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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

17<br />

Verstärkung zu beteiligen, denn wenn wir auf die Entsendung einer Mission der<br />

<strong>Europäischen</strong> Union warten, riskieren wir, Zeit zu verlieren. Wie Sie wissen, engagiert sich<br />

die Union bereits im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik, daher gibt es das<br />

Problem der Entsendung, und um mich ganz klar auszudrücken wäre eine Reihe von<br />

Staaten im Rat derzeit nicht in der Lage, sich an diesen Verstärkungsoperationen zu<br />

beteiligen.<br />

Wie einige Redner dargelegt haben, böte eine Verstärkung der MONUC Vorteile, weil ihr<br />

Mandat auf Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen beruht. Außerdem müssen wir<br />

berücksichtigen, dass die MONUC mit einer Verlegung beginnen konnte, nachdem die<br />

Nkunda-Offensive am 29. Oktober zum Stillstand gekommen ist. Als Nächstes steht für<br />

die Mission der Vereinten Nationen eine Neuordnung mit neuen Elitetruppen an, vor allem<br />

den indischen Ghurkhas, die in diesem Monat erwartet werden. Die jetzige Truppenstärke<br />

von 17 000 Mann muss um 3 000 Mann erhöht werden, und in diesem Sinne sind wir in<br />

den vergangenen Tagen beim Sicherheitsrat in New York aktiv geworden.<br />

Wie einige Redner aufgezeigt haben, können wir uns jedoch nicht auf die militärischen<br />

Lage beschränken, da in Anbetracht der Gräueltaten, die – wie viele hervorgehoben haben –<br />

schon viel zu lange andauern, einer politischen Lösung Vorrang eingeräumt werden muss,<br />

wie es die Besuche von Kommissar Michel, Bernard Kouchner und David Miliband gezeigt<br />

haben, sodass die Verbindungen zwischen den Protagonisten in der Region wieder<br />

aufgenommen werden können. Die im afrikanischen Rahmen geführten Gesprächen<br />

müssen Vorrang haben, gleich, ob es sich um die Afrikanische Union, die Südafrikanische<br />

Entwicklungsgemeinschaft (SADC) oder die Konferenz zur Region der Großen Seen handelt,<br />

damit der Goma- und Nairobi-Prozess wiederbelebt werden.<br />

Langfristig muss die Union der Republik Kongo helfen, eine richtige Armee aufzustellen –<br />

es gibt keine richtige Armee, sie ist völlig heruntergekommen –, die die Sicherheit <strong>des</strong><br />

riesigen und sehr schwer zu kontrollierenden Lan<strong>des</strong> gewährleisten und neuerliche<br />

humanitäre Krisen verhindern kann.<br />

Ich teile die Meinung derjenigen, die erklärt haben, dass wir auch die Ursachen <strong>des</strong> Konflikts<br />

angehen müssen, und genau das hat der Rat am 10. November mit seiner Aufforderung<br />

getan, die illegale Nutzung der Bodenschätze der Region vor allem durch Rebellengruppen<br />

zu bekämpfen. Sollte die MONUC mit dieser Aufgabe, den Kampf gegen die illegale Nutzung<br />

zu überwachen, betraut werden? Die Frage ist offen, doch angesichts der humanitären<br />

Krisenlage, und das haben auch einige andere betont, muss der Schutz der Zivilbevölkerung<br />

für die MONUC Vorrang haben. Meiner Meinung nach ist es wichtig, und auch das ist<br />

gesagt worden, dass eine der Lösungen im Hinblick auf die Plünderung der Bodenschätze<br />

auf regionaler Ebene gefunden werden muss, um die Ausbeutung und die Ausfuhr dieser<br />

Ressourcen in unsere Länder zu stoppen.<br />

Schließlich nehme ich zur Kenntnis, dass wir tatsächlich die Resolutionen <strong>des</strong> UN-Gremiums<br />

zu diesen Fragen umsetzen müssen.<br />

Das sind die zusätzlichen Punkte, die ich dem Haus vortragen wollte.<br />

Benita Ferrero-Waldner, Mitglied der Kommission. − (FR) Herr Präsident, verehrte<br />

Abgeordnete! Zunächst haben die Aussprachen meines Erachtens gezeigt, dass wir uns<br />

alle einig sind: Wir müssen jetzt, in einer absolut tragischen Situation, schnell, sehr schnell<br />

handeln.

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