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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Holzwirtschaft im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />

chende Beh<strong>and</strong>lung des verkaufsbereiten im Wald gelagerten<br />

Holzes. Die biologische Abbaubarkeit des jeweiligen<br />

Mittels ist ausschlaggebend für dessen Umweltschädlichkeit.<br />

So werden auf dem Markt bereits Holzschutzmittel<br />

auf Basis pflanzlicher Rohstoffe angeboten. Von<br />

denjenigen Sägereien, die Chemikalien verwenden, ist<br />

nicht bekannt, welche Mengen welcher Stoffe in die Kanalisation<br />

geleitet werden oder direkt ins Erdreich sickern.<br />

Als Alternative zu Chemikalien bietet die Nasslagerung<br />

oder die rasche Rundholztrocknung und –verarbeitung einen<br />

Schutz vor Schädlingen.<br />

gibt es bisher praktisch keine Unfälle in den Unternehmen.<br />

Weiterbildung<br />

Die Angestellten haben die Möglichkeit, Weiterbildungskurse<br />

wie Staplerkurse, Schärfkurse usw. zu besuchen. In<br />

etwa der Hälfte der Betriebe mit weiteren Verarbeitungsschritten<br />

werden Lehrlinge ausgebildet, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

werden jedoch nur sparsam genutzt.<br />

Immissionen<br />

Unter Immissionen versteht man die Umwelteinflüsse, die<br />

aufgrund menschlicher Aktivitäten lokal auf den Menschen<br />

einwirken. Darunter fallen vor allem Luftschadstoffe<br />

und Lärm. Bezüglich beider Aspekte ist bei den untersuchten<br />

Sägereien keine Überschreitung von Grenzwerten<br />

zu erwarten. Die Bedingungen direkt am Arbeitsplatz<br />

werden im folgenden Abschnitt erläutert.<br />

3.6 Soziale Charakterisierung<br />

Zur nachhaltigen Entwicklung einer Region gehören neben<br />

wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ebenso<br />

soziale Faktoren. Sie spiegeln das Wohlergehen und die<br />

Zufriedenheit der Bevölkerung wider. Die Ausprägungen<br />

dafür sind sehr vielfältig und umfassend, oft auch schwer<br />

messbar. Daher beschränken wir uns hier auf eine kleine<br />

Auswahl von Grössen, die das Arbeitsumfeld der Angestellten<br />

in einem Sägereibetrieb charakterisieren.<br />

Löhne<br />

Die Unternehmen beschäftigen zwischen zwei und sieben<br />

Mitarbeiter, in der Regel aus dem Ort oder aus einem<br />

Umkreis von 10 km. Meist h<strong>and</strong>elt es sich um Vollzeitangestellte,<br />

gelegentlich arbeiten auch angelernte Bauern in<br />

Teilzeitanstellung. Die Unternehmen mit Teilzeitangestellten<br />

unterscheiden sich in der Lohnauszahlung von<br />

den <strong>and</strong>eren, da sie ihre Angestellten nicht nach dem Gesamtarbeitsvertrag<br />

(GAV) bezahlen.<br />

Sicherheitsvorschriften<br />

Sicherheitsvorschriften der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt<br />

(SUVA) werden von allen Unternehmungen<br />

eingehalten. Gehörschutz ist beim Arbeiten an Maschinen<br />

vorgeschrieben. In den Unternehmen herrscht<br />

aber keine strenge Überwachung. Jeder Angestellte ist für<br />

seine Sicherheit und Gesundheit verantwortlich. Dennoch<br />

3.7 Einflussanalyse der Sägereibranche des<br />

<strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong>es<br />

Ein Ziel der Systemanalyse ist die Identifikation von Einflüssen,<br />

welche das System Sägereibranche im <strong>Appenzell</strong>erl<strong>and</strong><br />

und dessen Dynamik hinreichend beschreiben<br />

sowie das Fortbestehen der Sägereibranche und deren<br />

Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung am stärksten<br />

beeinflussen. Dabei fliessen die in den vorangehenden<br />

Kapiteln der Systemanalyse gewonnenen Erkenntnisse in<br />

die Einflussanalyse mit ein.<br />

Als Ausgangspunkt für die Suche nach geeigneten Einflussfaktoren<br />

wurde eine bereits im Vorfeld der Fallstudie<br />

mit einzelnen Sägereiunternehmen ausgearbeitete Liste zu<br />

Problemfeldern, Einflussfaktoren und Perspektiven verwendet.<br />

In Gesprächen mit Experten, Mitstudierenden<br />

und Fallakteuren wurde diese Liste erweitert, um anschliessend<br />

die wesentlichen Elemente auszuwählen. Interne<br />

und externe Einflussfaktoren werden im Folgenden<br />

präsentiert.<br />

3.7.1 Interne Einflussfaktoren<br />

Die ausgewählten internen Einflussfaktoren (s. Tab. 3.6)<br />

lassen sich auf verschiedene Weise darstellen, um Informationen<br />

über ihre Eigenschaften zu gewinnen. So geben<br />

uns die Zeilen- und Spaltensummen in der Einflussmatrix<br />

(s. Abb. 3.17) Aufschluss über die Aktivität respektive<br />

Passivität eines Elementes. Mit <strong>and</strong>eren Worten, wir erkennen,<br />

welche Einflussfaktoren das System stark beeinflussen<br />

oder von <strong>and</strong>eren Einflussfaktoren stark beeinflusst<br />

werden. Der Systemgrid (s. Abb. 3.18) stellt sodann<br />

die einzelnen Einflussfaktoren als Funktion ihrer Aktivität<br />

und ihrer Passivität im zweidimensionalen Raum dar. Der<br />

Systemgraph (s. Abb. 3.19) illustriert die Einflüsse zwischen<br />

den Einflussfaktoren.<br />

Die zukünftigen Ausprägungen sind in der rechten<br />

Spalte von Tabelle 3.6 dargestellt. Dabei wurden jeweils<br />

zwei möglichst extreme, jedoch noch realistische Ausprägungen<br />

definiert. Als dritte, nicht explizit aufgeführte<br />

Ausprägung ist der Bereich zwischen diesen Extremen<br />

anzusehen. Dieser Graubereich kommt vor allem beim<br />

UNS-Fallstudie 2002 135

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