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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

19-11-2008<br />

vorbereitet sind, und die wichtigsten Möglichkeiten für weitere Maßnahmen<br />

herauszuarbeiten.<br />

Anfang nächsten Jahres wird die Kommission, basierend auf den neuen<br />

Bevölkerungsprognosen von Eurostat, eine Aktualisierung der Folgen <strong>des</strong> demographischen<br />

Wandels für künftige Staatsausgaben vorstellen, insbesondere im Bereich Altersversorgung,<br />

Gesundheitswesen und Langzeitpflege.<br />

Abschließend möchte ich betonen, dass es in der Verantwortung der einzelnen<br />

Mitgliedstaaten liegt, die richtigen Strategien in Hinblick auf den demographischen Wandel<br />

umzusetzen. Der demographische Wandel ist jedoch eine Herausforderung für uns alle.<br />

Die Mitgliedstaaten können viel von ihren jeweiligen Erfolgen und Misserfolgen lernen,<br />

die sie bei der Reaktion auf den demographischen Wandel erzielt haben. Deshalb regt die<br />

Kommission eine europaweite Debatte über den demographischen Wandel an und bietet<br />

eine Plattform für Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Lernen.<br />

John Bowis, im Namen der PPE-DE-Fraktion. – Frau Präsidentin! Die beiden<br />

Eröffnungsreden haben die lange Lebenszeit zu Recht als wichtigste demographische<br />

Änderung hervorgehoben. Das bedeutet natürlich, dass die Menschen länger leben und<br />

zumeist gesünder sind, in späteren Jahren jedoch dann körperliche oder geistige Gebrechen<br />

auftreten.<br />

Dies hat zu einem enormen Anstieg neurodegenerativer Erkrankungen geführt, und die<br />

Kosten dafür sind gewaltig. Medikamente gegen die Parkinson-Krankheit kosten in vielen<br />

Ländern mehr als Medikamente gegen Krebs. Laut Forschungsprognosen in Großbritannien<br />

wird die Zahl der Menschen mit Demenz bis 2051 um 154 % steigen.<br />

Langzeitpflege kommt nun später auf uns zu. Früher war das meist der Fall, wenn die<br />

Menschen über 70 waren. Jetzt sind die Menschen dann über 80 und zunehmend bereits<br />

über 90 Jahre alt. Die Langzeitpflege bedeutet jedoch immer höhere Kosten für<br />

Einzelpersonen und Familien, die auf ihre Ersparnisse zurückgreifen müssen.<br />

Die Herausforderung besteht darin, ein langes Leben als Lohn und nicht als Bestrafung zu<br />

sehen. Wir müssen daher im Hinblick auf das Altern umdenken von der Frage „Wie<br />

erbringen wir Pflegeleistungen?“ zu der Frage „Wie fördern wir ein gesun<strong>des</strong> Alter?“. Das<br />

bedeutet natürlich eine gesündere Lebensweise bereits in jüngeren Jahren – Verzicht auf<br />

Tabak und Drogen, maßvoller Alkoholkonsum, gesun<strong>des</strong> Essen, körperliche Betätigung,<br />

aber auch Stressmanagement.<br />

Ein flexibles Arbeitsleben bedeutet Zeit für Freizeit und Familie. Es bedeutet die Vorbereitung<br />

auf ein Leben nach der Erwerbstätigkeit mit flexiblem Ruhestandsalter und gestaffeltem<br />

Eintritt in den Ruhestand, wie ich es in den Niederlanden gesehen habe. Es bedeutet bessere<br />

soziale Unterstützung auf neue und innovative Art und Weise und mehr häusliche Dienste,<br />

damit die Menschen länger in ihrem eigenen Zuhause bleiben können. Wir brauchen<br />

Dienstleistungen und Instrumente, die dem geänderten Bedarf entsprechen.<br />

Als meine Mutter 80 wurde, brauchte sie ein Faxgerät zur Kommunikation. Mit 90 brauchte<br />

sie einen Treppenlift. Mit 100 brauchte sie Anregung, da ihr Hör- und Sehvermögen sowie<br />

ihre Mobilität abgenommen hatten. Sie war jedoch noch geistig fit und brauchte Schutz<br />

und Anregung, wenn sie eine echte Lebensqualität haben sollte.<br />

Jan Andersson, im Namen der PSE-Fraktion. – (SV) Frau Präsidentin! Der Trend hin zu<br />

immer weniger Erwerbstätigen und immer mehr älteren Menschen könnte als dramatisch

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