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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

19-11-2008<br />

Ich habe in den Aussprachen auf eine Antwort auf diese Kritik gewartet. Aber, um ehrlich<br />

zu sein, ich habe eigentlich keine gehört. Diplomatie ist gut, doch Diplomatie allein ist<br />

nicht die Antwort auf alle Fragen.<br />

Jas Gawronski (PPE-DE). – Herr Präsident! Wir könnten angesichts unserer eigenen<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten leicht versucht sein, Afrikas Problem zu vergessen, doch<br />

das wäre ein schrecklicher Fehler.<br />

Ich meine, wir müssen Druck auf die Afrikanische Union ausüben, damit sie ihren eigenen<br />

Verpflichtungen in der Region nachkommt. Wenn die Afrikanische Union jemals so<br />

respektiert werden will wie die Europäische Union, dann muss sie den Worten Taten folgen<br />

lassen – was sie offenkundig zum Beispiel bei Simbabwe versäumte. Wir sollten auch nicht<br />

zögern, unsere langfristigen Handels- und Hilfsbeziehungen zu Ländern wie der<br />

Demokratischen Republik Kongo mit deren Achtung der Menschenrechte,<br />

verantwortungsvoller Staatsführung und Transparenz zu verknüpfen.<br />

In Anbetracht <strong>des</strong>sen hoffe ich, dass die Kommission weiterhin die Initiative zur<br />

Verbesserung der Transparenz in der Rohstoffindustrie (EITI) unterstützt.<br />

Anne Van Lancker (PSE). - (NL) Herr Präsident, Herr amtierender Ratsvorsitzender,<br />

Frau Kommissarin! Nach allem, was gesagt worden ist, möchte ich Ihnen noch Folgen<strong>des</strong><br />

vortragen. Sie haben beide die Tatsache hervorgehoben, dass es keine militärische Lösung<br />

dieses Konflikts gibt. Da bin ich vollkommen einer Meinung mit Ihnen, und es ist nichts<br />

gegen die Abkommen von Goma und Nairobi einzuwenden. Es ist nichts gegen den Prozess<br />

einzuwenden, der wieder in Gang gesetzt wird, abgesehen davon, dass die Abkommen nie<br />

eingehalten werden. Natürlich muss <strong>Europa</strong> auf ein stärkeres und besseres MONUC-Mandat<br />

und mehr Truppen drängen. Die große Frage, die wir uns jedoch stellen müssen, lautet:<br />

Könnte die MONUC, selbst mit einem Mandat nach Kapitel VII, ohne jegliche europäische<br />

Intervention je Erfolg haben? Herr Jouyet, gestatten Sie mir bitte die Frage, welche guten<br />

Gründe es für die EU-Minister gab, eine europäische Intervention dieser Art abzulehnen?<br />

Jean-Pierre Jouyet, amtierender Präsident <strong>des</strong> Rates. − (FR) Herr Präsident, verehrte<br />

Abgeordnete, Frau Kommissarin Ferrero-Waldner! Vielen Dank für diese hochinteressante<br />

Debatte.<br />

Uns ist der im Parlament an die Europäische Union gerichtete Appell, eine militärische<br />

Mission in diese Region der Republik Kongo zu entsenden, vollkommen bewusst. Aber<br />

ich glaube, ich sollte daran erinnern, dass sich die Europäische Union in der Republik<br />

Kongo bereits engagiert: erstens durch Hilfen der Gemeinschaft in Höhe von<br />

50 Millionen Euro im Jahr 2008 und dann mit 6 Millionen Euro als Katastrophenhilfe, wie<br />

von Benita Ferrero-Waldner erwähnt worden ist. Es gibt zwei ESVP-Missionen zur<br />

Unterstützung der Reform der kongolesischen Polizei und Armee, deren fehlende<br />

Vorbereitung und mangelnde Effizienz absolut tragisch waren, wie wir in diesem Fall<br />

gesehen haben. Überdies hat die Europäische Union bereits interveniert, und zwar 2003<br />

mit einer militärischen Mission unter der Bezeichnung „Artemis“. Allerdings waren die<br />

Bedingungen anders, denn damals ging es für die Europäische Union darum, die Ankunft<br />

einer Mission der Vereinten Nationen vorzubereiten, die dann erfolgte.<br />

Wie können wir also über reine Worte hinaus auf die Tragödie in dieser Region reagieren?<br />

Die schnellste Möglichkeit zur Bekämpfung der humanitären Krise wäre eine Stärkung der<br />

bestehenden Maßnahmen, also der MONUC, durch ein weiter gefasstes Mandat und<br />

zusätzliche Einsatzkräfte. Ich meine, dass etwa Frankreich bereit ist, sich an dieser

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