Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...
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Milchwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />
4 Varianten und Rahmenbedingungen<br />
(Szenarien)<br />
4.1.1 Variante Weiter wie bisher<br />
Ergebnisse der zweiten Projektphase sind die erarbeiteten<br />
Varianten und Rahmenbedingungen. Die Varianten stellen<br />
mögliche zukünftige Zustände des Milchverarbeitungszweiges<br />
im Kanton <strong>Appenzell</strong> <strong>Ausserrhoden</strong> dar.<br />
Die Rahmenbedingungen beschreiben die äusseren Umstände,<br />
unter welchen die Varianten bestehen müssen. Im<br />
Folgenden werden die Rahmenbedingungen Szenarien<br />
genannt.<br />
4.1 Varianten<br />
Es ist das Ziel, anh<strong>and</strong> von unterschiedlichen Varianten<br />
mögliche künftige Entwicklungen des Milchverarbeitungszweiges<br />
in der Region <strong>Appenzell</strong> <strong>Ausserrhoden</strong> aufzuzeigen,<br />
die gestellten Hypothesen zu überprüfen und<br />
wichtige Fragestellungen zu diskutieren. Die Varianten<br />
basieren auf den Erkenntnissen aus der Systemanalyse.<br />
Die Varianten wurden unabhängig vonein<strong>and</strong>er sowohl<br />
formativ (s. Kap. 3.4) als auch intuitiv hergeleitet. Es<br />
zeigte sich, dass die intuitiv entwickelten von den formativ<br />
entst<strong>and</strong>enen Varianten gut repräsentiert werden.<br />
Nachfolgende Abbildung 4.1 gibt einen Überblick über<br />
die vier gewählten und quantifizierten (formativ hergeleiteten)<br />
Varianten. Nachfolgend werden die einzelnen<br />
Varianten detailliert beschrieben.<br />
Diese Variante beschreibt den Ist-Zust<strong>and</strong>. In den nächsten<br />
20 Jahren werden von den Milchverarbeitern keine<br />
zusätzlichen Anstrengungen unternommen, um die derzeitige<br />
Situation zu verändern.<br />
Die Molkerei und die zehn Käsereien bleiben in der<br />
heutigen Grösse bestehen und sind auf den ganzen Kanton<br />
verteilt. Die Milch wird somit weiterhin dezentral zu Käse<br />
verarbeitet, womit eine hohe Qualität des <strong>Appenzell</strong>er<br />
Käses ermöglicht wird. Diese idealen Voraussetzungen<br />
werden jedoch nicht genutzt, um eine regionale Vermarktungsstrategie<br />
zu lancieren: Ein Regionalmarketing,<br />
welches <strong>Appenzell</strong>er Milchprodukte gemeinsam vermarktet,<br />
kommt nicht zust<strong>and</strong>e.<br />
Die Produktpaletten der Käsereien und der Molkerei,<br />
welche Käse, Butter, Konsummilch, Yoghurt und weitere<br />
Produkte beinhalten, bleiben ebenfalls konstant. Bei<br />
Tab. 4.1: Übersicht über die gewählten Varianten. Die grau hinterlegten Felder widerspiegeln die Ausprägungen der<br />
Systemgrössen bzw. deren Quantifizierung.<br />
Systemelement<br />
Quantifizierung<br />
Weiter wie<br />
bisher<br />
Verbund<br />
Variante<br />
Zentralisierung<br />
im<br />
Kanton<br />
Zentralisierung<br />
ausserhalb<br />
AR<br />
Anteil Bio-Milch % 18 30 50 30<br />
Verarbeitete Milchmenge Mio kg 18 25 25 0<br />
Produzierte Milchmenge Mio kg 45 50 50 45<br />
Produktediversität Käserei Anzahl Sorten 30 30 35 0<br />
Produktediversität Molkerei Anzahl Sorten 57 65 65 0<br />
Betriebsstruktur Anzahl Betriebe 12 (11+1) 12 (11+1) 3 (2+1) 0<br />
Modernisierungsgrad<br />
nicht modernisiert<br />
modernisiert modernisiert modernisiert<br />
Regionalmarketing nein ja ja ja, speziell<br />
206 UNS-Fallstudie 2002