Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
59<br />
die Betriebsprämienregelung. Nach dem Bericht würden produktionsgebundene<br />
Tabakbeihilfen bis 2012 verlängert, was wir auf keinen Fall akzeptieren können.<br />
Der Bericht bietet zudem zu große Flexibilität bei der Anwendung von Artikel 68. Wir<br />
fürchten, dass dies den Markt verzerren und gekoppelte Zahlungen durch die Hintertür<br />
zulassen wird und darüber hinaus von der WTO angefochten werden könnte. Und<br />
schließlich werden durch die Ausnahme der ersten 10 000 Euro von der Modulation in<br />
Verbindung mit einer sehr geringen obligatorischen EU-Modulation einfach nicht genügend<br />
Einnahmen für eine kraftvolle Politik zur ländlichen Entwicklung erzielt, und die britischen<br />
Landwirte werden hierdurch unverhältnismäßig stark belastet.<br />
Luís Queiró (PPE-DE), schriftlich. − (PT) Die Aussprache über den Gesundheitscheck der<br />
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) war eine ausgezeichnete Gelegenheit, eine eingehende<br />
Diskussion ihrer Reform anzustoßen, die 2013 erfolgen muss. Um dies erfolgreich zu<br />
bewältigen, müssen wir vorsichtig vorgehen und das Augenmerk sowohl auf die<br />
Wettbewerbsfähigkeit als auch auf die ökologischen und sozialen Aspekte, die ländliche<br />
Entwicklung und die Ernährungssicherheit richten.<br />
Die zwischen den großen Fraktionen erreichte Einigung, die wirklich auf die<br />
Entschlossenheit <strong>des</strong> Berichterstatters Luis Manuel Capoulas Santos zurückzuführen ist,<br />
bietet bereits einige Lösungen und Ansätze, deren der Rat sich hoffentlich annehmen wird.<br />
Auch wenn dies gegenwärtig kein Gebiet der Mitentscheidung ist, hat das Parlament in<br />
diesem Sinne gearbeitet, und diesen Umstand sollten die Regierungen nutzen.<br />
Ich habe wegen der Bedeutung <strong>des</strong> erreichten Ergebnisses im Hinblick auf den<br />
Gemeinschaftsbeitrag zu den Versicherungsprämien und wegen der Beibehaltung geringerer<br />
Beihilfen, die in Ländern wie Portugal äußerst wichtig sind, für das Paket gestimmt. Das<br />
gilt auch für die ausgewogene Lösung für die Modulation bei der Unterstützung der<br />
ländlichen Entwicklung. Bei den Milchquoten haben wir leider kein Ergebnis erreicht, das<br />
möglichen Schaden für die Erzeuger in Regionen wie Nord- und Zentral-Portugal und den<br />
Azoren vermeidet.<br />
Carl Schlyter (Verts/ALE), schriftlich. − (SV) Ich stimme für die Ablehnung dieses Berichts<br />
und dafür, den Bericht an den Ausschuss zurückzuverweisen, da er die von der Kommission<br />
vorgeschlagenen Reformen weiter geschwächt hat, die ohnehin nicht weit genug gingen<br />
und zu langsam waren.<br />
Olle Schmidt (ALDE), schriftlich. − (SV) Die enorme Höhe der Beihilfen, die die EU ihrer<br />
einheimischen Landwirtschaft gewährt, ist unmoralisch und direkt schädlich. Diese Beihilfen<br />
schaden dem weltweiten Wettbewerb, der bekanntlich eine Voraussetzung für den<br />
Wohlstand ist. Sie rechtfertigen die Reformen, die im Agrarsektor notwendig sind, und<br />
beschränken die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher.<br />
Der von der Kommission erarbeitete Vorschlag ist für weitere Liberalisierungsmaßnahmen<br />
entsprechend den Reformen von 2003 wichtig. Darum kann ich nicht für jene Berichte<br />
von Herrn Santos stimmen, die zum Großen Teil eine Verwässerung <strong>des</strong><br />
Kommissionsvorschlags bedeuten würden.<br />
Marek Siwiec (PSE), schriftlich. − Heute hat eine wichtige Abstimmung stattgefunden.<br />
Sie war für alle Landwirte in der <strong>Europäischen</strong> Union wichtig. Allerdings gibt es<br />
landwirtschaftliche Betriebe, die weniger stark sind als andere, weil sie noch keine Zeit zur<br />
Anpassung an die Agrarstrukturen der <strong>Europäischen</strong> Union hatten. Sie haben alle ihnen