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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Welche Chancen haben Traditionsbranchen in der ländlich geprägten Agglomeration?<br />

Für alle Einflussfaktoren wurden unterschiedliche Ausprägungen<br />

bestimmt, diese jeweils gegenseitig auf Konsistenz<br />

überprüft und zu vollständigen Bündeln verknüpft.<br />

Ergänzt wurde das formative Verfahren durch intuitive<br />

Erarbeitung alternativer, ebenfalls konsistenter Zukunftszustände.<br />

Details finden sich im entsprechenden Kapitel<br />

des vorliegenden B<strong>and</strong>es (Weber-Eggenberger & Krütli,<br />

2003).<br />

3.3.4 Ergebnisse Milchverarbeitung<br />

Befunde aus der Branchenanalyse zu den<br />

Milchverarbeitungsbetrieben<br />

Auf der Grundlage der Branchenanalyse lassen sich eine<br />

Reihe von Aussagen ableiten. Zu diesen gehören:<br />

• Die Marktpreise für Milchprodukte werden in den<br />

nächsten Jahren weiter zurückgehen. Ursächlich dafür<br />

ist eine Vielzahl von agrarpolitischen Massnahmen wie<br />

die Aufhebung des Zielpreises oder die Beendigung<br />

der Milchkontingentierung zum 1.5.2009 sowie Neuregelungen<br />

bei der Einfuhr (Zölle statt Kontingente).<br />

Dabei ist mit einer Preisreduktion von 10% bis 30% zu<br />

rechnen, für Rahm und Butter sogar von 30% bis 50%.<br />

• Der Preis für Käse wird, bedingt durch die bilateralen<br />

Abkommen mit der EU, in den kommenden Jahren um<br />

rund 3 CHF sinken (mündliche Mitteilung, B. Lehmann,<br />

Institut für Agrarökonomie, <strong>ETH</strong> Zürich, Oktober<br />

2002). Der Milchpreis ist dabei nicht die bestimmende<br />

Grösse, sondern der Unterschied entsteht bei<br />

der Käseproduktion bzw. bei der Vermarktung.<br />

• Der Preisdruck wird sich bei Milch und Käse auf die<br />

Minimalgrössen der l<strong>and</strong>wirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe<br />

und der Käsereien auswirken. Kleinstbetriebe<br />

in der Milchverarbeitung werden – nur im Falle der<br />

Besetzung besonderer Nischen wie etwa die Produktion<br />

von Alpkäse – überleben können.<br />

• Für Käser und Milchproduzenten liegt eine Chance bei<br />

Bioprodukten. Mit einem Anteil von 12% bei der verkauften<br />

Konsummilch hat die biologische Produktion<br />

in der Schweiz bereits einen bemerkenswerten Marktanteil<br />

erreicht. Dabei liegt das Preisniveau gegenwärtig<br />

noch über dem Niveau von vergleichbaren Nichtbioprodukten.<br />

Eher schleppend ist aktuell der Absatz beim<br />

Biokäse, so dass hier noch ein Wachstumspotenzial bei<br />

guter Marktbearbeitung und innovativer Produktgestaltung<br />

besteht.<br />

• Im Umweltbereich gibt es bei einem Energieverbrauch<br />

von 0.1 KWh und 1 bis 3.5 Liter Wasser pro kg Milch<br />

beträchtliche Einsparmöglichkeiten. Grosse moderne<br />

Betriebe verfügen über effizientere Verarbeitungs- und<br />

Nutzungssysteme, die Einsparungen in der Grössenordnung<br />

von 50% erbringen können.<br />

Befunde aus dem Explorationsparcours<br />

Es wurden vom Fallstudienteam die vier Varianten Weiter<br />

wie bisher, Verbund, Zentralisierung im Kanton, Zentralisierung<br />

ausserhalb AR konstruiert. Die Varianten charakterisieren<br />

sich wie folgt (Kurzdarstellung, für Details<br />

vgl. Weber-Eggenberger & Krütli, 2003).<br />

• Weiter wie bisher<br />

Diese Variante beschreibt den Ist-Zust<strong>and</strong>. In den<br />

nächsten 20 Jahren werden von den Milchverarbeitern<br />

keine zusätzlichen Anstrengungen unternommen, um<br />

die derzeitige Situation zu verändern.<br />

• Verbund<br />

Die Bildung eines genossenschaftsähnlichen Verbunds<br />

der Milchverarbeiter steht im Zentrum dieser Variante.<br />

Abb. 3.10: Illustration von<br />

zwei ausgearbeiteten Varianten<br />

am Explorationsparcours<br />

der Synthesegruppe<br />

Milchwirtschaft.<br />

34 UNS-Fallstudie 2002

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