Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
173<br />
ist der 20. Jahrestag <strong>des</strong> Welt-AIDS-Tages, es gibt jedoch nur wenig Veränderungen mit<br />
Ausnahme der Betroffenen, die immer mehr werden, und der Leben, die verstreichen und<br />
zerstört werden. Deshalb beglückwünsche ich das Parlament, die Präsidentschaft und die<br />
Kommission sowie alle Redner dazu, dass sie hier sind, um zu signalisieren, dass wir alle<br />
gleichermaßen betroffen sind.<br />
Toomas Savi (ALDE). – Frau Präsidentin! Ich musste erkennen, dass HIV-positive<br />
Menschen mitunter wie Aussätzige behandelt werden, weil sie nicht wissen, dass sie mit<br />
einer Früherkennung und einer Behandlung im Frühstadium viele Jahre lang aktive<br />
Mitglieder der Gesellschaft sein können, bevor AIDS ausbricht und die Krankheit beginnt,<br />
ihr Leben ernsthaft zu beeinträchtigen.<br />
Solche Vorurteile sind ein Zeichen von Ignoranz. Es ist außerordentlich wichtig,<br />
Unterstützung und Verständnis für HIV-Infizierte zu fördern. Dann hätte die Menschen<br />
mehr Mut, ihre Virusinfektion frühzeitig diagnostizieren zu lassen, anstatt sich für<br />
Fahrlässigkeit zu entscheiden, die eine Gefahr für andere darstellen kann.<br />
Es ist unerlässlich, dass HIV-positive Menschen offen mit ihrer Krankheit umgehen können,<br />
ohne Angst vor Diskriminierung haben zu müssen. Damit können wir das Bewusstsein<br />
und die Toleranz der Gesellschaft gegenüber HIV und AIDS erhöhen.<br />
Colm Burke (PPE-DE). - Frau Präsidentin! Die Kapazitäten zur Vorbeugung und<br />
Behandlung von HIV sind je nach den jeweiligen sozioökonomischen und geopolitischen<br />
Voraussetzungen unterschiedlich. Die Förderung der Früherkennung von HIV-Infektionen<br />
sollte Bestandteil aller umfassenden Ansätze zum Kampf gegen AIDS sein.<br />
Selbst in Ländern, in denen die Möglichkeiten einer antiretroviralen Behandlung äußerst<br />
begrenzt sind, kann durch die Erkennung und Behandlung von sexuell übertragbaren<br />
Krankheiten, Tuberkulose und anderen opportunistischen Infektionen bei HIV-infizierten<br />
Personen ein enormer Beitrag zur Gesundheit geleistet werden.<br />
In einer kürzlich erschienenen amerikanischen Forschungspublikation wurde festgestellt,<br />
dass sich der Zeitraum zwischen der gemeldeten HIV-Diagnose und der Behandlung<br />
verlängert hat. Dieser Zeitraum war bei Drogenkonsumenten, die Spritzen nutzen,<br />
wesentlich größer als bei anderen Risikogruppen. Damit im Zusammenhang steht das<br />
Problem, dass AIDS jetzt zunehmend als behandelbare Krankheit begriffen wird, was die<br />
öffentliche Botschaft untergräbt, die häufige Tests und eine sofortige Behandlung von HIV<br />
fordert.<br />
Mairead McGuinness (PPE-DE). – Frau Präsidentin! Ich danke Michael Cashman für die<br />
Leidenschaft, die er in diese Aussprache gebracht hat. Ich bin sehr froh, dass ich geblieben<br />
bin, um seine Worte zu hören, und ich hoffe, andere werden sie ebenfalls hören und<br />
entsprechend handeln.<br />
Meine Besorgnis bei diesem Thema ist, dass die Angst, die wir in den 1980er Jahren hatten,<br />
in Vergessenheit geraten ist und wir unsere Augen daher von der Situation abwenden. Es<br />
gibt jedoch eine ganze Generation von Menschen, die nicht in den 1980er Jahren<br />
aufgewachsen ist und die Botschaft erneut hören muss.<br />
Die Herausforderung für uns alle besteht darin, zu versuchen, die Öffentlichkeit für<br />
Vorbeugung zu sensibilisieren, aber ohne das Stigma, das mitunter damit verbunden ist.<br />
Wir müssen das schaffen, denn obwohl Tests unerlässlich sind und eine Behandlung für