Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
96<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
Vorzug geben. Ich sage dies den Bürgern aus anderen Mitgliedstaaten, denn darauf muss<br />
hingewiesen werden.<br />
Als Nächstes muss ich denen antworten, die aufgrund der Gefahren eines Brain Drain<br />
besorgt sind. Ich möchte Sie daran erinnern, dass der Vorschlag eine Klausel über ethisches<br />
Anwerben empfiehlt, um eine aktive Werbung von Mitgliedstaaten in Entwicklungsländern<br />
zu beschränken oder gar zu untersagen, die bereits jetzt unter einem starken Brain Drain<br />
leiden.<br />
In diesem Vorschlag ist auch die Möglichkeit für einen Mitgliedstaat vorgesehen,<br />
Blue-Card-Anträge aufgrund von Erwägungen zur ethischen Anwerbung abzulehnen. Wir<br />
haben Maßnahmen vorgesehen, um die zirkuläre Migration zu erleichtern. Zudem sind<br />
die Mitgliedstaaten verpflichtet, der Kommission jährlich Statistiken über die Anwendung<br />
der Richtlinie vorzulegen, damit die Kommission die Auswirkung dieser Gesetzgebung<br />
überwachen kann.<br />
Es ist richtig, dass wir eine aktive Anwerbung in Ländern vermeiden müssen, die unter<br />
einem akuten Arbeitskräftemangel leiden, insbesondere im Gesundheitssektor in Afrika,<br />
doch all dies wird durch den Aufbau von Partnerschaften mit den Herkunftsländern gelöst<br />
werden.<br />
Drittens möchte ich gerne sagen, dass auf diesen Text weitere Vorschläge der Kommission<br />
folgen werden. Im März nächsten Jahres werde ich einen Text über die legale Einwanderung<br />
für saisonale Arbeitnehmer, bezahlte Auszubildende und Beschäftigte plurinationaler oder<br />
multinationaler Konzernen vorlegen, die versetzt werden können. Auch hier wird dies,<br />
wie Frau Lefrançois sagte, nur der Anfang sein, und wir müssen weiter an einem<br />
umfassenden Rahmen für die legale Einwanderung arbeiten.<br />
Ich möchte ebenfalls kurz wiederholen, was Herr Jouyet so gut ausgedrückt hat: Es besteht<br />
ein sehr konkreter Wunsch, allen Einwanderern und Neuankömmlingen in der <strong>Europäischen</strong><br />
Union die gleichen Rechte zu geben, was – ich betone dies nochmals – auch das Ideal<br />
unserer europäischen Gemeinschaft widerspiegelt.<br />
In jedem Fall habe ich zahlreiche Kommentare und Anmerkungen zur Kenntnis genommen.<br />
In den kommenden Monaten werden wir weitere Diskussionen über diese<br />
Einwanderungsthematik haben. In der Tat denke ich, dass wir uns daran gewöhnen müssen,<br />
uns sachlich, objektiv und einem Sinn für Gerechtigkeit mit diesen Themen<br />
auseinanderzusetzen. Zudem müssen wir erkennen, dass wir auf Einwanderung angewiesen<br />
sind, aber auf eine Einwanderung, die in einen Rechtsrahmen eingebettet ist, der für alle<br />
zuverlässig und gerecht ist.<br />
Manfred Weber, Berichterstatter. – (DE) Herr Präsident, Herr Vizepräsident der<br />
Kommission, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zuerst zum<br />
Ausdruck bringen, dass ich Ewa Klamt die guten Wünsche und auch die Anteilnahme gerne<br />
überbringen werde. Ich bedanke mich für die Debatte und möchte drei Punkte<br />
unterstreichen.<br />
Ich möchte zuerst die teilweise nationalistischen Töne, die wir heute vernommen haben,<br />
zurückweisen. Diese haben in diesem Haus ganz sicher keine Mehrheit und sollten auf das<br />
Schärfste zurückgewiesen werden.<br />
Zweitens möchte ich natürlich auf die Frage der legalen Zuwanderung hinweisen, die wir<br />
für die Innovationsfähigkeit unserer Volkswirtschaften brauchen, aber auch auf die