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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Holzwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />

Abb. 1.2: Vereinfachtes Systembild der wichtigsten Akteure in der Produktionskette mit der Systemgrenze für die Analyse<br />

der Sägereibranche.<br />

Abb. 1.3: Ablauf der Arbeit in der Synthesegruppe<br />

HOLZWIRTSCHAFT in der Fallstudie<br />

<strong>Appenzell</strong> – Wirtschaft – Region.<br />

nen. Diese Zusammenarbeit umfasst vier Phasen: eine<br />

Vorbereitungsphase und drei Hauptphasen. Die Hauptphasen<br />

sind die Systemanalyse, die Variantenkonstruktion,<br />

und die Variantenbewertung. Sie orientieren sich an<br />

der allgemeinen Projektarchitektur der «Synthese Moderation»<br />

von Scholz & Tietje (2002, S. 268). Die Leitfrage<br />

wird während der Vorbereitungsphase gemeinsam mit den<br />

Fallakteuren ausgearbeitet und in der ersten Phase der Systemanalyse<br />

basierend auf den erarbeiteten Erkenntnissen<br />

konkretisiert.<br />

In der Vorbereitungsphase werden die ersten Kontakte<br />

zwischen dem Fallstudienteam und Fallakteuren geknüpft<br />

und grundsätzliches Wissen über den Fall gesammelt.<br />

Oftmals ist es auch für die Fallakteure die erste Gelegenheit,<br />

ein<strong>and</strong>er kennen zu lernen und sich über gemeinsame<br />

Probleme auszutauschen.<br />

In der Systemanalyse wird ein möglichst exaktes Verständnis<br />

des Zust<strong>and</strong>es erarbeitet, wie er sich heute in der<br />

Sägereibranche des <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong>es präsentiert. Dazu<br />

muss zunächst ein Blick auf die historische Entwicklung<br />

der Sägereibranche geworfen werden, woraus sich kulturelle<br />

und gesellschaftliche Werte der traditionellen <strong>Appenzell</strong>er<br />

Wirtschaft ableiten lassen. Zudem bietet der geschichtliche<br />

Rückblick ein tieferes Verständnis der heute<br />

bestehenden sozioökonomischen Strukturen.<br />

In der Variantenkonstruktion werden ausgehend vom<br />

Ist-Zust<strong>and</strong> Möglichkeiten beschrieben, wie sich die Sägereibranche<br />

in Zukunft entwickeln kann. Parallel dazu<br />

wird ein Set von Kriterien erarbeitet, nach welchen die<br />

Varianten bewertet werden können. In diesem Schritt ist<br />

die Zusammenarbeit mit den Fallakteuren besonders<br />

wichtig, da die Grundsteine für eine zielorientiert gesteuerte<br />

Entwicklung des Systems gelegt werden.<br />

Schliesslich werden in einem letzten Schritt, der Variantenbewertung,<br />

die beschriebenen Zukunftszustände von<br />

Fallakteuren, Experten und dem Fallstudienteam nach ihrer<br />

Wünschbarkeit bewertet. Dadurch erhalten wir wertvolle<br />

Informationen über den Nutzen und die öffentliche<br />

Akzeptanz der Varianten, woraus sich ein zukünftiger<br />

Zielzust<strong>and</strong> und Massnahmen zu dessen Erreichen ableiten<br />

lassen.<br />

Resultat dieser Arbeit ist folglich eine solide Grundlage<br />

für die Planung von konkreten Massnahmen. Der Ablauf<br />

der Fallstudie ist schematisch in Abbildung 1.3 wiedergegeben.<br />

Von grosser Bedeutung ist die regelmässige Begleitung<br />

der Arbeit im Fallstudienteam durch Vertreter<br />

der Sägereibetriebe und <strong>and</strong>erer Holz verarbeitenden Unternehmen.<br />

Diesen festen Personenkreis bezeichnen wir<br />

als Begleitgruppe.<br />

Charakteristisch für die Arbeit in der Fallstudie war es,<br />

dass eine ganz strenge Reihenfolge, wie oben angedeutet,<br />

nicht eingehalten werden konnte. Oftmals wurden wichtige<br />

Informationen und Erkenntnisse betreffend eines<br />

Analyseschrittes erst in einer späten Phase erlangt durch<br />

neue Informationsquellen oder durch ein <strong>and</strong>erweitig tieferes<br />

Systemverständnis. In solchen Fällen war es hilfreich,<br />

noch einmal zurückzuschauen und die gewonnenen<br />

Ergebnisse iterativ anzupassen.<br />

Im folgenden Kapitel erhält der/die methodisch interessierte<br />

LeserIn Hintergrundinformationen über die Metho-<br />

UNS-Fallstudie 2002 109

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