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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

67<br />

gelingt es uns, ein europaweit einheitliches Zulassungssystem aufzubauen. Das ist ein<br />

echter europäischer Mehrwert.<br />

Für uns ist für die morgige Abstimmung noch zusätzlich wichtig, dass wir einen<br />

Sonderantrag eingebracht haben, der die Gemeinschaftspräferenz unterstreicht. Das heißt,<br />

wenn es für Jobs qualifizierte innereuropäische Kolleginnen und Kollegen gibt, müssen<br />

diese einer „blue-card“-Vergabe vorgezogen werden. Wir müssen auch unterstreichen, dass<br />

wir uns alle einig waren – und das sollten wir in den Heimatstaaten auch so<br />

kommunizieren –, dass wir zwar die Verfahren vereinheitlichen, aber keine europäischen<br />

Quoten festlegen wollen, das heißt nicht definieren wollen, wie viel Zuwanderung es geben<br />

soll. Das muss und soll in nationaler Kompetenz bleiben. Im Namen der Berichterstatterin<br />

darf ich allen Beteiligten nochmals herzlich danken. Ich hoffe, dass wir morgen ein ähnlich<br />

gutes Ergebnis bekommen, wie wir es bereits im Innenausschuss hatten.<br />

Patrick Gaubert, Berichterstatter. − (FR) Herr Präsident, liebe Kollegen! Ich freue mich<br />

besonders darüber, dass sich unsere heutige legislative Aussprache mit legaler Einwanderung<br />

beschäftigt und wir dadurch die Möglichkeit haben, hier eine Diskussion zu führen, die<br />

nicht – oder nicht mehr – die Kriminalisierung der illegalen Einwanderung in den<br />

Mittelpunkt stellt, sondern die zu Recht die positiven Aspekte und den bedeutenden Beitrag<br />

der legalen Einwanderung für unsere europäischen Unternehmen hervorhebt.<br />

Es ist wichtig, die Europäer angesichts der derzeitigen demographischen Entwicklung an<br />

den erheblichen Anteil zu erinnern, den die Einwanderung am Wohlstand und der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der <strong>Europäischen</strong> Union hat. Die uns vorliegenden neuesten<br />

demographischen Prognosen lassen erhebliche Risiken hinsichtlich der Tragfähigkeit der<br />

Renten-, Gesundheits- und Sozialversicherungssysteme erkennen.<br />

Angesichts dieser Situation hat die Europäische Union eine eindeutige Entscheidung<br />

getroffen, nämlich eine gemeinsame Einwanderungspolitik zu verfolgen, die eine legale<br />

Einwanderung aus wirtschaftlichen Gründen fördert, welche entsprechend den Bedürfnissen<br />

der nationalen Märkte effizient umgesetzt wird. Darum diskutieren wir heute zwei weit<br />

reichende, pragmatische Gesetzestexte als Reaktion auf den von unseren Mitgliedstaaten<br />

klar definierten Arbeitskräftebedarf.<br />

Durch die gleichzeitige Annahme dieser beiden Texte sendet das Europäische Parlament<br />

ein deutliches Signal der Offenheit, das wir unbedingt aufgreifen müssen, um der<br />

öffentlichen Meinung, unseren Mitbürgern sowie Drittstaaten zu erklären, welche positiven<br />

Schritte wir in Sachen Einwanderung unternehmen. Wir brauchen uns unserer<br />

Entscheidungen in dieser Sache nicht zu schämen und brauchen in dieser Frage auch keine<br />

Belehrungen durch führende Vertreter von Drittstaaten, die nicht in der Lage sind, eine<br />

geeignete Politik zu betreiben, sodass ihre Bevölkerung nicht unter Einsatz ihres Lebens<br />

versucht, in <strong>Europa</strong> bessere Bedingungen zu finden.<br />

Ich möchte mich jetzt auf die Richtlinie über ein einheitliches Verfahren konzentrieren,<br />

für die ich der Berichterstatter bin: Erstens schafft der Vorschlag für Bürger aus Drittstaaten,<br />

die in einem Mitgliedstaat wohnen wollen, um dort zu arbeiten, ein System der einzigen<br />

Anlaufstelle. Er sieht ein einheitliches Antragsverfahren vor, das sowohl für den Arbeitgeber<br />

als auch für den Einwanderer einfacher, kürzer und schneller ist. Hierdurch sollen die<br />

bürokratischen Verfahren abgebaut und die administrativen Schritte vereinfacht werden.<br />

Darüber hinaus wird durch dieses Verfahren und die kombinierte Erlaubnis die Prüfung<br />

der Gültigkeit der Erlaubnis für Verwaltung und Arbeitgeber erleichtert.

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