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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Welche Chancen haben Traditionsbranchen in der ländlich geprägten Agglomeration?<br />

Neuansiedlung von Unternehmen vorzunehmen, um lokale<br />

Arbeitsplätze zu sichern.<br />

1.4 Lassen sich Umweltpotenziale des<br />

ländlichen Raums wirtschaftlich und<br />

sozial nutzen?<br />

In direktem Zusammenhang mit den De-Industrialisierungs-<br />

und Ausblutungs-Hypothesen steht die Frage, ob<br />

und wie sich die Umweltpotenziale des ländlichen Raums<br />

nutzen lassen. Im Rahmen der <strong>ETH</strong>-UNS Fallstudie 2001<br />

«L<strong>and</strong>schaftsnutzung für die Zukunft: Der Fall <strong>Appenzell</strong><br />

<strong>Ausserrhoden</strong>» wurde dies für den Tourismus, die Siedlung<br />

wie auch die L<strong>and</strong>wirtschaft diskutiert (Scholz et al.,<br />

2002). In der vorliegenden Studie traten die Wirtschaftsakteure<br />

ausgesuchter, für den Kanton <strong>Appenzell</strong> <strong>Ausserrhoden</strong><br />

traditionell wichtiger Wirtschaftszweige – Textilindustrie,<br />

Milchverarbeitung, Holzverarbeitung – ins<br />

Zentrum der Untersuchung. An deren Beispiel soll das<br />

Gefüge «Umwelt-Wirtschaft-Region» verst<strong>and</strong>en und aus<br />

Nachhaltigkeitssicht bewertet werden (s. Abb. 1.6). Wir<br />

verstehen dabei wirtschaftliches H<strong>and</strong>eln in einer Region<br />

als integriertes System. Betriebliches H<strong>and</strong>eln wirkt auf<br />

Umweltsysteme ein (z.B. Ressourcenverbrauch, Lärmemissionen,<br />

Eingriffe in die L<strong>and</strong>schaft), wobei diese<br />

Auswirkungen quantifiziert werden können. Umgekehrt<br />

wirkt aber auch die Umwelt wieder auf die Betriebe zurück,<br />

indem sie H<strong>and</strong>lungsspielräume einschränkt bzw.<br />

ermöglicht.<br />

Analoges gilt auch für die Beziehung zwischen der Region<br />

und der Wirtschaft. Neben der Verfügbarkeit des<br />

Raumes und der günstigen Bodenpreise sowie der geringeren<br />

Lebenshaltungskosten ist an Aspekte wie die regionale<br />

Identität zu denken, die aus unternehmerischer Sicht<br />

von Vorteil sind. Zu prüfen und zu hinterfragen ist auch,<br />

welche Vorteile sich bei gegebenen topographischen und<br />

klimatischen Bedingungen aus der Verfügbarkeit von<br />

Kleinwasserkraftwerken oder <strong>and</strong>eren erneuerbaren Energien<br />

ergeben können. Umweltbezüge sind somit zentral,<br />

wenn sie auch in den Analysen gegenüber einer betriebswirtschaftlichen<br />

Optik manchmal in den Hintergrund treten.<br />

So best<strong>and</strong> ein Ziel der diesem Bericht zugrunde liegenden<br />

<strong>ETH</strong>-UNS Fallstudie darin, die Potenziale des<br />

Regionalsystems und das Gefüge Umwelt-Wirtschaft-<br />

Region historisch, systemisch sowie regional- bzw. umweltökonomisch<br />

zu verstehen und unter Zukunftsgesichtspunkten<br />

zu nutzen.<br />

Abb. 1.6: Das Gefüge «Umwelt-<br />

Wirtschaft-Region» als Ausgangslage<br />

für die <strong>ETH</strong>-UNS Fallstudie<br />

2002.<br />

UNS-Fallstudie 2002 19

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