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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Vorwort<br />

Eine Gruppe von Studierenden machte sich an die Arbeit<br />

und beschäftigte sich während mehrerer Monate mit<br />

der <strong>Appenzell</strong>er Holzwirtschaft, insbesondere mit den Sägereien.<br />

Sie besuchten Betriebe, legten selbst H<strong>and</strong> an,<br />

stellten Fragen, hinterfragten und analisierten. Die Studierenden<br />

und ihre Betreuer suchten das Gespräch mit den<br />

Praktikern, versuchten Probleme zu erkennen und Eigenarten<br />

zu verstehen – immer mit dem Ziel, Zukunftsmöglichkeiten<br />

für die Branche zu finden.<br />

Aufgrund umfangreicher Analysen wurde mit verschiedenen<br />

Akteuren aus der Holzwirtschaft, mit Vertretern der<br />

Sägereibranche aus den Bereichen Forst, Holzenergie,<br />

Zimmerei, Schreinerei und Planung, nach Lösungsmöglichkeiten<br />

für die <strong>Appenzell</strong>er Sägereibranche gesucht.<br />

Aus diesen Gesprächen ergab sich ein Massnahmenkatalog<br />

der unzählige Zukunftsmöglichkeiten beinhaltet. Es<br />

ist klar zum Ausdruck gekommen, dass die Sägereiern<br />

vermehrt zusammenarbeiten müssen, um Synergien zu<br />

nutzen, sei es in der Produktion oder im Marketing. Ein<br />

intensiverer Kontakt wird aber auch vertikal notwendig<br />

sein (vor- und nachgelagerter Bereich).<br />

Mit der vorliegenden Studie haben die (<strong>Appenzell</strong>er)<br />

Holzwirtschaft im allgemeinen und die Sägereien im speziellen<br />

wertvolle Grundlagen erhalten, worauf aufgebaut<br />

werden kann. Von allen Beteiligten wurde sehr gute Arbeit<br />

geleistet. Die Studierenden befassten sich intensiv mit<br />

der Materie, versuchten alle Beteiligten mit den unterschiedlichsten<br />

Meinungen zu verstehen und suchten nach<br />

konsensfähigen Lösungsmöglichkeiten. Alle Akteure der<br />

Holzwirtschaft haben mit diesen Unterlagen verschiedene<br />

Ansätze zur möglichen Umsetzung erhalten und werden<br />

damit herausgefordert etwas zu bewegen. Herzlichen<br />

Dank für die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit.<br />

Die <strong>ETH</strong>-UNS Fallstudie bringt die<br />

Praxis in die Hochschule<br />

Saskia Günther und Stefan Schrader, Studierende<br />

Die Fallstudie reisst uns nach vierjährigem Studium aus<br />

den stickigen Vorlesungssälen und wirft uns in den ländlichen<br />

Kanton <strong>Appenzell</strong> <strong>Ausserrhoden</strong>. Unser Bild vom<br />

<strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong> ist bis dahin geprägt von Traditionen,<br />

kleinen Häusern und Käse.<br />

Die Arbeit an der Fallstudie verspricht uns keine theoretische<br />

Übung, sondern Praxisnähe – nachhaltige Entwicklung<br />

in <strong>Appenzell</strong> <strong>Ausserrhoden</strong> gemeinsam mit<br />

Akteuren aus Betrieben, Verwaltung, Politik gestalten.<br />

Trotz diesem klaren Bezug zur Realität sind wir aber noch<br />

immer Studierende in einer Lehrveranstaltung. Wir lernen<br />

und dürfen Fehler machen. Welche Erwartungen die <strong>Appenzell</strong>erInnen<br />

von angehenden Hochschulabsolventen<br />

haben, wissen wir nicht. Mit Neugier, etwas Lampenfieber<br />

aber auch Skepsis steigen wir in die Fallstudie ein.<br />

In den Bereichen Holz-, Textil- und Milchwirtschaft<br />

beginnt das Abenteuer. Auf der einen Seite müssen wir<br />

uns mit wenig vertrauten Wirtschaftszweigen ausein<strong>and</strong>ersetzen,<br />

diese analysieren, ein «System <strong>Appenzell</strong>»<br />

modellieren und Berichte unter Zeitdruck verfassen. Ganz<br />

zu schweigen von der menschlichen Herausforderung,<br />

sämtliche Arbeiten in selbst organisierten Studiengruppen<br />

zu leisten. Auf der <strong>and</strong>eren Seite steht der Austausch mit<br />

den <strong>Appenzell</strong>erInnen. Es darf zugehört, nachgefragt und<br />

diskutiert werden. Ideen werden ausgetauscht und letztendlich<br />

offen interpretiert. Unser Blick aus Zürich ins<br />

<strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong> ist (hoffentlich) unbefangen aber kritisch.<br />

Mit neuen Ideen hoffen wir festgefahrene Diskussionen<br />

zu beleben und bauen Brücken über alte Gräben zu<br />

bauen.<br />

Die Bunte Mischung aus der Anwendung wissenschaftlicher<br />

Methoden, der kreativen Zusammenarbeit über bestehenden<br />

Grenzen hinweg und der Einbezug von persönlichen<br />

Werten, Wünschen und Perspektiven fordert uns<br />

im «System <strong>Appenzell</strong>» heraus. Die notwendige Motivation<br />

für diese Herausforderungen geben uns die <strong>Appenzell</strong>erInnen.<br />

Sie überraschen uns mit ihrer offenen und direkten<br />

Art. Sie zeigen keine Berührungsängste vor Professoren<br />

oder Studierenden, sondern sie wollen mit uns zusammenarbeiten.<br />

Am Erfahrungstag tauschen wir unsere<br />

Legi gegen Arbeitskleider. Für neun Stunden werden wir<br />

zu <strong>Appenzell</strong>erInnen und arbeiten vor Ort mit. Der gegenseitige<br />

Respekt vor den Fähigkeiten der Anderen wächst<br />

und Freundschaften beginnen zu entstehen. In der gemeinsamen<br />

Arbeit kommt ein «Wir-Gefühl» auf.<br />

Für den herzlichen Empfang, die wertvolle Mitarbeit<br />

und das uns entgegengebrachte Vertrauen, wollen wir uns<br />

bei allen mitwirkenden <strong>Appenzell</strong>erInnen herzlichst bedanken.<br />

Uns Studierenden bringen die intensiven Erfahrungen<br />

der Fallstudie nicht nur ein vertieftes Verständnis für das<br />

«System <strong>Appenzell</strong>» und methodische Lösungsstrategien<br />

für komplexe Systeme. Sie haben uns auch die Tür zur<br />

realen Welt weiter geöffnet und einen Blick auf die Zeit<br />

nach dem Studium frei gemacht. Viele von uns werden im<br />

anstehenden Berufsleben ähnliche Herausforderungen anpacken.<br />

8 UNS-Fallstudie 2002

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