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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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19-11-2008<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

31<br />

Gianluca Susta (ALDE). – (IT) Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen! Die<br />

Finanzkrise lehrt uns, dass wir zur Realwirtschaft zurückkehren müssen, und darum müssen<br />

wir die Erholung der europäischen Fertigungsindustrie unterstützen, vor allem zu einem<br />

Zeitpunkt, wo die USA unter Barack Obama sich anschicken, die weltweiten<br />

Wirtschaftsbeziehungen in gewissem Maß zu verändern.<br />

Man sollte nicht von staatlicher Hilfe sprechen, doch wir sollten unsere Fertigungsindustrie<br />

auf drei Gebieten stärken: bei dem Recycling, das überall in <strong>Europa</strong> gleich verstanden<br />

werden sollte, bei der Neuausrichtung der Produktion, die sich auf innovative Sektoren<br />

konzentrieren sollte, und bei der Verbraucherinformation und bei bedeutsamen<br />

Maßnahmen im Rahmen der Welthandelsorganisation zum Ausgleich von Zollschranken,<br />

insbesondere im Hinblick auf die Beziehungen zwischen der <strong>Europäischen</strong> Union und<br />

Fernost.<br />

Nicht vergessen dürfen wir außerdem Investitionen in die Forschung auf diesem Sektor<br />

sowie in große materielle und immaterielle Infrastruktur. Wir müssen weltweit fair spielen.<br />

Heute ändern sich die Regeln, und wir müssen die Schlussfolgerungen der G20 nutzen,<br />

um zu einem gleichen Ausgangspunkt zurückzukehren.<br />

Gunnar Hökmark (PPE-DE). – (SV) Frau Präsidentin! Was jetzt in ganz <strong>Europa</strong> zählt,<br />

sind Arbeitsplätze. Das, was wir innerhalb der Automobilindustrie erleben, ist eine<br />

industrielle Herausforderung, die auch für andere Teile der europäischen Wirtschaft<br />

charakteristisch ist. Jetzt darf es nicht passieren, dass staatliche Hilfe die Arbeitsplätze in<br />

Unternehmen in einem Land gefährdet und in einem anderen Land fördert. Staatliche Hilfe<br />

darf nicht der Industrie in einem Bereich schaden und in einem anderen Bereich helfen,<br />

denn das würde zu Arbeitslosigkeit und einem Arbeitsplatzverlust führen, der sich dann<br />

schrittweise in ganz <strong>Europa</strong> fortsetzen würde. Staatliche Hilfe darf nicht dazu führen, dass<br />

die die Dinge für gut laufende Unternehmen erschwert werden, während sie Unternehmen<br />

am Leben hält, die allein nicht mehr lebensfähig sind. Das Problem in der<br />

Automobilindustrie ist langfristiger Natur und ein Problem, das in dieser Finanzkrise klarer<br />

geworden ist, obgleich wir schon seit langem massive Verluste, eine weltweit rückläufige<br />

Nachfrage und Überkapazitäten beobachtet haben.<br />

Wichtig ist jetzt in erster Linie, in <strong>Europa</strong> für Nachfrage zu sorgen. Das bedeutet<br />

Steuersenkungen, um die Nachfrage europäischer Haushalte nach hier gefertigten Produkten<br />

anzukurbeln. Es bedeutet, dafür zu sorgen, dass die europäische Industrie auf einem Gebiet<br />

nach dem anderen in puncto Technologie und Entwicklung eine führende Stellung<br />

einnehmen kann, auch auf dem Umwelt- und dem Energiesektor. Dort sollten die<br />

öffentlichen Anstrengungen konzentriert werden.<br />

Es bedeutet aber auch, den Weg für die europäische Automobilindustrie frei zu machen,<br />

um ein Global Player zu werden. Dazu müssen wir sicherstellen, dass es offenen Freihandel<br />

geben kann, bei dem die europäische Automobilindustrie Zugang zu den Weltmärkten<br />

hat. Wir sollten daher unbedingt bedenken, dass diejenigen, die heute den Freihandel und<br />

Fortschritte bei der Doha-Runde behindern, eigentlich die Chancen der europäischen<br />

Automobilindustrie schmälern, auf den großen Märkten der Zukunft zu wachsen.<br />

Patrizia Toia (ALDE). – (IT) Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen!<br />

Angesichts der äußerst ernsten Krise, in der sich der Automobilsektor von Amerika bis<br />

hin zu unserem Kontinent befindet, hat <strong>Europa</strong> eine ganz klare Wahl: Entweder bleibt es<br />

untätig und beobachtet diesen Einbruch der Nachfrage und der Produktion, <strong>des</strong>sen<br />

Auswirkungen wir heute noch gar nicht abschätzen können, im Namen einer abstrakten

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