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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Holzwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />

4.2.3 Aggressive Marktwirtschaft (Szenario 3)<br />

Wegen einer generell holzfeindlichen Energie- und<br />

Wohnbaupolitik des Bundes ist die Nachfrage niedrig,<br />

was zu einem schlechten Rating der Banken führt. Daran<br />

ändern auch die günstige Wirtschaftslage und die hohen<br />

Bundessubventionen nichts. Da die EU konkurrenzfähiger<br />

in der Holzwirtschaft ist, wird eine starke lokale Wirtschaftsförderung<br />

vorangetrieben. Die Holznutzung bleibt<br />

ineffizient, da die Verkehrswege nicht ausgebaut werden.<br />

4.2.4 Wirtschaftsparadies <strong>Appenzell</strong> (Szenario 4)<br />

Die Rahmenbedingungen für die Holzbranche im <strong>Appenzell</strong><br />

sind exzellent, so dass keine Subventionen benötigt<br />

werden, um einen rentablen Betrieb zu führen. Dies bemerken<br />

auch die Banken, welche bereitwillig Kredite für<br />

Investitionen ausgeben. Dies wird unterstützt durch eine<br />

günstige Energiepolitik.<br />

4.3 Robustheitsanalyse<br />

Zweck der Robustheitsanalyse ist es, zu ermitteln, welche<br />

der fünf Varianten aus Kapitel 4.1 unter den oben beschriebenen<br />

Szenarien möglich sind. Mit <strong>and</strong>eren Worten,<br />

wir analysieren das Risiko, das mit einer Variante verbunden<br />

ist, solange Unklarheit über die Entwicklung des<br />

unbeeinflussbaren Umfeldes herrscht. Robust ist eine Variante,<br />

wenn sich Entwicklungen oder Gegebenheiten von<br />

verschiedenen Szenarien und der Variante nicht zuwiderlaufen.<br />

In den Kapitel 4.3.1 und 4.3.2 werden die Ergebnisse<br />

einer methodengestützten bzw. einer intuitiven Robustheitsanalyse<br />

vorgestellt.<br />

4.3.1 Methodengestützte (formative)<br />

Robustheitsanalyse<br />

In der methodengestützten (formativen) Robustheitsanalyse<br />

kann nach dem Schema vorgegangen werden, welches<br />

in Kapitel 2.4 erklärt wird. Der erste Schritt ist die<br />

Analyse der Matrix von externen und internen Einflussfaktoren<br />

(s. Abb. 3.20 in Kap. 3.7). In dieser so genannten<br />

Einflussmatrix kommt zum Ausdruck, wie stark ein externer<br />

(durch das System selbst unbeeinflussbarer) Faktor<br />

auf die einzelnen internen Einflussfaktoren wirken kann.<br />

Vereinfachung der Wirkungen aus dem Umfeld auf<br />

das System<br />

Um die Komplexität in den folgenden Schritten zu reduzieren,<br />

sollen nun vier externe Einflussfaktoren ausgewählt<br />

werden, die ein Szenario hinreichend gut beschreiben<br />

können. Besonders prägnant für ein Szenario sind jene<br />

externen Einflussfaktoren, die stark auf unser System<br />

wirken. In der Matrix zeichnen sich solche externen Einflussfaktoren<br />

durch eine hohe Zeilensumme aus. Dieser<br />

aggregierte Einfluss eines externen Faktors auf das System<br />

wird auch Aktivität genannt. Aus Abbildung 3.20<br />

geht hervor, dass die externen Faktoren mit höchster Aktivität<br />

die Energiepolitik, die geographische Lage, die<br />

Konjunkturlage und die Nachfrage nach Holz sind.<br />

Dazu sollen weiterhin jene vier bis fünf internen Einflussfaktoren<br />

ausgewählt werden, welche die Abhängigkeit<br />

unseres Systems von den Rahmenszenarien repräsentieren.<br />

In der Matrix zeichnen sich solche internen Einflussfaktoren<br />

durch eine hohe Spaltensumme oder Passivität<br />

aus. Aus Abbildung 3.20 wird deutlich, dass die internen<br />

Faktoren mit höchster Passivität der Cash-flow, die<br />

Investitionen, die Produktpalette, eine kundenorientierte<br />

Produktion und das Marketing sind. Abbildung 4.1 zeigt<br />

eine neue Einflussmatrix, bestehend aus den gewählten<br />

externen und internen Einflussfaktoren. Darin präsentieren<br />

sich die Konjunkturlage und die Nachfrage nach Holz<br />

als besonders aktive externe Faktoren.<br />

Schwache externe Einflüsse<br />

Abb. 4.1: Einflussmatrix<br />

der<br />

vier gegen innen<br />

aktivsten<br />

externen auf die<br />

fünft gegen aussen<br />

passivsten<br />

internen Einflussfaktoren.<br />

Abgeleitet aus<br />

Abbildung 3.20.<br />

Gemäss der Methodenbeschreibung im Kapitel 2.4 wäre<br />

der nächste Schritt, die Ausprägungen der ausgewählten<br />

externen und internen Faktoren nach der Möglichkeit ihres<br />

gemeinsamen Auftretens (ihrer Konsistenz) zu bewerten,<br />

um somit auf die Robustheit von Varianten<br />

schliessen zu können. Das Zwischenresultat der Einflussmatrix<br />

ermöglicht es jedoch, diesen Schritt abzukürzen:<br />

Ein Vergleich mit der Matrix von internen auf interne<br />

Einflussfaktoren (also die Selbstbeeinflussung des Systems,<br />

s. Abb. 3.17) macht deutlich, dass externe Faktoren<br />

vor allem jene internen Faktoren beeinflussen, welche das<br />

System von innen her wenig zu steuern vermögen. Die<br />

aktiven internen Faktoren, sozusagen die Steuerelemente<br />

des Systems, werden von aussen wiederum nur schwach<br />

UNS-Fallstudie 2002 145

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