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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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<strong>Appenzell</strong>er Textilindustrie<br />

mit ähnlicher oder gleicher Wirkung lassen sich zusammenfassen<br />

(s. Clusteranalyse), Faktoren die sich eher<br />

neutral verhalten (wenig aktiv, wenig passiv) lassen sich<br />

leichter eliminieren. Weitere Erkenntnisse in Bezug auf<br />

die Reduktion gewinnen wir anh<strong>and</strong> der Überprüfung der<br />

indirekten Wirkungen der Elemente (s. MIC-MAC-<br />

Analyse).<br />

Clusteranalyse<br />

Die Clusteranalyse lässt erkennen, welche Faktoren sich<br />

im Systemmodell ähnlich verhalten. In der Abbildung<br />

3.17 repräsentiert die X-Achse ein Ähnlichkeits- bzw.<br />

Unähnlichkeitsmass. Je niedriger der Wert auf der X-<br />

Achse (rescaled distance) ist, desto ähnlicher sind die<br />

Elemente. Elemente innerhalb eines Teilbaumes lassen<br />

sich unter Umständen vereinigen.<br />

Das Dendrogramm (s. Abb. 3.17) der Clusteranalyse<br />

weist darauf hin, dass vier Bereiche oder Arten von Systemgrössen<br />

zu unterscheiden sind:<br />

Kooperationen im textilen Netzwerk<br />

Die drei Systemgrössen Firmenkultur (7), Produzentennetzwerk<br />

(11), Vertikale Integration (12), die auch bereits<br />

im Rahmen des Systemgraphs/-Grids als wichtigste Variablen<br />

identifiziert wurden, stellen ein zentrales Cluster<br />

dar. Es ist also entscheidend, wie die Firmenleitung nach<br />

innen aber auch mit den im Wettbewerb stehenden und im<br />

Textilmarkt operierenden Unternehmen wirkt.<br />

Verkauf<br />

Dieses Cluster enthält die Systemgrössen Beziehungen zu<br />

Lieferanten (13)/Kunden (14)/Endkonsumenten (15) und<br />

Recycling (8). Es repräsentiert ganz offensichtlich den Bereich<br />

des Verkaufs, d.h. den erfolgreichen Verkauf von<br />

Produkten.<br />

Finanzen<br />

Der nächste Bereich, die Systemgrössen Kapitalstruktur<br />

(1), Investitionspolitik (2), Debitoren/Kreditoren (3) umfasst<br />

das Finanz- und Investitionsmanagement der Betriebe.<br />

Bedenkt man, dass eine betriebsinterne Forschung &<br />

Entwicklung (9) nur dann möglich ist, wenn die Finanzen<br />

stimmen, so ist plausibel, dass diesem Cluster hohe Bedeutung<br />

zukommt.<br />

Human Ressources/Verb<strong>and</strong>saktivitäten<br />

Schliesslich findet sich ein stark separiertes Cluster mit<br />

den Untergruppen Arbeitsplatzqualität (6), Ausbildungsmöglichkeiten<br />

(4), Organisationsstrukturen (5) sowie<br />

Verb<strong>and</strong>saktivitäten (10) und Zertifikate/Labels (16), das<br />

den Bereich Human Ressources und die Tätigkeit des<br />

Verb<strong>and</strong>es anspricht, zu dem wir auch die Initiierung von<br />

Zertifikaten und Labels rechnen.<br />

MIC-MAC-Analyse<br />

Die MIC-MAC-Analyse dient dazu, indirekte Einflüsse<br />

der Systemgrössen zu ermitteln. Eine Systemgrösse kann<br />

über die Beeinflussung mehrerer Systemgrössen indirekt<br />

auf eine <strong>and</strong>ere Systemgrösse wirken, zu der keine direkte<br />

Einflussbeziehung besteht.<br />

Ausgangspunkt der MIC-MAC-Analyse ist die Einflussmatrix<br />

(s. Kap. 3.6.3). Um indirekte Beziehungen<br />

zwischen den Elementen zu ermitteln, wird die Einflussmatrix<br />

wiederholt mit sich selbst multipliziert, bis sich die<br />

Rangreihen nicht mehr ändern. Anh<strong>and</strong> der veränderten<br />

Rangfolgen direkter/indirekter Wirkungen kann eruiert<br />

werden, welche Faktoren über- oder unterschätzt werden.<br />

Das liefert uns wichtige Hinweise für die mögliche Eliminierung<br />

eines Elements. Abbildung 3.18 zeigt den Rangreihenvergleich<br />

der Systemgrössen direkter und indirekter<br />

Wirkung. Es zeigt sich, dass die Elemente betriebsinterne<br />

Forschung und Entwicklung, Zertifikate/Labels<br />

sowie Investitionspolitik eher überbewertet wurden; unter<br />

Abb. 3.17: Dendrogramm<br />

der Clusteranalyse nach<br />

Tietje (2002) für die Systemgrössen.<br />

UNS-Fallstudie 2002 79

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