Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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19-11-2008<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
131<br />
Margot Wallström, Vizepräsidentin der Kommission. − Ich weiß sehr gut, dass die<br />
Finanzkrise und ihre Auswirkung auf die Realwirtschaften für viele Europäer Anlass zu<br />
großer Sorge bietet und sich somit auch besonders stark auf die europäischen Wahlen<br />
auswirken wird. Es erstaunt daher nicht, dass die meisten Menschen den Wahlkampf auf<br />
Wirtschaftsthemen fokussieren möchten, die ihr tägliches Leben betreffen, z. B.<br />
Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Inflation und Kaufkraft. Jüngere Meinungsumfragen<br />
zeigen auch, dass die Menschen von der EU jetzt Schutz vor der Krise erwarten und sich<br />
wünschen, dass die EU für globale Regulierungen sorgt.<br />
Die Kommission trägt den Entwicklungen Rechnung. Am 29. Oktober haben wir ein<br />
Rahmenprogramm verabschiedet, das sich sowohl mit der Krise auf den Märkten und einer<br />
Vermeidung künftiger Krisen durch Reformen der Economic Governance als auch einer<br />
Minimierung der Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Wachstum befasst. Folgevorschläge<br />
sind in Vorbereitung und bilden die zentralen strategischen Prioritäten für unser Legislativund<br />
Arbeitsprogramm für 2009, das wir dem Parlament gestern vorgelegt haben und zu<br />
dem eine Aussprache stattfand.<br />
Es ist wichtig, dass Kommission, Parlament und Rat die Notwendigkeit von Maßnahmen<br />
anerkannt haben und wir den Erhalt von Arbeitsplätzen, Wachstum und Solidarität als<br />
eine der interinstitutionellen Kommunikationsschwerpunkte für das nächste Jahr<br />
vorschlagen werden. Dies wird daher eines der Thema sein, an dem EU-Organe und<br />
Mitgliedstaaten gemeinsam arbeiten werden, um die EU-Maßnahmen in diesem Bereich<br />
zu kommunizieren. Es werden Pläne erarbeitet, wie dies am besten zu tun ist.<br />
Ich habe bereits die Wahlen zum <strong>Europäischen</strong> Parlament erwähnt, die eine weitere<br />
interinstitutionelle Priorität darstellen. Hier sind die Vorbereitungen bereits weiter<br />
fortgeschritten, da wir alle bereits seit geraumer Zeit wissen, dass dies eine Priorität sein<br />
würde.<br />
Unsere Organe arbeiten bei allen wahlbezogenen Kommunikationsmaßnahmen eng<br />
zusammen, und die Kommission wird aktiv zu dem vom Parlament angenommenen<br />
Rahmen der Kommunikationsstrategie beitragen. Das Ziel der Kommission besteht darin,<br />
die Wahlen stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken und eine Diskussion zu<br />
wesentlichen Themen der EU-Politik anzuregen. Dies wird teilweise durch die Nutzung<br />
unserer zentralen Instrumente, z. B. audiovisuelle Medien und das Internet, erreicht und<br />
durch zahlreiche dezentrale Maßnahmen ergänzt, die von den Vertretungen in jedem<br />
Mitgliedstaat in enger Zusammenarbeit mit den Informationsbüros <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
organisiert werden.<br />
Dies alles soll den Menschen bewusst machen, dass der Wähler die Wahl zwischen<br />
verschiedenen politischen Visionen für <strong>Europa</strong> hat und sich seine Entscheidung auf das<br />
Leben unserer Bürger enorm auswirkt.<br />
Marie Panayotopoulos-Cassiotou (PPE-DE). – (EL) Herr Präsident! Ich danke der<br />
Vizepräsidentin für ihre Antwort. Ich hoffe, dass die von der Kommission vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen umgesetzt werden, weil zwischen Vorschlag und Umsetzung ziemlich viel<br />
Zeit liegt, ein bürokratisches Verfahren durchlaufen wird und ich nicht weiß, ob die Zeit<br />
vor den Wahlen reicht, damit die Bürger die Ergebnisse sehen.<br />
Die Finanzierung und die Informationsstrategie können auch zu einem gegenteiligen<br />
Ergebnis führen, daher müssen wir besonders darauf achten, dass wir keinen wunden Punkt