Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
47<br />
Seán Ó Neachtain (UEN). – (GA) Herr Präsident! Ich möchte mich lobend über die sehr<br />
positive Abstimmung äußern, die hier heute hinsichtlich der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />
stattgefunden hat, und ich begrüße auch die vorgestellten Strategien, beispielsweise die<br />
Lieferung von Obst und Gemüse an Schulen.<br />
Was die Politik selbst betrifft, so möchte ich allerdings erneut auf die von der Kommission<br />
empfohlene obligatorische Modulation hinweisen und sagen, dass ich absolut dagegen<br />
bin. Die Politik muss flexibel sein, und den Mitgliedstaaten muss es erlaubt sein, diese<br />
Modulation nach Wunsch anzuheben oder zu kürzen.<br />
Meines Erachtens ist die Schwelle von 5 000 Euro zu niedrig. Sie sollte auf 10 000 Euro<br />
angehoben werden, um Betriebe mit geringen Einkommen zu schützen und zu unterstützen,<br />
die es bereits schwer haben – ich bin nicht der Meinung, dass man von ihnen Geld für eine<br />
obligatorische Modulation nehmen sollte.<br />
- Berichte: Luis Manuel Capoulas Santos (A6-0402/2008), (A6-0401/2008)<br />
Giovanni Robusti (UEN). – (IT) Herr Präsident, verehrte Kollegen! Ich möchte nur das<br />
Wort ergreifen, um öffentlich zu erklären, warum ich in der Schlussabstimmung gegen<br />
den Santos-Bericht 0401 und 02 gestimmt habe. Der Bericht stützt sich lediglich auf den<br />
„Gesundheitscheck“ der Gemeinsamen Agrarpolitik, der die veränderten globalen<br />
Bedingungen nicht berücksichtigt. Wir sprechen über die Details, ohne das Hauptproblem<br />
zu sehen.<br />
Die GAP, die wir jetzt mit dem „Gesundheitscheck“ prüfen, wurde geschaffen, um die<br />
landwirtschaftliche Produktion zu drosseln und so den Umweltschutz zu fördern, denn<br />
das waren die Umstände, unter denen sie eingeführt wurde. Heute haben sich, wie wir alle<br />
wissen, die wirtschaftlichen Bedingungen drastisch verändert, doch die GAP bleibt mehr<br />
oder weniger unverändert, und wir diskutieren nur darüber, ob die erste oder die zweite<br />
Option besser ist, ob wir weniger oder mehr brauchen, diese oder jene Maßnahme, obwohl<br />
diese inzwischen nicht mehr geeignet sind, um die Herausforderungen der Zukunft zu<br />
bewältigen.<br />
Diese endlose Beschäftigung mit kleinen Spezialinteressen unter Vernachlässigung <strong>des</strong><br />
Allgemeininteresses ist für mich nicht annehmbar. Ich bin überzeugt, dass das Hauptopfer<br />
dieses Mangels an Mut die Landwirtschaft selbst ist. Um einen Dialog und eine Diskussion<br />
anzustoßen, habe ich gegen diesen Bericht gestimmt; da die technischen Einzelheiten den<br />
Rahmen eines einminütigen Redebeitrags sprengen würden, werde ich sie zusammen mit<br />
meinen spezifischen Gründen auf meiner Website veröffentlichen.<br />
Csaba Sándor Tabajdi (PSE). – (FR) Herr Präsident! Die ungarischen Mitglieder der<br />
sozialistischen Fraktion im <strong>Europäischen</strong> Parlament haben für die Berichte von<br />
Herrn Capoulas Santos gestimmt, weil diese Berichte für die neuen Mitgliedstaaten und<br />
auch für Ungarn sehr viel günstiger sind. Die obligatorische Modulation und die progressive<br />
Modulation sind nicht so brutal wie im Vorschlag der Kommission. Leider wurde nicht für<br />
den Änderungsantrag der ALDE hinsichtlich der obligatorischen Modulation gestimmt.<br />
Das ist zwar bedauerlich, der Bericht ist aber dennoch gut.<br />
Was den zweiten Bericht betrifft, so wurde der Änderungsantrag 67 von der sozialistischen<br />
Fraktion eingebracht. Hinsichtlich <strong>des</strong> Interventionssystems ist es sehr wichtig, dass nicht<br />
auf der Grundlage von Ausschreibungsverfahren interveniert wird. Die Beibehaltung <strong>des</strong><br />
derzeitigen Systems ist sehr positiv. Darum haben wir dafür gestimmt.