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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Holzwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />

ssen. Die Reduktion erfolgte, indem einzelne Kriterien<br />

gestrichen und <strong>and</strong>ere zusammengeführt wurden.<br />

In einem an die Reduktion anschliessenden dritten<br />

Schritt wurden die Bewertungskriterien beschrieben und<br />

zusätzlich mit einem geeigneten Indikator versehen. Diese<br />

Indikatoren beschreiben die Kriterien näher und machen<br />

diese für die zukünftige Bewertung der Varianten quantifizierbar.<br />

Sensitivitätsanalyse<br />

Eine Sensitivitätsanalyse soll aufzeigen, ob die ausgewählten<br />

Bewertungskriterien geeignet sind, um die Varianten<br />

vonein<strong>and</strong>er zu unterscheiden und zu bewerten. Für<br />

die Sensitivitätsanalyse st<strong>and</strong>en die parallel zur Kriteriendefinition<br />

erarbeiteten Varianten zur Verfügung.<br />

Zuerst wurde für die Sensitivitätsanalyse die Methode<br />

des Repertory Grids 4 angewendet (Scholz & Tietje,<br />

2002). Dabei wurden jeweils zwei ausgewählte Varianten<br />

mit einer dritten verglichen und ein Kriterium zur Unterscheidung<br />

des Variantenpaars von der Einzelvariante gesucht.<br />

Zusätzlich zum Repertory Grid f<strong>and</strong> eine eigens erarbeitete<br />

Methode Anwendung. So wurden zu jeder Variante<br />

zwei Bewertungskriterien gesucht: Ein Kriterium,<br />

welches die Varianten positiv und eines, das dieselben<br />

negativ bewertete. Mit beiden Methoden konnte gezeigt<br />

werden, dass sich die Varianten durch das gewählte Set<br />

von 9 Kriterien gut vonein<strong>and</strong>er unterscheiden und bewerten<br />

lassen.<br />

2.3.3 Szenarienbildung<br />

Neben den Varianten, welche mögliche Zukunftszustände<br />

unseres Systems beschreiben, bedarf es noch Szenarien,<br />

welche mögliche zukünftige Entwicklungen des Systemumfeldes<br />

definieren. Es besteht eine strukturelle Ähnlichkeit<br />

zwischen Varianten und Szenarien: beide werden aus<br />

Einflussfaktoren aufgebaut. Während jedoch Varianten<br />

durch interne Einflussfaktoren charakterisiert werden,<br />

sind es bei den Szenarien die externen Einflussfaktoren (s.<br />

Kap. 2.2.2).<br />

Die Szenarien werden nach der gleichen Methodik gebildet<br />

wie Varianten (s. oben): Verschiedene Kombinationen<br />

von Ausprägungen der externen Einflussfaktoren<br />

repräsentieren verschiedene Szenarien. Auch Szenarien<br />

werden einer Konsistenzanalyse unterzogen und zusätzlich<br />

auf nicht-formative Weise gebildet (Scholz & Tietje,<br />

2002).<br />

2.3.4 Robustheitsanalyse<br />

Durch die Robustheitsanalyse wird ermittelt, ob eine Variante,<br />

die unter einem St<strong>and</strong>ard Szenario (meist Annahme<br />

des Ist-Zust<strong>and</strong>es) als möglich eingestuft wird, auch<br />

unter <strong>and</strong>eren denkbaren Szenarien funktioniert. Robust<br />

ist eine Variante dann, wenn sie unter möglichst vielen<br />

Szenarien realisierbar bleibt. Nachfolgend werden zwei<br />

Verfahren beschrieben, nach denen die Robustheit der beschriebenen<br />

Varianten überprüft wurde: Die formative<br />

und die nicht-formative Robustheitsanalyse.<br />

Formative Robustheitsanalyse<br />

Voraussetzung für die Durchführung der formativen Robustheitsanalyse<br />

ist, dass die Einflüsse von externen auf<br />

interne Einflussfaktoren bereits in einer Matrix festgehalten<br />

und alle Ausprägungen definiert sind (s. Kap. 2.2.2).<br />

Ist dies gegeben, so lässt sich die formative Robustheitsanalyse<br />

in drei Schritten auf die Matrix anwenden.<br />

• Von den externen und internen Einflussfaktoren werden<br />

jeweils vier anh<strong>and</strong> der Einflussmatrix (s. Kap.<br />

2.2.2) ausgewählt. Von den externen Einflussfaktoren<br />

sind dies die vier, welche am aktivsten auf die internen<br />

Faktoren wirken. Von den internen diejenigen vier,<br />

welche gegen externe Einflüsse am passivsten sind.<br />

Letztere charakterisieren sozusagen die von aussen beeinflussbare<br />

Komponente der Variante.<br />

• Von den ausgewählten Einflussfaktoren wird eine<br />

Konsistenzmatrix erstellt. Es wird dabei jeweils die<br />

Konsistenz der Ausprägung eines externen Einflussfaktors<br />

mit der eines internen Einflussfaktors beurteilt.<br />

• Die Beurteilung der Gesamtkonsistenz verläuft analog<br />

derjenigen der Varianten oder Szenarien, mit dem einzigen<br />

Unterschied, dass hier interne mit externen Einflussfaktoren<br />

kombiniert werden. Der Gesamtkonsistenzwert<br />

ist dabei ein Mass für die Robustheit.<br />

Nicht-formative Robustheitsanalyse<br />

Um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten,<br />

sollte die formative Analyse durch eine intuitive Bewertung<br />

ergänzt werden. Dies ist wichtig, da die formative<br />

Robustheitsanalyse uns nur darüber Auskunft gibt, wie<br />

robust eine Variante im Vergleich zu den <strong>and</strong>eren ist. Sie<br />

sagt hingegen nichts aus über die absolute Robustheit einer<br />

Variante. In der nicht-formativen Robustheitsanalyse<br />

werden externe Einflüsse diskutiert, deren absoluter Einfluss<br />

eine Variante verunmöglichen bzw. fördern könnte.<br />

Auch Synergieeffekte zwischen externen Einflussfaktoren<br />

gehen in die Analyse mit ein.<br />

4 Die Repertory Grid Methode ist ein strukturiertes Interview, das sich dafür eignet, das spezifische Wissen eines Experten zu erheben (Fromm, 1995).<br />

In der Fallstudie kann diese Methode eingesetzt werden, um geeignete Bewertungskriterien für die Variantenbeurteilung zu ermitteln.<br />

UNS-Fallstudie 2002 115

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