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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

91<br />

Harald Ettl (PSE). – (DE) Herr Präsident! Die Europäische Union hat innerhalb der<br />

nächsten 20 Jahre mehr Bedarf an Topfachkräften aus Drittländern. Andere Staaten<br />

schöpfen seit Jahren ungleich stärker aus diesem Potential. Das Reglement, das sich die EU<br />

dazu gibt, ist ausgewogen und soll einem „brain drain“ aus Drittländern vorbeugen. Den<br />

jeweiligen Bedarf bestimmen die Mitgliedstaaten. Das klingt alles sehr vernünftig, nur –<br />

und das ist jetzt die andere Seite – mit der Finanz- und Wirtschaftskrise schrammen wir<br />

an einer Rezession entlang.<br />

Die Arbeitslosigkeit wird europaweit ansteigen, und schon jetzt wollen einige<br />

Mitgliedstaaten selbst bei der Freizügigkeit der Arbeitnehmer innerhalb der <strong>Europäischen</strong><br />

Union weiter auf die Bremse steigen. Wäre es in so einer Situation, in der wir auch die<br />

Industriepolitik aufgrund der Umweltfrage umstellen müssen, nicht sinnvoller, auf mehr<br />

und bessere Ausbildungsprogramme für Topkräfte mit hohem Innovationspotential zu<br />

setzen? Wir müssen alle unsere Kräfte auf diese Frage konzentrieren, anstatt Topkräfte aus<br />

Drittländern abzuwerben. Das alleine wird à la longue für unsere Zukunft zu wenig sein.<br />

Genowefa Grabowska (PSE). – (PL) Herr Präsident! Wir erinnern uns alle daran, dass<br />

im Herbst 2006 in mehreren Mitgliedstaaten der <strong>Europäischen</strong> Union Arbeitslager<br />

aufgedeckt wurden. In diesen Lagern arbeiteten illegale Einwanderer unter demütigenden<br />

Bedingungen Seite an Seite mit Bürgern der Mitgliedstaaten der <strong>Europäischen</strong> Union.<br />

Diese Situation brachte unsere Arbeit am Einwanderungspaket voran, und heute sprechen<br />

wir über einige Elemente davon. Ich denke, wir gehen in die richtige Richtung. Der Vorschlag<br />

sieht zivilisiertere Arbeitsbedingungen vor und vereinfacht die Regelungen zur<br />

Beschäftigung und zum Aufenthalt legaler Einwanderer. Als polnische Frau möchte ich<br />

zudem meine Solidarität mit den Bürgern aus Drittstaaten unterstreichen, die legal in der<br />

<strong>Europäischen</strong> Union leben. Wir dürfen sie nicht diskriminieren.<br />

Ich denke auch nicht, dass die Blue Card die wirtschaftlichen Interessen der Bürger der<br />

neuen Mitgliedstaaten gefährdet oder zu einem Wettbewerb führt. Fakt ist, dass uns nun<br />

die meisten europäischen Arbeitsmärkte offen stehen, und wie wir wissen, enden alle<br />

Übergangszeiträume, bevor die Blue Card in Kraft tritt.<br />

Laima Liucija Andrikienė (PPE-DE). - (LT) Herr Minister, Herr Kommissar, meine<br />

Damen und Herren! Die Welt öffnet sich mehr und mehr, nicht nur <strong>Europa</strong>. Moderne<br />

Technologien und die Globalisierung machen dies möglich, und eine Bekämpfung dieser<br />

Realität ist kontraproduktiv.<br />

Ich gratuliere Frankreich, das während seiner Präsidentschaft die wichtigen Initiativen<br />

ergriffen hat, über die wir heute sprechen.<br />

Das Interesse der <strong>Europäischen</strong> Union ist eindeutig: Uns fehlen Arbeitskräfte und hoch<br />

qualifizierte Experten. Wir brauchen sie, weil unsere Bürger von Ihrem Recht Gebrauch<br />

machen, ihre Länder zu verlassen, anderswo zu leben und zu arbeiten – an einen Ort, der<br />

ihnen besser gefällt.<br />

Die legale Einwanderung in die EU ist eine völlig akzeptable Lösung für dieses Problem.<br />

Sie ist auch unsere Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung und auf das Ziel<br />

der EU, wettbewerbsfähiger zu werden.<br />

Ich stimme zu, dass die Vorschläge untereinander und mit anderen Rechtsakten koordiniert<br />

werden müssen, doch es besteht kein Zweifel, dass wir diese Probleme lösen mussten, und

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