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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

123<br />

Am 26. November wird die Kommission eine stärker detaillierte Version dieses<br />

EU-Konjunkturprogramms im Rahmen der Lissabon-Strategie für Wachstum und<br />

Beschäftigung vorschlagen. Unser Ziel besteht darin, eine Reihe zielgerichteter kurzfristiger<br />

Initiativen auf den Weg zu bringen, die dazu beitragen werden, den negativen Auswirkungen<br />

auf die breitere Wirtschaft entgegenzuwirken, gleichzeitig jedoch die mittel- bis langfristigen<br />

Maßnahmen der Lissabon-Strategie anzupassen, sodass der Krise Rechnung getragen wird.<br />

Stavros Arnaoutakis (PSE). – (EL) Herr Präsident, Frau Kommissarin! Vielen Dank für<br />

Ihre Antwort. Was wir allerdings den europäischen Bürgern heute sagen müssen, ist<br />

Folgen<strong>des</strong>: Wir reagieren auf die Kreditklemme und werden der Realwirtschaft mit<br />

Finanzspritzen unter die Arme greifen. Die Bürger <strong>Europa</strong>s wünschen sich zudem, dass<br />

diese Krise eine Chance für <strong>Europa</strong>, für <strong>des</strong>sen Zivilbevölkerung ist.<br />

Nun meine Frage an Sie: Werden öffentliche Investitionen und öffentliche Bauarbeiten in<br />

den kommenden Jahren mit Finanzmitteln gefördert?<br />

Reinhard Rack (PPE-DE). – (DE) Frau Vizepräsidentin! Zeitnahe Information setzt<br />

rasches Entscheiden voraus. Wir haben insgesamt das Problem, dass im Zuge der Arbeiten<br />

der Kommission die Institution <strong>des</strong> Kollegialorgans im Regelfall sehr lange braucht, um<br />

diesen Apparat in Bewegung zu setzen. Gibt es hier für Geschehnisse wie die, mit denen<br />

wir jetzt konfrontiert sind, besondere Regeln? Denn in anderen Fällen dauert es wirklich<br />

oft sehr lange, bis die Kommission als Kollegialorgan zu einem Ergebnis kommt.<br />

Danutė Budreikaitė (ALDE). - (LT) Herr Präsident, Frau Wallström! Wie die Erfahrung<br />

zeigt, suchen die Mitgliedstaaten selbst einen Weg aus den Folgen der Finanzkrise und der<br />

wirtschaftlichen Rezession.<br />

Was halten Sie von den Maßnahmen vor der Krise? Stellen Steuererhöhungen, eine<br />

Ausdehnung der Besteuerungsgrundlage und die Umsatzsteuererhöhung in einer so<br />

schweren Zeit einen wirksamen Weg aus der Krise dar?<br />

Margot Wallström, Vizepräsidentin der Kommission. − Die wichtigste Frage ist im Moment:<br />

Was sind die nächsten Schritte für die Kommission in der kommenden Woche, um den<br />

Auswirkungen auf die Realwirtschaft tatsächlich zu begegnen?<br />

Wir werden ein Paket vorlegen, an dem wir zurzeit arbeiten, mit dem wir die verschiedenen<br />

Politikbereiche identifizieren, in denen wir unseres Erachtens die Auswirkungen auf die<br />

Realwirtschaft kurzfristig abfedern können, während wir an den bestehenden mittelfristigen<br />

Reformprioritäten der Strategie von Lissabon festhalten. Das wird der Rahmen sein,<br />

innerhalb dem wir tätig werden. Wir hoffen, dass wir Maßnahmen finden können, die zur<br />

Steigerung der Nachfrage beitragen; auf der Nachfrageseite wollen wir den Inflationsdruck<br />

mindern und die Kaufkraft der Haushalte stärken.<br />

Wir müssen mehr auf dem Arbeitsmarkt tun, und wie Sie sagen, Investitionen tätigen. Wir<br />

hoffen, dass dies auch den Themen und Maßnahmen im Rahmen <strong>des</strong> Energie- und<br />

Klimapakets zuträglich sein wird, denn wir werden Mittel für Investitionen benötigen. Wir<br />

hoffen, dass dies in dieser schweren Zeit Impulse setzen wird. Auf den Arbeitsmärkten<br />

zum Beispiel können Aktivierungsmaßnahmen sehr hilfreich sein.<br />

In Beantwortung der letzten Frage möchte ich sagen, dass wir dafür eintreten, dass die<br />

Mitgliedstaaten ihre Maßnahmen koordinieren. Wir halten es für das Schlimmste, wenn<br />

jeder eine andere Richtung einschlagen und in seinem Mitgliedstaat nach seinem Gutdünken<br />

handeln würde. Wir würden uns eher wünschen, dass sie untereinander so viel wie möglich

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