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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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<strong>Appenzell</strong>er Textilindustrie<br />

Die Variante AR textile network, die Kooperationen<br />

zwischen den Betrieben vor allem im Marketingbereich<br />

vorsieht, wird von den Studierenden intuitiv am höchsten<br />

bewertet. Die Variante Ressourcensharing wird ebenfalls<br />

sehr hoch bewertet. Das Fallstududienteam sieht demnach<br />

jene Varianten als zukunftsträchtig, welche Kooperationen<br />

in hohem Masse vorsehen, jedoch Autonomie der<br />

Einzelbetriebe weiterhin gewährleisten. Am tiefsten wird<br />

die Variante Minimale Kooperation bewertet, welche zur<br />

heutigen Firmenkultur keine zusätzlichen Kooperationen<br />

vorsieht. Es zeigen sich Unterschiede zwischen dieser intuitiven<br />

und der datengestützten Bewertung: AR textile<br />

network wird intuitiv besser als datengestützt, volle Integration<br />

intuitiv schlechter als datengestützt bewertet. Die<br />

in einer analytischen Bewertung am besten abschneidende<br />

Variante Volle Integration wird offenbar durch das Fallstudienteam<br />

intuitiv schlechter bewertet, da die Autonomie<br />

der Einzelbetriebe nicht mehr gewährleistet ist.<br />

5.3 Bewertung der Varianten durch die<br />

Akteure (MAUT II)<br />

Der folgende Abschnitt präsentiert die Resultate der an<br />

einem Bewertungsparcours in Herisau durchgeführten<br />

Variantenbewertung durch verschiedene Akteure des textilen<br />

Bereichs. Die akteurbasierte Bewertung hat zum<br />

Ziel, ein möglichst vielschichtiges und differenziertes<br />

Bild der Akteure und ihrer Werte zu zeichnen. Die Unterschiede<br />

in den Bewertungen können mögliche Konfliktpotentiale,<br />

allfällige Widersprüche und eventuelle<br />

Fehlwahrnehmungen identifizieren (Scholz & Tietje,<br />

2002 S.143f). Auf der <strong>and</strong>eren Seite zeigen sich auch<br />

Konsensbereiche, das heisst, wir skizzieren den Möglichkeitsraum<br />

in Bezug auf die Realisierbarkeit der Varianten.<br />

Für die Analysen wurden die 22 Akteure in drei Gruppen<br />

aufgeteilt, von denen angenommen wurde, dass sie<br />

bezüglich spezifischer Aspekte ein homogenes Bewertungsresultat<br />

liefern. Die Gruppe Betrieb umfasst acht, die<br />

Gruppe Region sieben und die dritte Gruppe Überregional<br />

ebenfalls sieben Bewertungspersonen.<br />

Die Akteursgruppe Betrieb setzt sich ausschliesslich<br />

aus Vertretern der Textilbetriebe zusammen. Es wird angenommen,<br />

dass das Überleben der Betriebe im Vordergrund<br />

steht und grosse Umstrukturierungen nicht unterstützt<br />

werden.<br />

Die Akteursgruppe Region setzt sich aus Vertretern des<br />

Kantons (Umweltfachstelle, Raumplanung, Wirtschaftsförderung,<br />

Politik) und Privaten aus dem Kanton (Tourismusverein,<br />

Elektrizitätswerke) zusammen. Es ist somit<br />

eine sehr heterogene Gruppe. Gemeinsam ist den Vertretern<br />

die starke Identifikation mit der Region.<br />

Die Akteursgruppe Überregional ist ebenfalls eine sehr<br />

heterogene Gruppe. Sie setzt sich aus Vertretern der Fachund<br />

Hochschulen, des Textilverb<strong>and</strong>es, der Gewerkschaften<br />

und Bankenvertretern zusammen. Sie alle haben<br />

keine direkte Bindung zur Region, identifizieren sich aber<br />

thematisch mit den Textilbetrieben.<br />

Die Akteure bewerteten die Varianten intuitiv, indem<br />

sie den jeweiligen Varianten einen Gesamtnutzen zuordneten<br />

(s. Kap. 5.3.1), und kriteriengestützt, wobei die Varianten<br />

anh<strong>and</strong> der vorgegebenen Kriterien bewertet wurden<br />

(s. Kap. 5.3.3). Zudem gewichteten sie die Kriterien<br />

nach Prioritäten (s. Kap. 5.3.2).<br />

5.3.1 Intuitive Bewertung der Varianten<br />

Die Teilnehmenden der Bewertungsveranstaltung bewerteten<br />

die Varianten gesamthaft nach ihrer Wünschbarkeit.<br />

Als Grundlage dienten Poster und detaillierte Beschreibungen.<br />

Abb. 5.1: Intuitive Bewertung der vier<br />

Varianten durch die Fallakteure aufgeteilt<br />

in die Akteursgruppen Betrieb,<br />

Region, Überregional. Die Varianten<br />

werden insgesamt signifikant unterschiedlich<br />

bewertet; dies zeigt sich<br />

auch innerhalb den Gruppen Region<br />

und Überregional, nicht jedoch bei<br />

der Gruppe Betrieb (Varianzanalysen<br />

mit Messwiederholung: p

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