Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...
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Holzwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />
Marktanteil von Holzprodukten<br />
Bewertungskriterium: Marktanteil von Holzprodukten im<br />
<strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong>.<br />
Indikator: Der Marktanteil von Holzprodukten wird in die<br />
Bereiche Energieholz und Bauholz aufgeteilt. Die Veränderung<br />
der Marktanteile geben quantitativ Auskunft über<br />
die Zu- oder Abnahme der Holzverwendung im Energieund<br />
Bausektor.<br />
Einheit: Prozent (%).<br />
Begründung für die Wahl: Das Bewertungskriterium soll<br />
Aufschluss darüber geben, wie sich die Verwendung von<br />
Holz im Energie- und Bausektor in Zukunft verhalten<br />
wird. Der Marktanteil von Holzprodukten gibt Auskunft<br />
darüber, wie hoch die Akzeptanz und das Image von Holz<br />
als Bau- und Energiesubstanz sind. So kann einerseits der<br />
erzeugte wirtschaftliche Mehrwert quantitativ gemessen<br />
werden, <strong>and</strong>ererseits können Aussagen über Tendenzen<br />
und Beliebtheit von Holz als Bau- und Energiematerial<br />
gemacht werden.<br />
Arbeitsplätze<br />
Bewertungskriterium: Arbeitsplätze; leicht abgeändert<br />
nach Bundesamt für Statistik (2002a).<br />
Indikator: Unter Arbeitsplätzen versteht man das Angebot<br />
von 100%-Arbeitsstellen in den Betrieben.<br />
Einheit: Anzahl 100%-Arbeitsstellen pro Betriebstyp.<br />
Begründung für die Wahl: Die Erhaltung und Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen ist ein Indikator, welcher einen Einblick<br />
in die Wirtschaftslage eines Wirtschaftszweiges erlaubt.<br />
Geht es diesem Wirtschaftszweig gut, können Arbeitsplätze<br />
gesichert und geschaffen werden. Können<br />
mehr Arbeitsplätze angeboten werden, wird dem Wirtschaftszweig<br />
in politischen Diskussionen mehr Gewicht<br />
beigemessen, was wiederum zu einem verbesserten Image<br />
der Branche führt. Zudem nimmt die Zufriedenheit der<br />
Arbeitnehmer mit steigender Zahl von Arbeitsplätzen zu.<br />
5.1.2 Ökologische Kriterien<br />
Energiebilanz<br />
Bewertungskriterium: Energiebilanz.<br />
Indikator: CO 2 -Bilanz pro m 3 Rundholzeinschnitt eines<br />
Betriebstyps. Die CO 2 -Bilanz eines Betriebstyps erfasst<br />
summarisch sämtliche zugekaufte Energie in Form von<br />
Schweizer Strommix und leichtem Heizöl. Davon subtrahiert<br />
wird selbst produzierte Energie in Form von Wärme,<br />
Strom und Wasserkraft, egal, ob diese selbst genutzt oder<br />
aber verkauft wird. Um die jeweiligen Energieformen<br />
vergleichbar zu machen, werden die Energiemengen von<br />
Joule (J) in CO 2 -Äquivalente umgerechnet.<br />
Einheit: CO 2 -Äquivalente pro m 3 Rundholzeinschnitt und<br />
Betriebstyp.<br />
Begründung für die Wahl: Anh<strong>and</strong> der Energiebilanz, wie<br />
sie oben beschrieben wurde, kann der Energieverbrauch<br />
eines Betriebstyps aufgezeigt werden und somit seine<br />
ökologische und auch energetische Effizienz. Indem die<br />
eigens produzierte Energie subtrahiert wird, werden Betriebstypen<br />
belohnt, welche nach wie vor mit Wasserkraft<br />
arbeiten und/oder die anfallenden Restholzmengen zur<br />
Energiegewinnung nutzen. Diese Subtraktion ist gerechtfertigt,<br />
da die Verbrennung von Restholz nur so viel CO 2<br />
freisetzt, wie einst im Holz auch gespeichert worden ist.<br />
Dagegen werden bei der Verbrennung von fossilen organischen<br />
Rohstoffen zusätzliche Mengen an CO 2 in die<br />
Atmosphäre freigesetzt. Die Normierung auf die eingeschnittene<br />
Rundholzmenge macht den Indikator innerhalb<br />
des Betriebstyps und auch mit <strong>and</strong>eren Betriebstypen vergleichbar.<br />
Transport<br />
Bewertungskriterium: Transport. Die Transportleistung<br />
beschreibt sowohl die Gütertransporte als auch den Arbeitsweg<br />
der Mitarbeiter; leicht abgeändert nach Bundesamt<br />
für Statistik (2002).<br />
Indikator: Als Indikator verwenden wir die Transportkilometer.<br />
Das Holz muss vom Wald zur Sägerei transportiert<br />
werden und die Produkte von der Sägerei zum Kunden.<br />
Um den Arbeitsweg zurückzulegen, nimmt der Arbeiter<br />
ebenfalls Transportleistungen in Anspruch. Die Art<br />
und der Umfang dieser Leistungen hängen jedoch von der<br />
Distanz zwischen Arbeits- und Wohnort ab.<br />
Einheit: km pro m 3 Rundholzeinschnitt und Betriebstyp.<br />
Begründung der Wahl: Durch den Transport von Gütern<br />
und Personen werden nicht-erneuerbare Ressourcen verbraucht.<br />
Nachhaltigkeit kann erreicht werden, indem man<br />
den nicht-erneuerbaren Energieträger durch einen erneuerbaren<br />
substituiert. Falls dies nicht möglich ist, muss mit<br />
Ressourcen sparsam umgegangen werden. Ausserdem ist<br />
der Transport von Gütern mit grossen Emissionen verbunden.<br />
Beim zweiten Begleitgruppentreffen vom 10.12.02 wurde<br />
von den Teilnehmenden angeregt, die Transportleistungen<br />
getrennt von der CO 2 -Bilanz zu betrachten. Die Transportkilometer<br />
sind ein guter Indikator für die Regionalität<br />
von Produkten. Kurze Transportdistanzen vom Wald zu<br />
den Sägereien gebe Auskunft über die regionale Weiterverarbeitung<br />
von <strong>Appenzell</strong>er Holz. Befinden sich die<br />
Abnehmer der Sägereien/Schreinereien/Zimmereien ebenfalls<br />
in der Region, können auch hier die Transportdistanzen<br />
minimiert werden.<br />
Regionaler Holzanteil<br />
Bewertungskriterium: Regionaler Holzanteil. Hier ist der<br />
Anteil der Wertschöpfung, der durch regionales Holz oder<br />
148 UNS-Fallstudie 2002