Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
150<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
Wandels in <strong>Europa</strong> und den daraus resultierenden Herausforderungen angenommen.<br />
Zudem hat der Rat am 30. Mai die Schlussfolgerungen zu Strategien verabschiedet, die<br />
den Bedürfnissen der Familien entsprechen, und eine Reihe von Initiativen auf den Weg<br />
gebracht, um die Familienpolitik zu unterstützen.<br />
In diesem Kontext fand am 18. September ein informelles Treffen statt, das von der<br />
französischen Präsidentschaft unter Einbeziehung der Familienminister organisiert wurde.<br />
Auf diesem Treffen ging es in den Diskussionen hauptsächlich um die Kinderbetreuung<br />
als Möglichkeit für die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen Arbeit und Familienleben<br />
sowie den Schutz von Kindern im Internet.<br />
Fazit: Der Rat fordert die Kommission auf, das erste Forum zur künftigen demographischen<br />
Struktur in <strong>Europa</strong>, das am 30. und 31. Oktober in Brüssel stattfand, als Ausgangspunkt<br />
für einen strukturierten und dauerhaften Dialog in und zwischen den Mitgliedstaaten zu<br />
sehen und so zu handeln, dass die Kommission die zuständigen Organe unterstützen kann,<br />
um die besten Strategien für eine Antwort auf diesen demographischen Wandel zu finden.<br />
Janez Potočnik, Mitglied der Kommission. − Frau Präsidentin! Ich brauche vielleicht etwas<br />
länger, aber ich verspreche, dies in der zweiten Antwort wieder auszugleichen.<br />
Die Forderung <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong> nach einer Erklärung <strong>des</strong> Rates und der Kommission zu<br />
demographischen Trends kommt genau zur richtigen Zeit. Am Freitag dieser Woche<br />
werden die Dienststellen der Kommission ihren zweiten Demographiebericht vorlegen –<br />
rechtzeitig für das Europäische Demographieforum am 24. und 25. November.<br />
Die Europäische Union erlebt gegenwärtig einen enormen demographischen Wandel. In<br />
allen Mitgliedstaaten zeigt sich, dass infolge <strong>des</strong> wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und<br />
sozialen Fortschritts die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt und die<br />
Fruchtbarkeitsziffern sinken. Heute leben die Europäer länger und gesünder als ihre<br />
Vorfahren, und wir können davon ausgehen, dass die Lebenserwartung künftig noch steigen<br />
wird.<br />
Diese Alterung der Bevölkerung <strong>Europa</strong>s ist kein abstraktes Szenario mehr, das in weiter<br />
Ferne liegt. Der Babyboom begann vor 60 Jahren, und die ersten Babyboomer erreichen<br />
jetzt das Rentenalter. Deshalb ist die demographische Entwicklung der <strong>Europäischen</strong> Union<br />
an einen Wendepunkt gekommen. Von jetzt an wird die Zahl der Menschen, die 60 Jahre<br />
oder älter sind, in den nächsten 25 Jahren jährlich um zwei Millionen steigen.<br />
Unter<strong>des</strong>sen sinkt der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter rapide, und diese<br />
Tendenz wird noch ca. sechs Jahre anhalten. Heute kommen in den 27 Mitgliedstaaten<br />
vier Personen im erwerbsfähigen Alter – zwischen 15 und 64 – auf eine Person ab 65 Jahren.<br />
Im Jahr 2060 wird das Verhältnis 2:1 betragen.<br />
Einige sehen die Alterung als Bedrohung und malen ein düsteres Bild <strong>des</strong> Konflikts zwischen<br />
den Generationen. Der demographische Wandel muss jedoch keine Bedrohung sein, wenn<br />
wir die Chancen betrachten, die er bietet. Länger und gesünder zu leben kann bedeuten,<br />
länger aktiv zu bleiben. Die meisten der Babyboomer sind gebildeter und besser ausgebildet<br />
als die früheren Jahrgänge. Sie sind heute immer noch fit und gesund.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass der demographische Wandel die Chance einer größeren<br />
Solidarität der Generationen bietet. Ich erwarte jedoch nicht, dass dies von selbst geschieht.<br />
Die Gesellschaft muss die Fähigkeiten aller Generationen besser nutzen und jedem die<br />
Chance bieten, sein volles Potenzial zu entwickeln. Das bedeutet eine Modernisierung