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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

125<br />

Maßnahme verknüpft, die für diese Fahrzeugführerkategorie in der von der Kommission<br />

im Oktober 2006 veröffentlichten Mitteilung dargelegt ist. Diese beinhaltet zudem eine<br />

Strategie zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Verringerung der durch Alkohol<br />

verursachten Schäden.<br />

Meine Damen und Herren! Vor diesem Hintergrund glaubt die Kommission leider nicht,<br />

dass die politischen Voraussetzungen gegeben sind, um die Verabschiedung eines Gesetzes<br />

durch die Mitgliedstaaten zu erlauben, das für eine weitere Harmonisierung <strong>des</strong> zulässigen<br />

Blutalkoholspiegels in der EU sorgen würde. Gleichwohl beabsichtigt die Kommission<br />

nicht, in einem Bereich untätig zu bleiben, der nach wie vor eine der Hauptursachen für<br />

Verkehrstote in <strong>Europa</strong> darstellt.<br />

Die Kommission hat zu diesem Thema diverse Maßnahmen ergriffen. In erster Linie drängte<br />

die Kommission in Bezug auf Verkehrskontrollen in der Empfehlung vom 6. April 2004<br />

darauf, die Stichproben <strong>des</strong> Blutalkoholspiegels mithilfe eines effektiven Geräts zur Messung<br />

<strong>des</strong> Alkohols im Blut zu intensivieren, das die Atemluft analysiert. Dieses Gerät sollte vor<br />

allem an Orten und zu Zeiten eingesetzt werden, an bzw. in denen regelmäßig ein exzessiver<br />

Alkoholkonsum durch Fahrzeugführer beobachtet wird.<br />

Meine Damen und Herren, ich muss auch betonen, dass das Fahren unter Alkoholeinfluss<br />

einer der Tatbestände ist, die von dem Vorschlag für eine Richtlinie zur Erleichterung der<br />

grenzübergreifenden Durchsetzung von Verkehrssicherheitsvorschriften abgedeckt werden,<br />

der im März dieses Jahres von der Kommission angenommen wurde und derzeit in Rat<br />

und im Parlament erörtert wird.<br />

Auf der letzten Tagung <strong>des</strong> Verkehrsministerrats konnte ich dies den Ministern gegenüber<br />

deutlich machen: Angesichts von To<strong>des</strong>fällen können wir es uns nicht leisten, uns mit<br />

juristischen Spitzfindigkeiten aufzuhalten oder darüber zu diskutieren, ob dieses Thema<br />

dem ersten oder dem dritten Pfeiler zuzuordnen ist, denn leider tragen juristische Debatten<br />

recht wenig dazu bei, so schwer wiegende Probleme wie Verkehrsunfälle anzugehen und<br />

zu lösen.<br />

Ich möchte gerne die Gelegenheit dieser parlamentarischen Verhandlung nutzen, um<br />

herauszustellen, dass die vier in der zur Diskussion stehenden Richtlinie aufgeführten<br />

Delikte, also Trunkenheit am Steuer, Geschwindigkeitsübertretungen, Fahren ohne<br />

angelegten Sicherheitsgurt und Fahren nach der Einnahme von Betäubungsmitteln, für<br />

drei von vier Verkehrsunfälle verantwortlich sind. Dies bedeutet, dass von der <strong>Europäischen</strong><br />

Union viel getan werden kann und muss, daher appelliere ich nochmals an das Parlament,<br />

den bereits eingeschlagenen Kurs durch die Abstimmung im Ausschuss für Verkehr und<br />

Fremdenverkehr zu halten.<br />

Herr Präsident, ich komme nun zum Schluss. Um in naher Zukunft konkrete Vorschläge<br />

in Bezug auf das Fahren und dem Einfluss psychoaktiver Substanzen ausarbeiten zu können,<br />

hat die Kommission im Oktober 2006 ein auf vier Jahre angelegtes Forschungsprojekt<br />

gestartet, mit dem unser Wissen auf diesem Gebiet ausgebaut und Lösungen formuliert<br />

werden sollen. Hierbei handelt es sich um das DRUID-Projekt, das Ihnen allen ein Begriff<br />

ist.<br />

Abschließend sollte die von der Kommission bereitgestellte finanzielle Unterstützung für<br />

Aufklärungskampagnen hervorgehoben werden. Dies sind insbesondere die von<br />

Jugendlichen für andere Jugendliche durchgeführten Kampagnen, um sie auf die Gefahren<br />

<strong>des</strong> Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss aufmerksam zu machen. Ein Beispiel von

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