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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Holzwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />

2.4 Variantenbewertung<br />

Ziel der Bewertung ist, die Varianten anh<strong>and</strong> von Bewertungskriterien<br />

mitein<strong>and</strong>er zu vergleichen und ihren<br />

verschiedenen Nutzen gegenein<strong>and</strong>er abzuwägen. Hierfür<br />

wird die Methode der multikriteriellen Bewertung<br />

(MAUT = Multi Attribute Utility Theory, übersetzt, Multikriterielle<br />

Entscheidungstheorie) herangezogen (Scholz<br />

& Tietje, 2002). Anh<strong>and</strong> der MAUT werden in unserem<br />

Fall eine Reihe möglicher Zukunftszustände für die Sägereibranche<br />

im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong> bezüglich ihrer<br />

Wünschbarkeit und ihres Nutzens bewertet.<br />

Die Varianten werden in zwei Bewertungsverfahren<br />

beurteilt: in MAUT I werden die Varianten vom Fallstudienteam<br />

mit Unterstützung durch Experten datengestützt<br />

bewertet; in MAUT II werden die Varianten sowohl intuitiv<br />

als auch kriteriengestützt durch Fallakteure eingeschätzt<br />

bzw. bewertet (s. Abb. 2.3).<br />

2.4.1 Datengestützte Bewertung (MAUT I)<br />

In der MAUT I wird für jede Variante ein Gesamtnutzen<br />

datengestützt errechnet. Dieser erste Bewertungsschritt<br />

wird von den Studierenden der Synthesegruppe<br />

HOLZWIRTSCHAFT mit Hilfe von Expertenwissen ausgeführt.<br />

Quantifizierung<br />

In einem ersten Schritt müssen die Bewertungskriterien<br />

für jede Variante quantifiziert werden. Anh<strong>and</strong> einer Varianten-<br />

vs. Kriterienmatrix soll untersucht werden, welche<br />

Auswirkungen eine Variante für das System Sägereibranche<br />

im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong> mit sich bringt. Es wird<br />

aufgezeigt, wie sich die fünf Varianten im Hinblick auf<br />

die neun Kriterien vonein<strong>and</strong>er unterscheiden. So wird<br />

z.B. betrachtet, ob die Wertschöpfung (ein ökonomisches<br />

Kriterium) im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong> aufgrund der Variante Aktive<br />

Vermarktung zu-, abnehmen oder gleich bleiben wird.<br />

Die Werte der Varianten- vs. Kriterienmatrix beruhen auf<br />

Abschätzungen.<br />

Normierung<br />

Ziel der Normierung ist, eine Aufsummierung der Resultate<br />

auf der Basis von einheitlichen Nutzenwerten zu ermöglichen.<br />

Dazu wird dem höchsten Wert bezüglich eines<br />

Kriteriums in der Varianten- vs. Kriterienmatrix der Nutzen<br />

1 zugeordnet und dem geringsten Wert der Nutzen 0.<br />

Zwischen diesen Extremwerten wird eine lineare Nutzenfunktion<br />

angenommen mit deren Hilfe Nutzenwerte bestimmt<br />

werden.<br />

Abb. 2.3: Schematische Darstellung des Ablaufs der Bewertungsphase.<br />

Der Ablauf der MAUT I ist auf der linken<br />

Seite, der Ablauf der MAUT II auf der rechten Seite dargestellt.<br />

Die Schritte, welche dunkelgrau eingefärbt sind,<br />

beziehen die Fallakteure mit ein.<br />

Gewichtung der Kriterien<br />

Einige Bewertungskriterien geniessen eine höhere Priorität<br />

als <strong>and</strong>ere. Um diesem Umst<strong>and</strong> Rechnung zu tragen,<br />

werden die neun Kriterien von den zehn Studierenden des<br />

Fallstudienteams individuell gewichtet (Werte von 0 =<br />

unbedeutendes Kriterium, bis 100 = wichtigstes Kriterium).<br />

Im nächsten Schritt werden die Werte aufsummiert<br />

und auf 100% normiert, so dass ihre Summe 1 ergibt.<br />

Nutzenberechnung der Varianten<br />

Da nun jedem Kriterium bezüglich jeder Variante ein<br />

Nutzen zugeteilt und eine Gewichtung der neun Kriterien<br />

vorgenommen wurde, kann für jede Variante ein Gesamtnutzen<br />

berechnet und so eine Rangreihe erstellt werden.<br />

Hierzu werden die Nutzenwerte mit der Gewichtung der<br />

einzelnen Bewertungskriterien multipliziert und die resultierenden<br />

Produkte für jede Variante anschliessend<br />

aufsummiert.<br />

Intuitive Bewertung durch das Fallstudienteam<br />

Das Fallstudienteam bewertet die Varianten nicht nur<br />

quantitativ, sondern zusätzlich auch intuitiv. Innerhalb<br />

dieser Bewertung kommt eine Kombination von wissenschaftlichem<br />

Analysewissen und intuitivem Fallwissen<br />

zum Ausdruck. Diese beiden Wissensarten werden während<br />

der Fallstudie aufgebaut. Die intuitive Bewertung<br />

116 UNS-Fallstudie 2002

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