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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

85<br />

der Mitgliedstaaten untereinander führen. Dies wird als negativ bewertet. Ich behaupte,<br />

dass genau dieser Punkt – die Tatsache, dass das System nicht in ein einheitliches Format<br />

gepresst worden, bei dem verschiedene Lösungen nicht mehr miteinander konkurrieren –<br />

<strong>Europa</strong> erfolgreich gemacht hat.<br />

Wir können sehen, dass manche Länder erfolgreicher waren als andere. Schweden ist zum<br />

Beispiel eines davon. Schweden hat unter anderem in Bildung und Sprachunterricht<br />

investiert, was Schweden zu einem der konkurrenzfähigsten Länder gemacht hat, mit<br />

Unternehmen wie Ericsson, Volvo und Ikea. Das Problem der fehlenden<br />

Wettbewerbsfähigkeit in vielen Mitgliedstaaten ergibt sich jedoch vielmehr aus dem<br />

Umstand, dass die Union von Protektionismus und Subventionen für Industriezweige<br />

durchdrungen ist, die weit davon entfernt sind, wettbewerbsfähig zu sein. Wir haben uns<br />

für die Lebenserhaltung entschieden, nicht für eine Konzentration auf strukturelle<br />

Änderungen.<br />

Luca Romagnoli (NI). – (IT) Herr Präsident, meine Damen und Herren! Hier haben wir<br />

eine weitere absurde Initiative der EU: Mit Einführung der Blue Card wird die Einwanderung<br />

von Arbeitskräften aus Drittländern gefördert, die fälschlicherweise als hoch qualifiziert<br />

bezeichnet werden.<br />

Der Berichterstatterin zufolge wird dies dazu beitragen, dem demografischen Rückgang<br />

entgegenzuwirken. Sie sagt, dass „zum Beispiel in Deutschland ein Bedarf an<br />

95 000 Ingenieuren besteht“. Wenn sie gut bezahlt würden, bin ich mir sicher, dass wir<br />

mehrere tausend aus Italien schicken könnten. Mit dieser absurden Initiative wird nicht<br />

nur qualifiziertes Personal aus Entwicklungsländern abgeworben, sie ignoriert zudem die<br />

Arbeitslosigkeit, unter der qualifizierte Leute in <strong>Europa</strong> leiden, wie auch die berechtigten<br />

Ängste unserer jungen Akademiker und Absolventen von Fortbildungskursen. Statt ihren<br />

Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern, ihre Fähigkeiten für Studium und Forschung zu<br />

fördern und sicherzustellen, dass sie eine Zukunft mit Arbeit und beruflicher Qualifikation<br />

haben, schaffen wir einen weiteren Grund für Zweifel, Wettbewerb und unbestrittene<br />

Ausbeutung.<br />

Die Grenze zwischen Dummheit und Verbrechen menschlichen Handelns ist häufig eine<br />

Grauzone, und mir scheint, dass die EU uns heute ein weiteres Beispiel dafür liefert.<br />

Simon Busuttil (PPE-DE). – (MT) Ich begrüße den Bericht von Ewa Klamt und<br />

Patrick Gaubert über die Blue Card und das einheitliche Antragsverfahren. Dies ist das erste<br />

Mal, dass wir an einer Politik zur legalen Einwanderung arbeiten. Diese Berichte sind daher<br />

äußerst relevant, denn mit ihnen können wir die zukünftige Politik zu diesem wirklich<br />

wichtigen Thema ausarbeiten. Des Weiteren gibt diese Lösung Einwanderern erstmals eine<br />

Rechtsgrundlage an die Hand, mit der sie in die Europäische Union einreisen können, um<br />

bei uns zu arbeiten.<br />

Allerdings müssen wir dies in den Kontext unserer klaren Politik setzen. Nach meinem<br />

Verständnis muss die Einwanderungspolitik, an der wir uns ausrichten müssen, auf dem<br />

Recht der Mitgliedstaaten der <strong>Europäischen</strong> Union basieren, die vollständige Kontrolle<br />

über die Anzahl der Arbeitnehmer zu behalten, denen die Aufnahme gewährt wird. Wie<br />

zuvor erwähnt wurde, müssen wir uns an den Grundsatz der Gemeinschaftspräferenz<br />

halten, nach dem den Bürgern der <strong>Europäischen</strong> Union Vorrang vor Einwanderern aus<br />

Drittländern gegeben wird.

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