20.11.2013 Aufrufe

Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

76<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

19-11-2008<br />

ist im Begriff, einen Bericht anzunehmen, der einen schon nicht sehr anspruchsvollen<br />

Kommissionsvorschlag noch weiter abschwächen würde. Ich möchte klarstellen, dass die<br />

ALDE-Fraktion ein ganz starker Befürworter der Blue Card ist. Allerdings sind wir der<br />

Meinung, dass der aktuelle Text nicht die dringend benötigten Veränderungen bei der<br />

legalen Migration herbeiführt, sondern statt<strong>des</strong>sen die protektionistische Praxis der<br />

Mitgliedstaaten bestätigt.<br />

Wir wissen alle, dass der Rat sehr gut darin ist, ehrgeizige Erklärungen abzugeben, wissen<br />

aber auch, dass die effektive Beschlussfassung allzu häufig durch die Unfähigkeit der<br />

Mitgliedstaaten behindert wird, im gegenseitigen Interesse wirklich zusammenzuarbeiten,<br />

und dass die effektive Beschlussfassung in diesem Bereich durch eine sehr emotionale und<br />

verworrene Diskussion über legale Migration untergraben wird, weil es an Entschlossenheit<br />

mangelt.<br />

Das Tampere-Programm, das Haager Programm, der französische Pakt zu Einwanderung,<br />

das anstehende Stockholmer Programm – letzten En<strong>des</strong> geht es immer darum, diese<br />

grundlegenden Verpflichtungen in konkrete und wirksame Maßnahmen umzusetzen.<br />

Wenn das vorgeschlagene Programm für die EU von Nutzen sein soll, müssen wir Ehrgeiz<br />

entwickeln, und darum hoffe ich, dass Sie morgen entsprechend abstimmen werden.<br />

Bogusław Rogalski, im Namen der UEN-Fraktion. – (PL) Herr Präsident! Die vorliegenden<br />

Daten machen deutlich, dass die Europäische Union, anders als Länder wie die USA, Kanada<br />

oder Australien, für qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten gewöhnlich nicht das Ziel<br />

der Wahl ist. Von den qualifizierten Migranten aus den Maghreb-Ländern kommen<br />

beispielsweise nur 5,5 % in die EU, während die USA oder Kanada rund 54 % aufnehmen.<br />

Der Grund sind die sehr unterschiedlichen Zulassungssysteme für Migranten in der EU,<br />

die die Bewegung von einem Land in ein anderes enorm erschweren. In lediglich sechs<br />

Mitgliedstaaten gibt es spezifische Programme für die Beschäftigung von qualifizierten<br />

Migranten.<br />

Es ist daher unbedingt erforderlich, dass wir in der europäischen Zuwanderungspolitik zu<br />

einem kohärenteren Ansatz der Mitgliedstaaten kommen, der Integrationsfragen und<br />

politische Aspekte berücksichtigt. Wir müssen die Regelungen vereinheitlichen, sodass<br />

wir die Migrationsströme sowohl nach als auch innerhalb von <strong>Europa</strong> steuern und damit<br />

qualifizierten Migranten eine bessere Chance geben können.<br />

Jean Lambert, im Namen der Verts/ALE-Fraktion. – Herr Präsident! Ich möchte den<br />

Berichterstattern für ihren positiven Ansatz zu diesen partiellen – aber lang ersehnten –<br />

positiveren Maßnahmen zur Zuwanderung und zur Stellung von Drittstaatsangehörigen<br />

in der <strong>Europäischen</strong> Union danken. Ich begrüße auch die positivere Einstellung der<br />

Kommission zu bestimmten Änderungsanträgen <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong>.<br />

Für meine Fraktion, die Grünen, bestand der Ausgangspunkt darin, Rechte zu haben, die<br />

denen von EU-Bürgern möglichst gleichwertig sind – ein gemeinsames Bündel von<br />

Rechten –, und das System so offen und so aufnahmefreundlich wie möglich zu gestalten.<br />

Ich stimme den Abgeordneten voll und ganz zu, die sagten, es sei ein Skandal, dass es für<br />

Unionsbürger derzeit keine Gleichbehandlung gebe, doch ich möchte die Kollegen dringend<br />

bitten, nicht genauso vorsichtig vorzugehen wie unsere Mitgliedstaaten und für die<br />

Gleichbehandlung unserer eigenen Bürger zu sorgen, indem Drittstaatsangehörige bestraft<br />

werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!