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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

19-11-2008<br />

Stabilisierung <strong>des</strong> Friedens, insbesondere jener der Vereinten Nationen, nicht möglich sein<br />

wird.<br />

Benita Ferrero-Waldner, Mitglied der Kommission. − (FR) Herr Präsident! Zuerst möchte<br />

ich schnell Herrn van Buitenen sagen, dass ich vermerkt habe, was er gesagt hat, und sein<br />

Anliegen meinen Kollegen natürlich übermitteln werde, die gewiss morgen antworten<br />

werden.<br />

Herr Präsident, verehrte Abgeordnete, verehrter Herr amtierender Ratsvorsitzender, lieber<br />

Jean-Pierre! Heute bin ich für meinen Kommissionskollegen Louis Michel eingesprungen,<br />

der aus gesundheitlichen Gründen nicht an dieser Sitzung teilnehmen kann und mich<br />

gebeten hat, ihn bei Ihnen zu entschuldigen.<br />

Sie wissen, wie sehr Kommissar Michel sich der Region der Großen Seen verbunden fühlt.<br />

Wie der Herr Ratsvorsitzende bereits sagte, ist er am 30. und 31. Oktober in der Tat als<br />

erster in die Demokratische Republik Kongo und nach Ruanda gereist, auf dem Höhepunkt<br />

der Krise, um zu versuchen, die Probleme zu lösen. Aus dieser Mission der<br />

Schattendiplomatie entstand die Idee, die Nairobi-Konferenz zu organisieren, deren<br />

praktische Ergebnisse heute neue Perspektiven für einen Ausweg aus der Krise eröffnen.<br />

Was die Antwort angeht, die die Kommission geben kann, möchte ich Ihnen eine Analyse<br />

der Lage unter zwei Aspekten vorstellen, auch wenn diese den vom Präsidenten <strong>des</strong> Rates<br />

beschriebenen Sichtweisen sehr ähnlich sind.<br />

Zunächst zur humanitären Ebene: Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der<br />

<strong>Europäischen</strong> Union, ist dabei, eine Antwort auf die Krise zu geben. Die Kommission hat<br />

unverzüglich 6,3 Millionen Euro bereitgestellt, um den dringendsten Bedarf zu decken.<br />

Wir bleiben jedoch sehr wachsam, sodass wir diesen Betrag je nach der Entwicklung der<br />

Lage anpassen können; die humanitären Bedürfnisse in Kivu sind, alles in allem, gedeckt<br />

und die Koordination zwischen den humanitären Einrichtungen funktioniert wirklich gut.<br />

Die Kommission und die Mitgliedstaaten kündigten am 14. November in Marseille<br />

gemeinsam an, zusätzlich insgesamt 43,5 Millionen Euro zur Bewältigung der Krise<br />

aufzubringen.<br />

Das größte Problem bleibt aber der Zugang zu der Bevölkerung in bestimmten Gebieten,<br />

wo die Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften, den mit ihnen verbündeten<br />

Mai-Mai-Milizen und der FDLR auf der einen Seite und der CNDP auf der anderen Seite<br />

anhalten, weil keine Partei die Waffenruhe einhält.<br />

Zweitens zur politischen und militärischen Ebene: in Ost-Kongo ist eine militärische Lösung<br />

nicht möglich. Es gibt nur eine ausgewogene politische Lösung, die auf einem Dialog<br />

aufbaut. Das wurde auch von den Ländern der Region auf dem Nairobi-Gipfel am<br />

7. November empfohlen, und vor allem schienen auch die CNDP-Rebellen und ein großer<br />

Teil <strong>des</strong> politischen Establishments in Kinshasa, beispielsweise die Nationalversammlung,<br />

darauf zu hoffen.<br />

Die Kommission ist <strong>des</strong>halb mit den Schlussfolgerungen <strong>des</strong> Gipfeltreffens der<br />

Staatsoberhäupter der Länder in der Region der Großen Seen sehr zufrieden, insbesondere<br />

mit der Entscheidung, die afrikanische Diplomatie auf hoher Ebene in die Lösung der Krise<br />

einzubeziehen und einen Überprüfungsmechanismus einzuführen, damit die<br />

Staatsoberhäupter in der Region die Entwicklungen genau verfolgen und rechtzeitig die<br />

notwendigen Maßnahmen veranlassen können.

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