23.10.2014 Aufrufe

Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abstimmung und St<strong>and</strong>ardisierung von Methoden der komplexen Falltransformation<br />

Abb. 2.3: Formative und intuitive<br />

Variantenkonstruktion<br />

im Zusammenspiel zur Generierung<br />

eines breiten Spektrums<br />

alternativer zukünftiger<br />

Systemzustände.<br />

Leitfaden zur Variantenkonstruktion (Chassisgruppe,<br />

2003; Wiek et al., in prep) weiterentwickelt ist.<br />

Die formative Variantenkonstruktion ist in 10 Schritte<br />

gegliedert, die hier kurz erläutert werden. Zu Beginn der<br />

Variantenkonstruktion wird die räumliche (Systemgrenze)<br />

und zeitliche Dimension der Varianten festgelegt, sowie<br />

die avisierte Zielgruppe bestimmt. Diese Parameter sind<br />

wesentliche Steuerungsgrössen der Variantenkonstruktion<br />

und müssen aus Gründen der Gesamtorganisation mit der<br />

Forschungsleitfrage, den Rahmenorientierungen der vorhergehenden<br />

Systemanalyse und denen der folgenden<br />

Bewertung abgestimmt werden.<br />

Im Rahmen der Systemanalyse werden die relevanten<br />

Systemgrössen, sowie deren Eigenschaften und Wechselwirkungen<br />

in einem ersten Ansatz analysiert. Für die Variantenkonstruktion<br />

werden diese Ergebnisse aufgegriffen<br />

und vertieft. Es wird eine Einflussmatrix der Systemgrössen<br />

erstellt, wobei für je zwei Systemgrössen die Stärke<br />

des (uni-direktionalen) Einflusses beurteilt wird. Die<br />

computergestützte Auswertung, z.B. mittels MicMacD<br />

(Tietje, 2002a), ermittelt und visualisiert das Einflussgeflecht<br />

der Systemgrössen, indem aktive, passive, ambivalente<br />

und puffernde Grössen identifiziert werden. Auf<br />

der Grundlage dieses erweiterten Systemverständnisses<br />

werden Systemgrössen von untergeordneter Bedeutung<br />

kriteriengestützt ausgeschlossen, um den weiteren Konstruktionsaufw<strong>and</strong><br />

zu reduzieren.<br />

Für das ermittelte Set von relevanten Systemgrössen<br />

werden je Grösse zwei sich deutlich unterscheidende<br />

Ausprägungen definiert. Sie geben mögliche zukünftige<br />

Zustände der einzelnen Systemgrössen wieder. Je nach<br />

Datenverfügbarkeit und Systemkenntnis sollten Ausprägungen<br />

(semi-) quantifiziert werden. So können z.B.<br />

für die Systemgrösse Jahresumsatz eines (Muster-)<br />

Betriebs die Ausprägungen hoch vs. tief oder aber 1.5<br />

Mio. CHF vs. 1.0 Mio. CHF bestimmt werden. Die Steuerungsparameter<br />

(Raum, Zeit, Zielgruppe etc.), die in der<br />

Zielstellung festgelegt worden sind, müssen bei der Bestimmung<br />

der Ausprägungen angemessen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die Ausprägungen bilden die Elemente der Konsistenzmatrix,<br />

welche die Basis der Konsistenzanalyse darstellt.<br />

Analog zum Ausfüllen der Einflussmatrix werden je<br />

zwei Ausprägungen zweier unterschiedlicher Systemgrössen<br />

ein<strong>and</strong>er gegenüber gestellt, um deren gleichzeitiges<br />

Auftretens zu beurteilen. Beim Ausfüllen der Konsistenzmatrix<br />

sollte auf die Einflussmatrix zurückgegriffen<br />

werden (Wiek, 2002c, S. 18). Die computergestützte<br />

Auswertung der Konsistenzmatrix, z.B. mittels ConsistencyAnalysis<br />

(Tietje, 2002b), generiert für jede mögliche<br />

Variante Kennzahlen (additive und multiplikative<br />

Konsistenzwerte, Anzahl Inkonsistenzen) als Anhaltspunkte<br />

dafür, welche Kombinationen der Ausprägungen<br />

(= Varianten) ausgehend von der Konsistenzmatrix stimmiger<br />

sind als <strong>and</strong>ere.<br />

Schliesslich werden die konsistentesten alternativen Varianten<br />

aufgrund von Kriterien der Konsistenz und Diversität<br />

ausgewählt. Da die ausgewählten Varianten die Ausprägungen<br />

unverbunden anein<strong>and</strong>erreihen, müssen die<br />

Varianten anschliessend unter Berücksichtigung der im<br />

Laufe der Analyse ermittelten Wechselbeziehungen zwischen<br />

den Systemgrössen bzw. Ausprägungen ausformu-<br />

UNS-Fallstudie 2002 237

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!