Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
3<br />
Vorrang haben gegenwärtig die humanitäre Nothilfe und das Sichern <strong>des</strong> Zugangs zu den<br />
vertriebenen Menschen. Entsprechend ihrem Mandat spielt die MONUC eine wesentliche<br />
Rolle. Derzeit verstärkt sie ihre Maßnahmen in Nord-Kivu weiter, und wir bestärken sie,<br />
ihre Bemühungen in dieser Richtung fortzusetzen. Der Generalsekretär der Vereinten<br />
Nationen hat für diese Mission zusätzliche Mittel angefordert, und der Sicherheitsrat hat<br />
Gespräche in dieser Angelegenheit aufgenommen, die hoffentlich sehr bald abgeschlossen<br />
sein werden.<br />
Angesichts der Notlage hat die Europäische Union ihre humanitären Bemühungen erheblich<br />
verstärkt. Viele Mitgliedstaaten und auch die Kommission haben als Nothilfe<br />
außergewöhnliche Beiträge geleistet, um die Maßnahmen der Nichtregierungsorganisationen<br />
und der Hilfswerke der Vereinten Nationen, wie das Welternährungsprogramm, sowie den<br />
Hohen Kommissar für Flüchtlinge zu unterstützen. Zusätzliche Leistungen im Wert von<br />
gegenwärtig mehr als 43 Millionen Euro in Form von Beiträgen zur Luftbrücke – ich spreche<br />
hier von Ländern wie Großbritannien, Belgien und Italien – machen <strong>Europa</strong> bei den<br />
humanitären Bemühungen in dieser Krise mit Abstand zum Hauptgeber.<br />
Jetzt müssen wir wieder für Dynamik sorgen, um eine nachhaltige Regelung in der Frage<br />
der im Osten der Demokratischen Republik Kongo operierenden illegalen bewaffneten<br />
Gruppen zu ermöglichen, und zwar aller illegalen bewaffneten Gruppen, seien sie<br />
Kongolesen oder Ausländer – denn wir wissen, dass die Krise nicht militärisch gelöst werden<br />
kann und jede Lösung die Wiederbelebung <strong>des</strong> Goma- und <strong>des</strong> Nairobi-Prozesses erfordert.<br />
Diese Prozesse, die ich gerade beschrieben habe, bilden den geeigneten Rahmen für die<br />
dauerhafte Stabilisierung der Lage in dieser kongolesischen Provinz.<br />
Die Wiederaufnahme <strong>des</strong> Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen der Demokratischen<br />
Republik Kongo und Ruanda ist dabei ausschlaggebend, und ich begrüße das Vorgehen<br />
<strong>des</strong> Sonderbeauftragten der <strong>Europäischen</strong> Union für die afrikanische Region der Großen<br />
Seen, Roeland van de Geer, in dem Versuch, die Gespräche fortzuführen. Es sind diese<br />
Ziele, für die die internationale Gemeinschaft, vor allem die Europäische Union, sich in<br />
den letzten Wochen eingesetzt hat.<br />
Diese Bemühungen haben erste Früchte getragen, insbesondere mit der Wiederaufnahme<br />
<strong>des</strong> Dialogs zwischen Kinshasa und Kigali auf Ministerebene und der Organisation eines<br />
internationalen Gipfeltreffens zur Krise im Osten der Demokratischen Republik Kongo,<br />
das auf Initiative der Staaten der Region der Großen Seen und der Afrikanischen Union<br />
am 7. November in Nairobi stattfand und an dem insbesondere der kongolesische Präsident<br />
Joseph Kabila und der ruandische Präsident Paul Kagame teilnahmen.<br />
Zu den wichtigsten Fortschritten dieses Gipfels ist die Verpflichtung der Staaten in der<br />
Region zu zählen, bei Bedarf Friedenstruppen in den Osten der Demokratischen Republik<br />
Kongo zu entsenden und im Bedarfsfall eine hochrangige Vermittlergruppe, bestehend<br />
aus dem früheren nigerianischen Präsidenten Obasanjo und dem früheren tansanischen<br />
Präsidenten Mkapa, zu ernennen.<br />
Bei ihrem außerordentlichen Gipfel am 10. November in Johannesburg erklärte die SADC<br />
auch ihre Bereitschaft, bei Bedarf eine Friedenstruppe in den Osten der Demokratischen<br />
Republik Kongo zu entsenden. Die Europäische Union begrüßt die Verpflichtung der<br />
afrikanischen Staaten und ist weiterhin entschlossen, ihre Zusammenarbeit mit den<br />
Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union und den Staaten der Region der Großen<br />
Seen fortzusetzen, um eine Lösung dieser Krise zu erreichen. Lassen Sie uns aber klar<br />
feststellen, dass eine Lösung dieser Krise ohne die Aufstockung der Ressourcen zur