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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Abstimmung und St<strong>and</strong>ardisierung von Methoden der komplexen Falltransformation<br />

3 Gruppenübergreifende<br />

Vereinheitlichung der Methodenanwendungen<br />

Die querschnittsorientierte Projektgruppe (CHASSIS-<br />

GRUPPE) bildete während der Zeit der Fallstudie – in Kooperation<br />

mit der Fallstudienleitung – das Kompetenzzentrum<br />

zu Fragen der Methodenanwendung. Die zentrale<br />

Aufgabe der CHASSISGRUPPE war, die Projektgruppen<br />

(Synthesegruppen) beim Einsatz, bei der Anpassung und<br />

bei der kritischen Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit den Methoden<br />

komplexer Falltransformation zu unterstützen. Die Gesamtorganisation<br />

sollte aufgrund der bedingten Eigenständigkeit<br />

der drei Projektgruppen gewisse Freiheiten in<br />

der Ausgestaltung der jeweiligen Arbeiten zulassen. Zugleich<br />

sollte aber sichergestellt werden, dass sich alle Arbeiten<br />

in die gleiche Richtung bewegen (weiche St<strong>and</strong>ardisierung),<br />

um dadurch eine Gesamtsynthese der Resultate<br />

zu ermöglichen.<br />

Als zentrales Instrument der gruppenübergreifenden<br />

Vereinheitlichung wurde von der CHASSISGRUPPE für die<br />

Systemanalyse, die Variantenkonstruktion, die Bewertung<br />

und die Robustheitsanalyse je ein Leitfaden zur Methodenanwendung<br />

erarbeitet.<br />

Vor der Produktion des ersten Leitfadens skizzierte die<br />

CHASSISGRUPPE eine allgemeine Struktur der Leitfäden.<br />

Diese wurde aufgrund von Auswertungen der Literatur zu<br />

den vorgegebenen Methoden (insb. Scholz & Tietje,<br />

2002) und von bestehenden Leitfäden zu Fallstudienmethoden<br />

(insb. Wiek, 2002c) verfeinert. Schliesslich wurde<br />

die Struktur den Rahmenbedingungen der Fallstudie angepasst.<br />

Die Leitfäden sind nach dem gleichen Muster aufgebaut.<br />

Eingangs wird das Ziel des entsprechenden Leitfadens<br />

sowie die Einbettung des vorgestellten Arbeitsschrittes<br />

in die Gesamtarchitektur der Fallstudie erläutert.<br />

Im nächsten Abschnitt werden die einzelnen Arbeitsschritte<br />

detailliert erläutert. Dabei werden die Aufgabenstellung<br />

formuliert, die Beteiligten/Verantwortlichen benannt<br />

und das Vorgehen erläutert. Zumeist werden die<br />

Arbeitsschritte durch fallstudiennahe Beispiele illustriert.<br />

Am Ende ist die relevante Literatur gelistet.<br />

Entsprechend dieser Struktur produzierte die CHAS-<br />

SISGRUPPE die vier genannten Leitfäden. Sie wurden nach<br />

Möglichkeit prospektiv erstellt, um den Gruppen zu Beginn<br />

jeder neuen Arbeitsphase diese methodische H<strong>and</strong>reichung<br />

zu liefern. Nach dem Review durch die Fallstudienleitung<br />

wurden sie in die thematischen Projektgruppen<br />

(Synthesegruppen) gegeben, dort präsentiert und mit<br />

den Anwendern diskutiert, so dass auch deren Feedback<br />

in die Schlussversion der Leitfäden einfliessen konnte.<br />

Die Schritte der Methodenanwendung, welche in den<br />

Leitfäden erläutert werden, wurden weniger als unverrückbare<br />

Vorgaben, denn als Richtlinien (Leitplanken)<br />

formuliert und präsentiert. Damit sollte zwischen Unverbindlichkeit<br />

und Übersteuerung das rechte Mass gefunden<br />

werden, um den Projektgruppen die Möglichkeit offen zu<br />

halten, die Arbeiten entsprechend ihrer Kompetenzen,<br />

präferierten Arbeitsweisen und Gruppendynamiken zu gestalten.<br />

Wegen unvermeidbarer Verzögerungen und wegen<br />

der unterschiedlichen Arbeitsdynamiken in den Projektgruppen<br />

wurden Übergabe, Präsentation und Diskussion<br />

der Leitfäden nicht nach einem starren Schema abgespult,<br />

sondern auch in Rücksprache mit der Fallstudienleitung<br />

flexibel den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe<br />

angepasst.<br />

Begleitend wurden von der CHASSISGRUPPE kleinere<br />

Workshops mitorganisiert, um die Gruppenvertreter bei<br />

der Anwendung von Computerprogrammen (MicMacD,<br />

ConsistencyAnalysis) zu unterstützen, die in verschiedenen<br />

Phasen der Fallstudie zum Einsatz kamen. Zudem best<strong>and</strong><br />

für die Projektgruppen während der drei wöchentlichen<br />

Kerntage der Fallstudie nahezu ununterbrochen der<br />

Service, methodische Fragen von der CHASSISGRUPPE bearbeiten<br />

zu lassen.<br />

In Absprache mit der Fallstudienleitung und entsprechend<br />

ihrer Stellung, ihrer Kompetenzen und Ressourcen<br />

führte die CHASSISGRUPPE Erfolgskontrollen der Methodenanwendungen<br />

durch. Das fortlaufende Speichern aller<br />

Zwischenresultate auf einem allen Projektmitarbeitern<br />

zugänglichen Server vereinfachte die Übernahme dieser<br />

Funktion. Die CHASSISGRUPPE untersuchte die Kommunikationskanäle<br />

und -formen der gesamten Fallstudie, um<br />

geeignete Formen zum Zweck der Methodenharmonisierung<br />

zu etablieren. Auf der Basis einer internen Netzwerk-<br />

und Kommunikationsanalyse wurden Sitzungskategorien<br />

definiert, welche die wichtigsten Punkte der Erfolgskontrolle<br />

abdecken sollten (Scholz, 2000, S. 10). So<br />

wurde ein Sitzungstyp der Diskussion allgemeiner methodischer<br />

Probleme vorbehalten (Wochensitzung), ein <strong>and</strong>erer<br />

Sitzungstyp bot gezieltes Feedback auf spezifische<br />

methodische Probleme an (Synthesegruppensitzung) und<br />

wiederum ein <strong>and</strong>erer Sitzungstyp diente der Durchführungs-<br />

und Zielerreichungskontrolle durch «teilnehmende<br />

Beobachtung» (Teilnahmesitzung).<br />

In regelmässigen Abständen wurden die skizzierten<br />

Arten von Sitzungen mit Vertretern der einzelnen Projektgruppen<br />

und ergänzend mit der Fallstudienleitung<br />

durchgeführt, um den gemeinsamen state of the art hinsichtlich<br />

der Methodenanwendung zu sichern.<br />

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass der auf<br />

Fachliteratur gestützte und durch mehrfache Feedbackrunden<br />

abgestützte Coaching-Prozess zum einen die wissenschaftliche<br />

Qualität der Methodenanwendung sicherte<br />

und zum <strong>and</strong>eren die Eignung für die konkreten Projektarbeiten<br />

gewährleistete.<br />

UNS-Fallstudie 2002 241

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