte ihn in seinem Dorf im Süden Libanons und sah von<br />

israelischen Flugzeugen abgeworfene nicht explodierte Bomben in den Innenhöfen der<br />

Häuser, der Schulen, im Gras und unter den Bäumen. Sie warfen über 1 400 000 dieser<br />

Bomben ab, erst in den letzten Tagen, nachdem der Waffenstillstand schon erklärt war.<br />

Das ist reine Grausamkeit, und ich traf in den Unfallkrankenhäusern Afghanistans viele<br />

Kinder, Männer und Frauen mit verstümmelten Körpern. Es gibt weltweit tausende Kinder,<br />

die verstümmelt sind, weil sie mit Fragmenten von Streubomben gespielt haben, die sie<br />

mit ihren bunten Farben anlockten.<br />

In Dublin verpflichteten sich 109 Länder nach einer 10-tägigen Debatte, das Verbot der<br />

tödlichen Waffen zu unterzeichnen, den Opfern Unterstützung zu bieten und finanzielle<br />

Mittel für die betroffenen Gebieten bereitzustellen, doch das Abkommen sieht auch vor,<br />

dass alle derartigen Waffenbestände innerhalb von acht Jahren vernichtet werden müssen.<br />

Sie werden dies sicher nicht tun, solange kein starker Druck von allen Unterzeichnerstaaten<br />

der Vereinten Nationen und den Ländern erfolgt, die für die Verbrechen gegen<br />

Zivilbevölkerungen verantwortlich sind. Dazu zählen Länder wie Israel, die Vereinigten<br />

Staaten, Russland, China, Indien und Pakistan, die in Dublin nicht vertreten waren und das<br />

Verbot von Streumunition abgelehnt haben.<br />

Der Verteidigungsminister Robert Gates hat versucht, den Widerstand der USA zu<br />

rechtfertigen. Er sagte, Streumunition sei eine wirksame Waffe gegen zahlreiche Ziele<br />

unterschiedlicher Art. Die Toten im Irak, in Afghanistan und dem ehemaligen Jugoslawien<br />

haben das am eigenen Leib erfahren dürfen. Einmal mehr zeigt <strong>Europa</strong> seine Sensibilität,<br />

indem 22 Mitgliedstaaten die Dubliner Konvention unterzeichnet haben und ihr beigetreten<br />

sind, doch es werden konkrete Maßnahmen benötigt.<br />

Am 2. und 3. Dezember wird das Abkommen in Oslo offiziell unterzeichnet, aber seine<br />

Ratifizierung steht noch aus. Wir müssen dies rasch tun und jeden Versuch verhindern,<br />

das Abkommen zu umgehen, und meines Erachtens muss der Rat wirklich effektive<br />

politische und finanzielle Instrumente beschließen, um die Umsetzung <strong>des</strong> Abkommens<br />

zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass es keine derartigen To<strong>des</strong>opfer mehr durch<br />

solche Vernichtungswaffen gibt.<br />

VORSITZ: LUIGI COCILOVO<br />

Vizepräsident<br />

Stefano Zappalà, Verfasser. − (IT) Herr Präsident, meine Damen und Herren! Dies dient<br />

lediglich der Information <strong>des</strong> Ratsvorsitzes, wenn Sie dies als derzeitiger Präsident an Ihren<br />

Vorgänger weiterleiten könnten. Zuvor wurde gesagt, dass es hier in diesem Plenum drei<br />

Abgeordnete gibt, die am selben Tag Geburtstag haben wie Neil Armstrong. Tatsächlich<br />

war ein europäischer Astronaut italienischen Ursprungs zwischen 1994 und 1999<br />

Abgeordneter dieses Hauses; und auch in dieser Wahlperiode haben wir einen europäischen<br />

Astronauten unter uns, ebenfalls ein Italiener.<br />

In jedem Fall, um auf die Streumunition zurückzukommen, habe ich mich im Namen<br />

meiner Fraktion der Initiative zu diesem Thema angeschlossen, denn ich denke, diese Sache<br />

betrifft den Kern der Zivilisation und der Menschlichkeit. Mein Vorredner war<br />

Verteidigungsminister in einem der Mitgliedstaaten, und auch ich komme aus dem<br />

militärischen Umfeld. Ich denke, dieses Vorhaben zum weltweiten Verbot von

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