Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
144<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
19-11-2008<br />
die von gesunden konventionell gezüchteten Tieren stammen“. Was den allgemeinen<br />
Gesundheitszustand von Klonen betrifft, so gibt es laut Bewertung der EFSA keine<br />
Anzeichen von Beeinträchtigungen bei sexuell erzeugten Nachkommen von Rinder- oder<br />
Schweineklonen. Klone und ihre Nachkommen wurden jedoch noch nicht über ihre<br />
gesamte natürliche Lebenszeit untersucht.<br />
Gegenwärtig sieht die EGE keine überzeugenden Argumente, um die Herstellung von<br />
Lebensmitteln aus Klonen und deren Nachkommen zu rechtfertigen.<br />
Die Kommission hat zudem eine Eurobarometer-Umfrage über die Einstellung der Europäer<br />
zum Klonen von Tieren in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse lagen im Oktober 2008 vor.<br />
Die Studie zeigte, dass 58 % der Befragten gegen das Klonen zum Zwecke der<br />
Lebensmittelherstellung waren.<br />
Die Kommission prüft jetzt genau diese verschiedenen Elemente, um eine informelle<br />
politische Debatte zum Einsatz <strong>des</strong> somatischen Zellkerntransfers für die Fortpflanzung<br />
von Nutztieren und die Lebensmittelherstellung vorzubereiten. Sollte es für notwendig<br />
erachtet werden, den Rechtsrahmen weiterzuentwickeln, darf nicht außer Acht gelassen<br />
werden, dass die neuen Bestimmungen natürlich mit dem EG-Vertrag und den Regeln der<br />
WTO in Einklang stehen müssten.<br />
Bernd Posselt (PPE-DE). – (DE) Herr Präsident! Ich danke dem Präsidenten für seine<br />
Großzügigkeit und dem Kommissar für seine gute Antwort. Nur eine Frage: Kann die<br />
Kommission definitiv ausschließen, dass das Klonen von Menschen – egal in welcher Form –<br />
Bestandteil dieser Strategie ist oder wird?<br />
Janez Potočnik, Mitglied der Kommission. − Unter den derzeit geltenden Regeln ist dies<br />
ausgeschlossen. Diese Regeln erlauben keinesfalls Forschungstätigkeiten, die das Klonen<br />
von Menschen zum Ziel hätten.<br />
Der Präsident. −<br />
Betrifft: Europäischer Forschungsrat<br />
Anfrage Nr. 45 von Avril Doyle (H-0827/08)<br />
Am 27./28. Februar 2007 wurde der Europäische Forschungsrat (EFR) auf der<br />
Auftaktkonferenz in Berlin, die vom deutschen EU-Ratsvorsitz veranstaltet wurde, offiziell<br />
gegründet. Eines der Ziele dieses Rates ist die „ganzheitliche Förderung von wissenschaftlich<br />
angeregter Forschung oder von Bottom-up-Forschungsarbeiten an den Grenzen <strong>des</strong><br />
Wissens“.<br />
Was genau ist unter wissenschaftlich angeregter Forschung oder<br />
Bottom-up-Forschungsarbeiten an den Grenzen <strong>des</strong> Wissens zu verstehen? Welche<br />
Fortschritte konnten bislang in diesem Bereich erzielt werden?<br />
Janez Potočnik, Mitglied der Kommission. − Hier werde ich mich kurz fassen. Der<br />
„wissenschaftlich angeregte“ Ansatz <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> Forschungsrats bedeutet, dass<br />
Projekte an den Grenzen <strong>des</strong> Wissens, die von Forschern zu Themen ihrer Wahl auf<br />
beliebigen Wissenschaftsgebieten durchgeführt werden, unterstützt werden. Sie haben<br />
also Wahlfreiheit.<br />
Mit Unterstützung der „Grenzforschung“ legt der Europäische Forschungsrat den<br />
besonderen Schwerpunkt auf interdisziplinäre Projekte und Pionierforschung.<br />
Bisher – und jetzt spreche ich über die Fortschritte – gab es zwei Ausschreibungen <strong>des</strong><br />
<strong>Europäischen</strong> Forschungsrats, und die Forschungsgemeinschaft <strong>Europa</strong>s hat mit großer