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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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<strong>Appenzell</strong>er Textilindustrie<br />

edlung zugeführt werden. Andere Produkte kommen nach<br />

der Veredlung erneut in die vorgeschaltete Flächenherstellung.<br />

Es wird daher sofort klar, dass die Produktionskette<br />

jeweils für ein Produkt spezifisch ist. Das ist vor allem<br />

bei der Abschätzung der Wertschöpfung ein Problem,<br />

da diese produktgebunden ist (s. Kap. 3.2).<br />

Da die Produktion sehr viele und zudem unterschiedliche<br />

und immer maschinengebundene, also investitionsintensive<br />

Schritte umfasst, haben sich die meisten Betriebe<br />

auf ein einzige Produktionsstufe konzentriert. Sie haben<br />

sich dabei auf wenige Produkte basierend auf ausgewählten<br />

Rohstoffen spezialisiert. Diese Entwicklung kann bei<br />

vielen <strong>and</strong>eren produzierenden Branchen beobachtet werden.<br />

Sie ist bei der Produktion von Textilien durch die<br />

hohe Abhängigkeit der Kettenglieder jedoch speziell problematisch.<br />

Abbildung 3.1 stellt die Etablierung sowie den Tätigkeitsbereich<br />

der beteiligten Betriebe innerhalb der textilen<br />

Produktion auf verschiedenen Prozessebenen dar. Keines<br />

der Unternehmen beherbergt die gesamte Prozesskette<br />

unter einem Dach, bzw. die Art der Produkte bedarf nicht<br />

aller Prozessstufen. Bei der Christian Eschler AG werden<br />

heute Strick- und Wirkwaren für die Sport- und Lingerieindustrie<br />

hergestellt, wobei auch technische Textilien<br />

produziert werden. Die Sefar AG ist führend in der Herstellung<br />

von Präzisionsgeweben sowie im Konfektionieren<br />

von Filtermedien und setzt als Problemlöser weltweit<br />

Massstäbe in der Anwendungstechnik. Die Breite der<br />

Produktpalette (Medizin, Luftfahrt, Automobil, Prozessfiltration,<br />

Nahrungsmittel etc.) vermindert auch in diesem<br />

Unternehmen die Anfälligkeit gegenüber konjunkturellen<br />

Schwankungen und verschwindenden Marktsegmenten<br />

oder Produkten. Ein weiterer Vorteil der vertikalumfassenden<br />

(alle wichtigen Produktionsschritte innerhalb<br />

des Unternehmens) Produktion des Unternehmens<br />

ist, dass damit die Qualitätssicherung und Kontrolle über<br />

alle Prozessschritte ermöglicht wird. So ist es nicht weiter<br />

erstaunlich, dass Betriebe wie die Sefar AG und die<br />

Eschler AG im Bereich der technischen Textilien weltweit<br />

zu den wichtigsten Produzenten und Lieferanten<br />

zählen. Zu den Textilveredlern zählen die AG Cil<strong>and</strong>er,<br />

die spezialisiert ist auf die Veredlung von technisch anspruchsvollen<br />

Geweben. Die Signer & Co AG hat sich<br />

neben der Veredlungstätigkeit auch auf Druckarbeiten<br />

konzentriert. Die Hermann Koller AG ist vor allem auf<br />

das Ätzen und Färben von Stickereien für Damenunterwäsche<br />

im Hochpreissegment spezialisiert. Zu den beteiligten<br />

Betrieben der Fallstudie zählen die Eduard Tanner<br />

AG und der Eisenhut und Co. AG, hochspezialisierte<br />

Akteure in der Stickereiindustrie im Prozessbereich des<br />

Scherlens und des Stickerei-Designs sowie -Vertriebs.<br />

3.1.2 Ressourcen der textilen Produktion (Überblick)<br />

Wir erweitern nun den Fokus auf das ausserhalb der textilen<br />

Produktion i.e.S. liegende Umfeld, das mit der Produktion<br />

unmittelbar verknüpft ist. Wir konzentrieren uns<br />

dabei primär auf die Material- und Dienstleistungsflüsse,<br />

die in die textile Produktion einfliessen bzw. von ihr wegführen.<br />

Auf der Inputseite sind die zentralen Faktoren (die<br />

natürlichen oder chemischen) Rohstoffe, die in einer Abfolge<br />

von Prozessstufen zum Endprodukt gebracht wer<br />

den, Kapital- und Energieeinsatz sowie Personalverfüg-<br />

Abb. 3.1: Die Elemente der Produktionskette<br />

und deren wichtigste Verknüpfungen,<br />

sowie die <strong>Appenzell</strong>er Textilunternehmen<br />

mit ihren Produktionsbereichen. Als<br />

räumliche Systemgrenze ist das <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong>,<br />

beide (Halb) Kantone beinhaltend,<br />

definiert.<br />

UNS-Fallstudie 2002 61

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