Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
Wir dürfen vor allem nicht die riesigen humanitären Anstrengungen vergessen, die wir<br />
unternehmen müssen.<br />
Was tun wir also wirklich? Sind wir sicher, dass wir alles tun, was erforderlich ist? Was tut<br />
die MONUC? Sie scheint völlig Recht zu haben. Eine Stärke von 17 000 Mann, davon<br />
6 000 an Ort und Stelle, das entspricht einer bewaffneten Division mit Panzern. Wer glaubt<br />
denn, dass das nicht ausreicht, um Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten, auch<br />
wenn mir genau wie Ihnen bewusst ist, wie groß die zu schützenden Gebiete sind?<br />
Also ist die Lösung natürlich eine diplomatische Lösung. Wir müssen eine afrikanische<br />
Lösung unterstützen, vorausgesetzt, wir sind in der Lage, diese umzusetzen. Damit die<br />
humanitäre Hilfe ihr Ziel erreicht, muss natürlich sichergestellt sein, dass die Waffenruhe<br />
von Dauer ist. Ohne diese Vorbedingung kann die humanitäre Hilfe nicht ankommen.<br />
Außerdem muss die Einnahmequelle abgeschnitten werden. Natürlich müssen die Bergwerke<br />
geschlossen werden, aber vielleicht müssen wir auch anfangen, westliche Unternehmen<br />
zu kritisieren, die das Coltan und die anderen Bodenschätze kaufen und damit wiederum<br />
den Kauf von Waffen ermöglichen. Selbstverständlich müssen wir die Friedensbemühungen<br />
umfassend unterstützen und dabei ein anhalten<strong>des</strong> und nicht nur ein bisweilen vages<br />
politisches Interesse zeigen.<br />
Abschließend fordere ich eine deutlich stärkere militärische Präsenz, um den Frieden zu<br />
stabilisieren – etwas, das nur die Vereinten Nationen leisten können. Nach meinem<br />
Verständnis war die Europäische Union manchmal in der Lage, die Vereinten Nationen<br />
davon zu überzeugen, ihre Pflicht zu erfüllen.<br />
Seán Ó Neachtain, im Namen der UEN-Fraktion. – (GA) Herr Präsident! In der östlichen<br />
Region der Demokratischen Republik Kongo verschlechtert sich die aktuelle Lage von Tag<br />
zu Tag, worüber die internationale Gemeinschaft sehr besorgt ist. In der Provinz Kivu<br />
wurden mehr als 1,5 Millionen Menschen vertrieben, und das verdeutlicht, wie groß das<br />
Problem ist.<br />
Ich unterstütze die Bemühungen <strong>des</strong> Sonderbeauftragten der <strong>Europäischen</strong> Union für die<br />
afrikanische Region der Großen Seen, Roeland van de Geer, und <strong>des</strong> ehemaligen Präsidenten<br />
Nigerias, Olusegun Obasanjo, die an intensiven Gesprächen mit den politischen und<br />
militärischen Gruppen beteiligt waren, welche Gewalttaten ausüben.<br />
Ich fordere die Afrikanische Union auf, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um für<br />
Frieden in der Region der Großen Seen zu sorgen.<br />
Die Regierungen von Ruanda und Nairobi haben im November 2007 eine Friedensregelung<br />
unterzeichnet, um die Feindseligkeit zwischen den beiden Ländern zu beenden. Die<br />
Umsetzung dieser Regelung muss sichergestellt werden, doch zuerst muss die Gewalt<br />
beendet werden.<br />
Die Region der Großen Seen erhält von der <strong>Europäischen</strong> Union mehr Geld als von jeder<br />
anderen Organisation und jedem anderen Land der Welt. Ich fordere den europäischen<br />
Kommissar für Entwicklung, Louis Michel, und den Rat auf, den Versuch zu unternehmen,<br />
die Kämpfe zu beenden und Frieden herzustellen.<br />
Frithjof Schmidt, im Namen der Verts/ALE-Fraktion. – (DE) Herr Präsident! Die grausamen<br />
Kämpfe im Ostkongo sind nicht einfach ein Bürgerkrieg, es ist auch ein regionaler Konflikt,<br />
an dem viele Nachbarländer beteiligt sind. Es geht hier auch um strategische Rohstoffe wie<br />
Koltan, das wir für die Produktion unserer Mobiltelefone, DVD-Player und Computer