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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

167<br />

Diese feste Überzeugung wird vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und von<br />

Bernard Kouchner geteilt, die die Vereinten Nationen auf dieses Problem hingewiesen<br />

haben. HIV muss als übertragbare, aber nicht ansteckende Krankheit behandelt werden,<br />

und alle Beschränkungen <strong>des</strong> Zugangs, der Reise- und Wohnsitzfreiheit für HIV-positive<br />

Menschen wegen ihres HIV-Status sind kontraproduktiv. Solche Praktiken halten die<br />

Patienten davon ab, sich einem Screening zu unterziehen und behandeln zu lassen. Dies<br />

ist gefährlich für den Einzelnen und die Gesellschaft.<br />

Abschließend möchte ich zwei Bemerkungen machen. Erstens lautet unser gemeinsames<br />

Ziel wie folgt: Menschen, die HIV-positiv getestet wurden, müssen hochwertige Behandlung<br />

erhalten – unabhängig von Herkunft, Nationalität, Meinung, Alter, Geschlecht, sexueller<br />

Orientierung, Religion oder anderen Faktoren.<br />

Die zweite Bemerkung lautet: In diesem Zusammenhang ist die internationale Koordination<br />

wesentlich, um diese Pandemie zu besiegen. Ich möchte das Programm EuroHIV würdigen,<br />

das seit 1984 WHO, UNAIDS und das Europäische Zentrum für die Prävention und<br />

Kontrolle von Krankheiten mit entscheidenden Informationen über HIV/AIDS versorgt.<br />

Um Prävention, Screening und Behandlung im Frühstadium allen zu ermöglichen, damit<br />

Menschen mit der Krankheit nicht länger stigmatisiert oder diskriminiert werden und damit<br />

die Länder <strong>des</strong> Südens vollständigen Zugang zu Medikamenten haben, muss die<br />

Zusammenarbeit zwischen UN-Agenturen und regionalen Einrichtungen verstärkt werden.<br />

Die Europäische Union muss mehr denn je in diesen Kampf einbezogen werden.<br />

Janez Potočnik, Mitglied der Kommission. − Frau Präsidentin! Da wir uns dem<br />

Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2008 nähern, möchte ich den verehrten Abgeordneten<br />

und Herrn Minister Jouyet sagen, dass diese Plenarsitzung eine gute Möglichkeit bietet,<br />

über einige bedeutende Errungenschaften im Kampf gegen HIV/AIDS nachzudenken und<br />

den Blick auf die großen Herausforderungen zu richten, die vor uns liegen.<br />

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin wurde zwei europäischen Forschern <strong>des</strong><br />

Pasteur-Instituts verliehen – Frau Professor Françoise Barré-Sinoussi und Herrn Professor<br />

Luc Montagnier, denen es 1983 als Ersten gelang, das Humane Immunodefizienz-Virus<br />

zu isolieren.<br />

Diese bahnbrechende Entdeckung ebnete den Weg für viele wichtige Entwicklungen und<br />

Diagnosen sowie für die Behandlung von HIV-Infektionen und ermöglichte uns, die<br />

Pathogenese von HIV-Infektionen und deren verheerende Folgen besser zu verstehen.<br />

Jedoch jetzt, 25 Jahre später, haben wir immer noch kein Heilmittel gegen HIV/AIDS, und<br />

noch immer kommt es Jahr für Jahr weltweit zu Millionen Neuinfektionen, darunter<br />

zehntausende Neuinfektionen in <strong>Europa</strong>.<br />

Wie kann das sein? Es ist genau bekannt, wie einer HIV-Übertragung wirksam vorgebeugt<br />

werden kann.<br />

Erfolgreiche Kampagnen in den 1980er und den frühen 1990er Jahren haben gezeigt, dass<br />

Bewusstsein und Wissen wesentliche Elemente von Präventionsstrategien gegen<br />

HIV-Infektionen sind.<br />

Entschlossene politische Führung und zivile Verantwortung sind zwei weitere elementare<br />

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kampf gegen HIV/AIDS – wie auch eine offene<br />

und konstruktive Partnerschaft mit den Interessengruppen.

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